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Die Start-Elf zur Rad-Weltmeisterschaft in Limburg

Die Start-Elf zur Rad-Weltmeisterschaft in Limburg

Mit der Eröffnungsfeier in Maastricht fällt am Samstag der Startschuss zur Straßen-Rad-Weltmeisterschaft 2012 in den Niederlanden.

Die Titelkämpfe wurden einem "Relaunch" unterzogen und um einige Bewerbe ergänzt.

Kleines, hoffnungsvolles Team

Österreichs Verband ist mit einem kleinen, hoffnungsvollen Team vertreten. Speziell in einem Teilbereich gehören die rot-weiß-roten Vertreter zum Favoritenkreis.

Welcher das ist, wer die großen Abwesenden sind und aus welchem Land vermeintliche "Exoten" nominiert wurden, erfährst du in der Start-Elf bei LAOLA1:

1.) Veranstalter

Die Provinz Limburg ist Gastgeber der diesjährigen Straßen-Weltmeisterschaften. Sie befindet ganz im Süden der Niederlande und hat größere Grenzregionen zu Belgien und Deutschland als mit dem Rest des eigenen Heimatlandes. Bekanntester Fluss ist die Maas mit einer Gesamtlänge von 875 Kilometern. Bekannte Städte der Provinz sind Kerkrade, Maastricht, Valkenburg oder auch Venlo.

2.) Daten/Zahlen/Fakten

Zum 79. gehen die Welttitelkämpfe über die Bühne. Für Limburg ist das halbe Dutzend voll, bedeutet die Veranstaltung doch bereits die sechste dieser Art. Zuletzt trafen sich die besten Radprofis der Welt 1998 in Valkenburg zum Kampf um Gold, Silber und Bronze. Zwölf Bewerbe werden durchgeführt, wobei die Aufteilung männlich:weiblich 7:5 beträgt.

Oben: H-Zeitfahren, unten: H-Straßenrennen

3.) Strecke

Limburg bietet topografisch gesehen vorwiegend hügeliges Terrain. Dieses spiegelt sich in den Strecken der einzelnen Bewerbe wider. Kurze, aber knackige Anstiege warten auf die Stars. Zu diesen zählen u.a. der Bemelerberg (ca. 900 Meter lang, bis zu 7 Prozent steil) und der berühmt-berüchtigte Cauberg (1,5 Kilometer lang, bis zu 12 Prozent steil).

4.) Zeitplan

Den Auftakt der Wettkämpfe bilden die Mannschaftszeitfahren der Damen und Herren. Anschließend folgt in fünffacher Ausführung (Junioren, U23, Juniorinnen, Frauen, Herren) der Einzelkampf gegen die Uhr. Ab Freitag, den 21. September folgen die Straßenrennen. Den krönenden Abschluss bildet jenes der Herren am 23. September.

5.) Teamzeitfahren

Die wohl größte Neuerung bei diesen Titelkämpfen: Das Mannschaftszeitfahren kehrt zurück in das Programm. Allerdings rittern nicht wie zwischen 1962 und 1994 Nationen um Edelmetall sondern die ganz normalen Sponsoren-Teams mit jeweils sechs Fahrern. Für ProTour-Teams ist die Teilnahme verpflichtend. Aber keine Sorge: Ein Team Sky im Medaillenspiegel wird es nicht geben.

Cancellara gehört zu den Abwesenden

6.) Abwesende

Der vom Verletzungspech verfolgte Fabian Cancellara wäre sicher im Straßenrennen und im Zeitfahren ein heißes Eisen gewesen. Bradley Wiggins verzichtet freiwillig auf den Kampf gegen die Uhr, für Top-Sprinter Andre Greipel ist der Kurs mit dem Cauberg laut eigenen Angaben zu schwer. Ebenfalls abwesend: Cadel Evans, Thor Hushovd, Andreas Klöden und wohl auch die Gebrüder Schleck.

7.) Exoten

Da viele WM-Startplätze durch Punkte bei Kontinentalen Rennen erfahren werden können, kommt es teilweise zu abstrusen Starterfeldern. So muss etwa Österreich im Straßenrennen der Herren mit drei Fahrern vorlieb nehmen, während „Radgroßmacht“ Marokko doppelt so viele Pedalritter nach Limburg mitnehmen darf. Auch auf die drei bolivianischen oder malaiischen Profis darf man durchaus gespannt sein.

8.) ÖRV-Team I

Drei Startplätze hat Österreich im Herren-Straßenrennen zur Verfügung, ausgefüllt werden sie vom NetApp-Duo Matthias Brändle/Daniel Schorn sowie von Vacansoleil-Profi Stefan Denifl. Im Zeitfahren will sich Riccardo Zoidl (Wels Gourmetfein) der Weltelite stellen. Bei den Damen sind Daniela Pintarelli (Scappa Speed Queens), Andrea Graus und Martina Ritter (beide Vitalogic NÖ) im Einsatz, letztere auch im Zeitfahren.

Preidler ist Teil des starken U23-Teams

9.) ÖRV-Team II

Ein Quintett - Andreas Hofer, Patrick Konrad (beide Vorarlberg), Lukas Pöstlberger, Jan Sokol (beide Gourmetfein Wels) und Georg Preidler (Type 1) - steht im U23-Rennen am Start, die Herren Hofer und Konrad nehmen auch den Kampf gegen die Uhr in Angriff. Die Junioren-Auswahl besteht aus Patrick Bosman, Tobias Derler, Gregor Mühlberger, Dennis Paulus und Europameister Alexander Wachter, einzige Juniorin ist Elisabeth Riegler.

10.) Favoriten

Teile der Strecke kennt man vom Amstel Gold Race. Aufgrund der ansteigenden Form könnte das eine Angelegenheit für Philippe Gilbert werden. Auch Teamkollege Tom Boonen sowie die Spanier Alejandro Valverde und Joaquin Rodriguez zählen zu den Topfavoriten. Für Cavendish könnte der Kurs zu schwer sein. Geheimtipp: Simon Gerrans. Im Zeitfahren sind die Rollen klar verteilt: Nach den Absagen von Bradley Wiggins und Fabian Cancellara führt kaum ein Weg an Tony Martin vorbei.

11.) ÖRV-Chancen

Österreichs Herren und Damen zählen zu den krassen Außenseitern im Bewerb. "Wir hoffen, dass wir einen Fahrer ins schwere Finale bringen", so das bescheidene Ziel von Nationaltrainer Franz Hartl für das Herren-Straßenrennen. Die besten Chancen hat der ÖRV in der U23-Klasse, wo man durchaus zum Favoritenkreis gehört. Kleine Medaillenhoffnungen darf man auch beim Junioren-Team hegen, stellt man doch mit Wachter immerhin den amtierenden Europameister.


 

Máté Esterházy/Christoph Nister