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Brändle: "Will mich auch hier verbessern"

Brändle:

Spätestens seit seiner Einstellung des Stundenweltrekordes ist allgemein bekannt, dass Matthias Brändle ein sehr guter Einzelzeitfahrer ist.

Zwar liegen dem 25-jährigen Radprofi bislang eher kürzere Zeitfahren, dennoch hat er sich bei den Weltmeisterschaften in Richmond, Virginia die Top 20 als Ziel gesetzt.

"Bei der letzten WM war der Kurs sehr anspruchsvoll und Matthias ist beim längeren Anstieg eingebrochen. Die Strecke in Richmond sollte ihm liegen und er selbst legt sich die Latte sehr hoch", ist Nationaltrainer Franz Hartl, der neben Brändle auch Lukas Pöstlberger für den 53 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr am Mittwoch nominiert hat, vom Potenzial des Vorarlbergers überzeugt.

Wechselhaft

"Meine Form wechselt zur Zeit immer mal wieder", erzählt Brändle gegenüber LAOLA1.

"Ich kann sie nicht so recht steuern und habe mal einen guten, mal einen weniger guten Tag. An einem guten Tag traue ich mir aber die Top 20 zu", fügt der IAM-Profi, der im Vorjahr 35. wurde, hinzu.

Schnelle Strecke

"Die Strecke ist sehr schnell und sehr gerade, allerdings sind 53 Kilometer nicht unbedingt meine Spezialität, ich bevorzuge Einzelzeitfahren zwischen fünf und zwanzig Kilometern, aber ich will mich auch hier verbessern", ist der Siebente des Prologs der diesjährigen Tour de France sehr motiviert, an sich zu arbeiten und sich weiter zu verbessern.

Medaillen-Kandidaten sind für ihn andere: "Tony Martin und Rohan Dennis sind meine Favoriten, aber auch Vasil Kiryienka und Tom Dumoulin werden sehr stark sein."

Da war mehr drin

Das Mannschaftszeitfahren (38,8 km) am letzten Sonntag lief für Brändle und sein IAM-Team enttäuschend, Rang 13 mit 1:58 Minuten Rückstand auf den neuen und alten Weltmeister BMC entsprach nicht dem, was man sich vorgenommen hatte. "Außer Spesen ist das heute wohl nix gewesen", kommentierte Brändle auf "facebook" das Rennen.

Im Gespräch mit LAOLA1 führt er genauer aus, woran es lag: "Ja, das Teamzeitfahren war leider nix. Das Glück war nicht auf unserer Seite. Mit Stef Clement haben wir einen Mann schon nach 2 km durch einen Defekt verloren. Umso bitterer ist das, wenn es sich dabei um einen starken Zeitfahrer handelt. Wir haben mit ihm zirka sieben Führungsminuten verloren, das hat dann auch gefehlt, um weiter vorne zu landen", bedauert der Hohenemser. "Ich denke, der sechste Platz wäre drin gewesen."

Gute Stimmung

Die Atmosphäre bei der WM gefällt dem IAM-Profi gut. "Die Stimmung hier in den USA ist super. Wir sind sehr freundlich aufgenommen worden", berichtet er von seinen Eindrücken.

Zwar startet er am Sonntag nicht im Straßenrennen, drückt aber selbstredend seinen Kollegen Georg Preidler, Marco Haller und Lukas Pöstlberger die Daumen und räumt ihnen durchaus Chancen ein.

"Klar hat man auch zu dritt eine Chance, man muss clever fahren und die anderen arbeiten lassen. Es wird kein leichtes Unterfangen, aber die Jungs werden es schon richten. Ich traue jedem der drei ein Topresultat zu. Marco wird superstark sein, hoffe ich."

Einmal Tour, immer Tour

Ebenso wie Georg Preidler ist Brändle, der in seiner Karriere bereits zweimal den Giro (2010 und 2012) sowie einmal die Vuelta (2011) bestritten hat, von seinem Tour-de-France-Debüt nachhaltig beeindruckt.

"Die Tour ist das Größte, was es gibt in allen Belangen", schwärmt er. "Es gibt die meisten Zuschauer, die stärksten Fahrer, aber auch die meisten Stürze, die meiste Nervösität und den meisten Druck."

"Es war eine coole Erfahrung, ich will unbedingt wieder hin und meinen siebten Etappenplatz vom Prolog verbessern", weiß Brändle bereits, was er im nächsten Jahr vorhat ...

 

Henriette Werner