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Ausreißer Simon Geschke gewinnt 1. Alpen-Etappe

Ausreißer Simon Geschke gewinnt 1. Alpen-Etappe

Auch mit vereinten Kräften war Christopher Froome nicht beizukommen. Die Rivalen Nairo Quintana, Vincenzo Nibali und Co. attackierten den Briten am Mittwoch auf der ersten Alpenetappe der 102. Tour de France mehrfach, doch der Spitzenreiter gab sich keine Blöße und führt weiter 3:10 Minuten vor Quintana.

Der Deutsche Simon Geschke feierte nach 161 km von Digne zur Bergankunft in Pra Loup (1.620 m) einen Solosieg.

Der 29-Jährige Geschke hatte sich knapp 50 km vor dem Ziel vor dem 14 km langen Anstieg zum Col d'Allos (2.250 m), dem "Dach" der 102. Auflage, aus einer Spitzengruppe abgesetzt und triumphierte 32 Sekunden vor Andrew Talansky (USA). Er sei zunächst nur halbherzig in der großen Ausreißergruppe mitgefahren, sagte der Giant-Teamkollege des Steirers Georg Preidler.

"Einfach probiert"

"Dann habe ich es einfach probiert, mit Vorsprung in den langen Berg reinzufahren, weil gute Bergfahrer dabei waren. Vierter war ich schon, das wollte ich nicht noch einmal werden. Und im letzten Anstieg bin ich über der Schmerzgrenze gefahren", erklärte der Berliner nach seinem bisher größten Erfolg und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Die kleine Gruppe der Anwärter auf die Podestplätze hatte 7:16 Minuten und mehr Rückstand auf Geschke. Hinauf zum Col d'Allos war Froome mehrfach Angriffen ausgesetzt, ließ aber trotz seines beruhigenden Vorsprungs keinen seiner Konkurrenten ziehen.

Wie Quintana wurde auch der 8:04 Minuten zurückliegende Vorjahrssieger Vincenzo Nibali (ITA/Gesamt-7.) vom "Chef" persönlich sofort zurückgeholt.

Van Garderen out

Der 30-jährige Sky-Profi Froome führt die Gesamtwertung vor dem 18. Abschnitt mit sieben Bergwertungen (mit Col du Glandon/höchste Kategorie/20 km vor dem Ziel) weiter mit 3:10 Minuten vor dem Kolumbianer Quintana an.

Dessen Movistar-Kollege Alejandro Valverde (ESP) rückte wegen der Aufgabe von Tejay van Garderen (USA) um einen Rang an die dritte Stelle vor (+4:09).

Van Garderen, der 2012 und 2014 Gesamt-Fünfter war, musste rund 70 km vor dem Ziel auf dem Weg zur drittletzten der insgesamt fünf Bergwertungen von einer Erkrankung geschwächt unter Tränen aufgeben. Zuvor war er bei mehr als 30 Grad mehrfach vom Tour-Arzt aus dem Auto heraus behandelt worden.

Gefährliche Abfahrt

Stürze in der Abfahrt vom höchsten Punkte der heurigen Tour kosteten Thibaut Pinot und Alberto Contador wertvolle Zeit.

Der Vorjahrs-Dritte aus Frankreich büßte dadurch den möglichen zweiten Tagesrang ein, der spanische Giro-Sieger wurde wegen Sturz und Defekt von Froomes Teamkollegen Geraint Thomas (GBR(+6:34) überholt.

Wegen des Ausfalls von Van Garderen ist Contador ("Ich hatte mir diese Etappe ganz anders vorgestellt") aber weiter Gesamt-Fünfter (+6:40).

Frank nun Achter

Der Schweizer Mathias Frank, Teamkollege des Vorarlbergers Matthias Brändle bei IAM, verbesserte sich dank des fünften Platzes auf den achten Gesamtrang (8:47).

Bestplatzierter Fahrer des ÖRV-Profi-Trios war am Mittwoch Preidler, der mehr als 21 Minuten einbüßte.

Weitere Platzierungen 17. Etappe:

78. Georg Preidler (AUT) Giant +21:05 Min

150. Mathias Brändle (AUT) IAM 29:54

152. Marco Haller (AUT) Kathusha, gleiche Zeit.

Gesamtwertung:

93. Preidler +2:11:25

122. Haller +2:38:32

158. Brändle +3:14:26