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Haller zeigt auf, Plaza siegt vor Sagan

Haller zeigt auf, Plaza siegt vor Sagan

Die finale Entscheidung der 16. Etappe der Tour de France ist am Col de Manse gefallen.

Am 8,7 km langen Anstieg gelang dem Spanier Ruben Plaza der entscheidende Angriff, der 35-Jährige sorgte für den ersten Tagessieg des italienischen Lampre-Teams.

Während der Gesamtführende Chris Froome mit dem Hauptfeld und 20 Minuten Rückstand eintrudelte, machte der Österreicher Marco Haller Eigenwerbung.

Starke Leistung von Haller

Bereits fünf Minuten nach Start der Etappe bildete sich eine 23-köpfige Fluchtgruppe, der auch der spätere Sieger Plaza, der Tageszweite Peter Sagan und auch Österreichs Staatsmeister Marco Haller angehörten.

Weil das Sky-Team rund um Froome bereits vor dem Ruhetag am Dienstag eine kleine Pause einlegte, kam es, dass die Ausreißergruppe ohne einen der Gesamtbesten schlussendlich bis zu 20 Minuten Vorsprung herausfuhr.

Knapp 43 km vor dem Ziel attackierte erst Adam Hansen, ÖRV-Fahrer Haller machte sich drei Kilometer später auf die Verfolgung des Australiers. Mit knapp einer Minute Vorsprung nahmen die beiden den 8,7 km langen Anstieg auf den Col de Manse, eine Wertung der 2. Kategorie, in Angriff, wurden aber nach etwa 2.000 m von den Verfolgern gestellt.

Dank an Hansen

In der Folge konnte Haller mit dem kurzzeitigen Tempodiktat, bedingt durch den erfolgreichen Angriff Plazas, nicht mithalten. Während der Spanier bis zum Gipfel knapp eine Minute Vorsprung herausfuhr, fiel der Kärntner sukzessive zurück und klassierte sich schlussendlich mit 2:40 Minuten Rückstand auf Platz 16.

Ebenso wie der Ausreißerversuch von Landsmann Georg Preidler auf der 12. Etappe war auch jener Hallers somit nicht von Erfolg gekrönt. Er brachte dem im rot-weiß-roten Trikot des Staatsmeisters fahrenden 24-jährigen Kärntner aber immerhin viel Werbung in eigener Sache ein. "Danke Adam Hansen, dass wir uns den Schmerz teilten. Auch wenn es das nicht wirklich einfacher gemacht hat", schrieb Haller danach auf Twitter.

"Monsieur Deuxieme"

Und während sich "Gipfelkönig" Plaza hinunter auf der 12 km lange Abfahrt nach Gap den Tagessieg nicht mehr nehmen ließ, konnte außer Sagan niemand mehr Zeit auf den Spanier gutmachen. Der sprintkräftige Slowake hatte am Col de Manse seine erstaunlichen Fähigkeiten am Berg unter Beweis gestellt und danach seine restlichen Begleiter mit einer verwegenen Abfahrt abgehängt.

Doch den einminütigen Rückstand vermochte Sagan, der auf dieser Rundfahrt schon zum fünften Mal Zweiter wurde und von den Franzosen bereits "Monsieur Deuxieme" genannt wird, nicht mehr aufzuholen.

Keine Veränderungen

An der Spitze des Gesamtklassements gab es keine Veränderungen: Chris Froome geht mit 3:10 Minuten Vorsprung vor dem Kolumbianer Nairo Quintana und 3:32 Minuten vor dem US-Amerikaner Tejay van Garderen in den zweiten Ruhetag. Durch eine Attacke auf der Abfahrt verringerte der Vorjahressieger Vincenzo Nibali seinen Rückstand auf Froome um wenige Sekunden auf jetzt 7:49 Minuten. Froome verlor allerdings einen Helfer.

Der britische Meister Peter Kennaugh gab am Montag ebenso auf wie Greg van Avermaet. Der Belgier, Gewinner der 13. Etappe, zog sich aufgrund der Geburt seines Kindes von der diesjährigen Tour zurück.