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"Ich wollte unbedingt dabei sein"

Radprofi Bernhard Eisel hat es in das Tour-de-France-Aufgebot der Sky-Mannschaft um Titelverteidiger Chris Froome geschafft.

Der 33-Jährige fungiert im britischen Rennstall, der den dritten Tour-Sieg in Folge anstrebt, als sogenannter Road Captain. Für den Steirer ist es die bereits zehnte Teilnahme an der "Großen Schleife". Die 101. Auflage beginnt am 5. Juli in Yorkshire.

"Ich wollte unbedingt dabei sein. Ich bin froh, dass ich zeigen darf, was ich kann", freute sich Eisel über die Nominierung. Im Vorjahr war er beim weltweit wichtigsten Radrennen wie alle anderen österreichischen Profis nur Zuschauer gewesen.

Wie damals bei Wiggins

Heuer ist er nach den Absagen für Stefan Denifl, Matthias Brändle (beide IAM) und Daniel Schorn (NetApp) wie schon vor zwei Jahren der einzige rot-weiß-rote Beitrag.

Seine Routine, aber auch seine gute Form und die Leistung beim Giro d'Italia seien ausschlaggebend gewesen, dass er zu seinem Jubiläum kommt, sagte Eisel am Freitag.

Bei seiner jüngsten Tour im Jahr 2012 hatte der Wahlklagenfurter mitgeholfen, dass Bradley Wiggins sich zum Tour-Sieger küren konnte. Froomes britischer Landsmann fehlt diesmal aber nicht ganz unerwartet in der Sky-Equipe.

Teamchef Dave Brailsford sprach diesbezüglich von einer "sehr schwierigen Entscheidung". Es komme aber auf die richtige Mischung im Team an, um bei der Tour die besten Chancen zu haben. Wiggins (34) sei ein "großer Champion", der weiterhin eine Schlüsselrolle im Team spiele.

Ein Mann, acht Arbeiter

Für Eisel gilt es jetzt den 29-jährigen Froome unbeschadet über die Flachetappen und die ebenfalls zu befahrenden Kopfsteinpflaster von Roubaix zu bringen. "Es gib einen Mann und acht Arbeiter", beschreibt er die klare Hierarchie. Seine Hauptaufgabe werde wieder sein, den taktischen Aufpasser zu spielen und zu versuchen, das Team aus Stürzen herauszuhalten.

Damit er auch in den Bergen möglichst lang mithält, habe er sechs, sieben Kilo weniger als zu Jahresbeginn. Und auch seine aktuelle Form sei bestens. "Wir haben den Titelverteidiger in den Reihen, da darf man keine schlechten Tage haben", betonte Eisel.

Für seine Mannschaft hat auch der Auftakt der 101. Aufalge mit drei Etappen in Großbritannien besondere Bedeutung. "Das ist sozusagen ein Heimspiel, die Zuschauermassen werden sicher unglaublich sein." Bevor Eisel am Mittwoch Richtung England aufbricht, fährt er am Sonntag im Großraum Innsbruck noch die Straßen-Staatsmeisterschaften.