news

"Ö-Tour könnte unser letztes Rennen sein"

Während Fans des deutschen Fußball-Nationalteams in Kitzbühel lautstark den Einzug ihrer Mannschaft ins WM-Finale in Brasilien feierten, schlugen die Täter eiskalt zu.

Bislang noch unbekannte Diebe drangen ins Teamhotel von Gourmetfein Simplon in St. Johann ein und stahlen dem besten österreichischen Radrennstall 16 Rennräder.

"Der Schaden beläuft sich für uns auf 150.000 Euro", erklärt Sportdirektor Andreas Grossek gegenüber LAOLA1.

Es droht das Aus

Für die "Leberkäs"-Truppe, die sportlich bislang vollends zu überzeugen wusste, eine echte Hiobsbotschaft, bedeutet diese Summe doch die Hälfte des Jahresbudgets des Teams.

"Die Ö-Tour könnte unser letztes Rennen sein", befürchtet Grossek, der ein gebranntes Kind ist. "Bereits 2012 und 2013 wurden in Italien ausgeraubt und haben bislang keinen Cent gesehen."

Hoffnung macht dem 43-Jährigen, dass das Hotel versichert ist und Gourmetfein eventuell den Verlust ersetzt bekommen könnte. "Wenn wir nichts wieder bekommen, werden wir heuer keine Rennen mehr bestreiten können."

Noch keine Spur

Von den Täter gibt es bislang keine Spur. Die Polizei tappt noch im Dunkeln. "Der Wirt will um drei Uhr nachts etwas gehört haben. Aber Genaueres wissen wir nicht, wir mussten darum kümmern, dass wir Räder bekommen und weiterfahren können."

In einem unglaublichen Akt der Solidarität haben wir Organisatoren der Österreich Rundfahrt sämtliche Teams um Hilfe gebeten und wurden prompt von diesen zahlreichen Hilfsangeboten unterstützt. Diverse Teams, darunter Trek, Cofidis und Katusha stellten Gourmetfein Räder, Pedale und weiteres Material zur Verfügung.

Akt der Solidarität

"Wir sind zwar im Rennen Rivalen, aber wenn es einem schlecht geht oder man etwas braucht, halten alle zusammen, das ist ein schönes Gefühl, wenn sogar die ProTeams auf einen zukommen."

Das einzige verbliebene Ersatzrad benutzt übrigens Patrick Konrad, der als Gesamt-Fünfter bester Österreicher ist.

Christoph Nister / Henriette Werner