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Brite Kennaugh gewinnt am Sonntagberg, Zoidl zurück

Brite Kennaugh gewinnt am Sonntagberg, Zoidl zurück

Patrick Konrad hat dem Vorjahressieger Riccardo Zoidl beim Auftakt der 66. Österreich-Rundfahrt den Rang abgelaufen.

Der 22-jährige Niederösterreicher klassierte sich nach 184 Kilometern von Tulln zur Bergankunft auf dem Sonntagberg an sechster Stelle (0:25 Minuten zurück), der Mitfavorit büßte im Schlussanstieg als 29. hingegen 1:53 Minuten ein.

Der Brite Pete Kennaugh eroberte das Gelbe Trikot.

Starke Leistung von Welster Gourmetfein-Team

Konrad hat heuer im Team Gourmetfein Wels die Kapitänsrolle von Zoidl übernommen, der zum Trek-Rennstall in die Königsklasse des Radsports gewechselt war. Nach dem Gewinn der Oberösterreich-Rundfahrt bewies er auch wenige Wochen später im Acht-Etappen-Rennen der höchsten Europa-Kategorie Topform. Er war am Sonntag bester Österreicher und nützte die Chance, sich vor Teamchefs von Pro-Teams weit vorne zu zeigen.

"Diese Etappe stimmt mich zuversichtlich", erklärte der Niederösterreicher, dem die Schlusssteigung mit "nur" 3,2 km Länge entgegenkam. "Das Finale war sauschwer, aber mir liegen solche Anstiege", gab der Sohn des Veranstalters des Wien-Marathons und früheren Leichtathleten Wolfgang Konrad zu.

Nur knapp hinter Konrad landeten dessen Teamkollegen Jure Golcer (SLO/10./+0:46) und Matej Kvasina (CRO/12./0:56). Das eröffnet dem Welser Team taktische Möglichkeiten. Konrad fährt bei seiner dritten Ö-Tour erstmals auf die Gesamtwertung. "Das Team ermöglicht mir das und ich versuche es so gut wie möglich umzusetzen", betonte der Ebreichsdorfer, auf den am Dienstag mit dem Kitzbüheler Horn eine weitere große Herausforderung wartet.

Schwarzer Tag für Zoidl

Zoidl erlebte hingegen einen Schwarzen Tag. "Ich bin schnell in den Schlussanstieg reingefahren und habe mich bei der Hitze nie wieder erholt", erklärte der 26-jährige Oberösterreicher. Vor einer tollen Zuschauerkulisse auf dem Weg zur Basilika im Mostviertel litt Zoidl enorm. "Die Beine haben komplett zugemacht, das war nicht meine normale Performance", sagte der Staatsmeister.

Damit ist der Gesamtsieg für den 26-Jährigen wohl schon außer Reichweite, zu viele starke Bergfahrer liegen deutlich vor ihm. "Es kommen noch schwere Etappen, aber für die Gesamtwertung wird es schwer", meinte denn auch Zoidl selbst. "Was geht, das geht. Man wird alles sehen", sagte der Gesamtsieger der Europa-Tour 2013. Die Kapitänsrolle werde er weiterhin innehaben, sagte Zoidl.

Kennaugh der überragende Sieger

Das Team Sky stellte den ersten Tagessieger. Kennaugh, der eine Woche zuvor britischer Meister geworden war, feierte vor dem Schweizer Oliver Zaugg (Tinkoff-Saxo/+0:11) und dem Spanier Javier Moreno (Movistar/0:18) einen Solosieg. "Das waren sehr lange Schlussmeter für mich. Ich bin hier in Österreich, um auf Etappensiege zu fahren. Und jetzt hat es gleich am ersten Tag geklappt", freute sich der 25-Jährige.

Für die zwei anderen Ex-Sieger im Feld lief es noch schlechter als für Zoidl. Der Belgier Stijn Devolder als Klassikerspezialist (90./+10:22) und der außer Form befindliche Schwede Fredrik Kessiakoff (141./je 13:25 zurück) hatten aber ohnehin keinen Topplatz als Ziel.

Der Belgier Kevin Seeldraeyers, der im Vorjahr bis zum vorletzten Tag geführt hatte und Gesamt-Dritter war, muss wegen einer vor wenigen Tagen aufgetretenen Halsentzündung Antibiotika nehmen und verlor viel Zeit (107./+10:22). Der zweifache Giro-Sieger Ivan Basso (ITA) nützt das Rennen nur als Vorbereitung für spätere Ziele und lag 10:22 zurück.