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Haller bei Ö-Tour vom Pech verfolgt

Haller bei Ö-Tour vom Pech verfolgt

„Es war fein, einmal nicht den Asphalt zu küssen“, meinte Marco Haller nach der letzten Etappe der Österreich Rundfahrt.

Sein vierter Platz in Wien bildete den symptomatischen Abschluss einer für ihn nicht optimal verlaufenen Woche. „Daniel Oss ist nach links ausgeschwenkt, dann war kein Platz mehr für mich. Von den Beinen her wäre der Sieg locker drin gewesen. Mit einem vierten Platz kann man sich nichts kaufen. Zufrieden bin ich also nicht“, so der Kärntner.

Immerhin kam Haller diesmal heil ins Ziel. In Matrei konnte er einen Sturz gerade noch verhindern, nachdem ihm mitten im Sprint die Kurbel brach. Schlimmer wurde es in Poysdorf, als er in der hektischen Schlussphase stürzte und sich am Arm verletzte.

"Bekomme nicht so oft meine Chance"

„Der Nerv war stark gequetscht, sodass die kleinen Finger taub waren. Aber die Behandlung hat gut geklappt. Es ist nicht der Grund, warum ich in Wien nicht ganz vorne gelandet bin“, erzählt Haller.

Aus der Nummer 13 wird eins plus drei

Die Startnummer 13 bedeutete für ihn nichts Gutes. Das Pech klebte ihm die ganze Rundfahrt über auf den Beinen.  Deswegen schrieb sich der 22-Jährige für die letzte Etappe kurzerhand ein Plus zwischen die beiden Ziffern. Das passende Ergebnis: Der schon erwähnte vierte Platz.

„Für einen Sprinter zählen nur die Siege. Als 22-jähriger Österreicher in einem russischen Weltklasse-Team bekommt man nicht so oft seine Chance. Ich habe sie bei der Ö-Tour drei Mal gehabt und sie drei Mal vertan. Zwei Mal davon mit Pech. Aber das ist Radsport“, wirkte Haller nach dem Ende der Rundfahrt leicht geknickt.

Urlaub am Wörthersee

Jetzt blickt der Katusha-Profi nach vorne auf den Rest der Saison. Erst einmal gönnt er sich drei Wochen Heimat-Urlaub am Wörthersee.

„Danach geht es zur Dänemark-Rundfahrt. Im August habe ich einen brutal harten Block, werde drei Wochen aus dem Koffer leben.“ Die Saison ausklingen lassen wird er wieder in China. „Ende September bestreite ich wahrscheinlich die Tour of Beijing, wo ich letztes Jahr eine Etappe gewonnen habe.“

Damit machte sich Haller zum einzigen Österreicher, der auf der 2011 geschaffenen WorldTour ein Rennen gewinnen konnte.

Haller rechnet nicht mit WM-Nominierung

Ob auch die WM ein Thema für ihn sein wird, weiß der Kärntner noch nicht: „Ich glaube nicht, dass ich nominiert werde. Aber ich würde natürlich gerne starten.“ Der selektive Kurs in Florenz dürfte dem Sprinter nicht so sehr liegen. Er rechnet damit, dass für den Sieger der Österreich Rundfahrt gefahren wird.

„Mit Ricci Zoidl haben wir einen Mann, der ganz vorne reinfahren kann. Es würde sicher nicht schaden, wenn er ein paar routinierte Helfer hat, wo alles auf ihn ausgerichtet ist. Das wäre eine gute Taktik“, so der 22-Jährige, der sich in dieser Saison immerhin schon das Trikot für den besten Bergfahrer bei den Drei Tagen von De Panne gesichert hat.

Haller hat in dieser Saison also noch viel vor. Bleibt nur zu hoffen, dass er in Zukunft von der Startnummer 13 verschont wird.

 

Von der Ö-Tour berichten Jakob Faber und Máté Esterházy