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Ö-Tour: Italien stellt Spanien klar in den Schatten

Ö-Tour: Italien stellt Spanien klar in den Schatten

Die Italiener haben am Sonntag bei der Zielankunft der Auftakt-Etappe der 64. Österreich-Rundfahrt am Innsbrucker Bergisel den Ton angegeben.

Alessandro Bazzana aus dem US-Team Type 1 gewann nach fünf Runden (153 km) vor zwei Landsleuten, sein steirischer Teamkollege Georg Preidler landete im Bergauf-Massensprint vor dem neuen Landesmuseum an der vierten Stelle.

Zweitbester ÖRV-Profi war der Kärntner Marco Haller als Elfter, Kletter-Spezialist Thomas Rohregger landete am Tag vor der Bergankunft auf dem Kitzbüheler Horn zeitgleich an der 16. Stelle.

"Perfekt den Rücken freigehalten"

Der aus Bergamo stammende Bazzana feierte mit 27 Jahren seinen größten Erfolg.

"Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich gewinnen kann. Aber ich habe gemerkt, dass die anderen auch keine besseren Beine haben und Georg hat mir perfekt den Rücken freigehalten", sagte der 27-Jährige, der vor dem höher eingeschätzten Astana-Sprinter Francesco Gavazzi das Trikot des Spitzenreiters übernahm, wenn auch nur für 24 Stunden.

"Das passt, schön, dass wir gewonnen haben", sagte Preidler. Für seinen Rennstall war der Erfolg im Vergleich mit sechs ProTour-Teams sehr wichtig.

Das von zwei Diabetikern gegründete Team will auch das Bewusstsein für diese Art der Zuckerkrankheit heben und zeigen, dass sogar Spitzensport möglich ist. Einige der Fahrer leiden an Type-1-Diabetes.

Rohregger: "Ein schweres Rennen"

RadioShack-Profi Rohregger war froh, den Auftakt bei großer Hitze gut gemeistert zu haben. "Die erste Etappe ist immer etwas komisch, es war ein sehr schweres Rennen, gegen Ende sind meine Beine besser geworden", sagte der 29-Jährige, der seit zwei Jahren in Innsbruck lebt.

Auf den fünf Runden mit der Bergwertung in Neu-Götzens habe er die Gegner beobachten können und gesehen, wer gut drauf sei. "Das Movistar-Team ist stark und auch Danilo di Luca", erklärte der Tiroler.

Es tummeln sich viele Favoriten

Der spanische Movistar-Rennstall sollte auf den acht Etappen bis zum Ziel am Sonntag in Wien zu den stärksten Rivalen von RadioSkack mit Rohregger, dem hoch einzuschätzenden Dänen Jakob Fuglsang und dem Schweizer Oliver Zaugg zählen.

Für Movistar fährt u.a. der Ex-Giro-Zweite David Arroyo (2010), auch Sergio Pardilla, dem Zweiten der Österreich-Rundfahrt 2010, und Benat Itxausti (alle ESP) werden Ambitionen nachgesagt.

Drei Österreicher als Ausreißer

Die Geschichte des Rennens schrieben über lange Zeit auch drei Österreicher mit. Der Oberösterreicher Riccaro Zoidl, der Spitzenreiter der heimischen Tchibo-Top.Rad.Liga, war mit dem Franzosen Yohan Bagot schon nach wenigen Kilometern ausgerissen, der Vorarlberger Matthias Brändle, der Tiroler Debütant Stefan Praxmarer und der Ungar Laszlo Bodrogi schlossen später auf.

Das Quintett holte bis zu sieben Minuten Vorsprung heraus. "Da habe ich schon gehofft, dass wir durchkommen", meinte Zoidl, "leider hat unsere Gruppe nicht gut zusammengearbeitet."

Zoidl und Bagot wurden rund 20 Kilometer vor dem Ziel nach einer etwa 130 km langen Flucht eingeholt, in der Verfolgung hatte sich vor allem das Acqua-e-Sapone-Team der Ex-Giro-Sieger Di Luca und Stefano Garzelli engagiert.