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Nike gibt Trennung von Armstrong bekannt

Nike gibt Trennung von Armstrong bekannt

Bislang hatte sich Sportartikelhersteller Nike als Sponsor hinter Lance Armstrong gestellt und wollte trotz der USADA-Enthüllungen des Dopingsystems um den Texaner die Zusammenarbeit weiterführen.

Diese Treue wurde nicht zuletzt nach den Enthüllungen des 1000-seitigen Berichtes der USADA, in welchem der 41-Jährige von 25 ehemaligen Fahrern und Mitarbeitern des ehemaligen US-Postal-Teams systematisches Doping nachgewiesen wurde, stark kritisiert.

Vertuschung?

Wie die "New York Daily News" berichtet, habe Nike 1999 laut Kathy LeMond zur Vertuschung einer positiven Dopingprobe Armstrongs 500.000 Dollar auf ein Schweizer Konto des damaligen UCI-Präsidenten Hein Verbruggen überwiesen.

Bei Kathy LeMond handelt es sich um die Frau des dreimaligen Tour-Siegers Greg Lemond.

Nike bestritt diese Aussage auf seiner Homepage.

Proteste

Doch auch von ganz anderer Seite kam Widerstand: Der ehemalige amerikanische Radprofi Paul Willerton protestierte gemeinsam mit einer Gruppe Gleichgesinnter vor dem Firmensitz Nikes für die Auflösung des Vertrags mit Lance Armstrong.

„Sie sollen endlich die Wahrheit anerkennen“, erklärte Willerton gegenüber "komonews“ und forderte: „Keine Drogen, keine Einschüchterungen, keine Lügen.“

Druck zu groß

Nun wurde der Druck auf Nike wohl zu groß. Am Mittwoch gab das Unternehmen die Trennung von Armstrong bekannt.

Auf seiner Homepage erklärte Nike: „Aufgrund der unübersehbaren Beweise, dass Lance Armstrong Doping nahm und Nike damit mehr als zehn Jahre lang getäuscht hat, geben wir mit großer Trauer bekannt, dass wir unseren Vertrag mit ihm beendet haben.“

Keine Duldung illegaler Leistungssteigerung

Weiter heißt es: „Nike duldet in keiner Weise die Nutzung illegaler Substanzen zur Leistungssteigerung."

Das Unternehmen plane aber, die Unterstützung der Livestrong-Krebsstiftung fortzusetzen.

Die Stiftung wurde von Lance Armstrong gegründet, der nun - ebenfalls am Mittwoch - als Vorsitzender zurücktrat.

Armstrong will Livestrong nicht schaden

Armstrong begründete seinen Rücktritt als Livestrong-Chairman damit, dass sich die Organisation auf ihre Mission konzentrieren solle und nicht auf die Probleme ihres Gründers.

Nachfolger wird der bisherige Vize-Vorsitzende Jeff Garvey.

„Diese Organisation, ihre Mission und ihre Unterstützer sind mir unglaublich wichtig“, so Armstrong gegenüber der „AP“. Der Texaner wird weiter Mitglied des 15-köpfigen Ausschusses der Livestrong-Stiftung bleiben.

Henriette Werner