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Rogan hofft auf freien Kopf und perfektes Rennen

Rogan hofft auf freien Kopf und perfektes Rennen

1:48,13 Minuten. Persönliche Bestzeit für Markus Rogan im Staffel-Vorlauf über 4 x 200 m Freistil.

„Schneller kann ich nicht“, ist der Wiener auch Minuten nach dem Rennen noch außer Atem.

Für die 200 m Lagen war der erste Einsatz mit den OSV-Teamkollegen David Brandl, Christian Scherübl und Florian Janistyn ein letzter wichtiger Test.

„Ich bin in absoluter Höchstform“, möchte sich Rogan am Mittwoch für das Finale qualifizieren und dann am Donnerstag um die Medaillen mitschwimmen.

Peireira und die üblichen Verdächtigen

An der Ausgangslage hat sich nicht viel geändert. Mit Thiago Pereira, der über 400 m Lagen Silber gewonnen hat, ist ein weiterer Medaillenkandidat dazu gekommen.

Ansonsten hat der 31-Jährige die üblichen Verdächtigen auf der Rechnung. Allen voran natürlich Ryan Lochte und Michael Phelps – trotz zwei Mal Blech für die US-Superstars.

„Die beiden haut man nicht so leicht um. Lochte war bei seinem vierten Platz schneller als bei den Trials, Phelps ist in der Staffel 47,2 geschwommen.“

Aber Rogan hat doch auch festgestellt, dass es zumindest ein bisschen menschelt, wenn die beiden „Überirdischen“ ins Becken springen.

Dichte im Aquatics Centre ungemein hoch

„Wahrscheinlich werden sie nicht drei oder vier Sekunden vorne sein. Aber sie müssen trotzdem einen schlechten Tag erwischen und ich das Rennen meines Lebens haben, um überhaupt in die Nähe zu kommen.“

Wie hoch die Dichte im 50-m-Becken des Aquatics Centre ist, zeigte das Abschneiden des Schweizers Dominik Meichtry. Über 100 m Kraul scheiterte der Trainingskollege von Markus Rogan im Vorlauf, in seiner Paradesiziplin 200 m Kraul war im Halbfinale Endstation.

„Da sieht man, wie schwer es bei Olympischen Spielen ist. Zehn Prozent aller Schwimmer stellen Bestzeiten auf. Ich gehöre mit meiner Staffel-Zeit jetzt auch zu diesen zehn Prozent, aber ich möchte das im Lagen-Rennen wiederholen.“

Welche Zeitfür eine Medaille notwendig sein wird, darüber möchte sich Rogan keine Gedanken machen. „Ich muss schnell sein, sehr schnell. Aber vor allem muss ich den Kopf ausschalten“, spielt er auf sein umstrittenes Interview in der Ö3-Sendung „Frühstück bei mir“ an.

Einen Sturm der Entrüstung ausgelöst

Mit Aussagen wie „Hermann Maier hat genau das richtige Gehirnschmalz, um sportlich erfolgreich zu sein. Ich glaube, wenn man zu viel hat, dann steht man sich sehr, sehr im Weg“ und

„Ich glaube, es ist ein Riesenvorteil, wenn du weniger denkfähig bist. Es gibt einen guten Grund, warum die richtig guten Sportler nicht viel im Kopf haben, weil da ist der Kopf nicht im Weg“, löste er einen Sturm der Entrüstung aus.

Auch in der LAOLA1-Community und in unserem facebook-Channel gingen die Wogen hoch.

Rogan huldigt den "Herminator"

Aber Rogan steht zu seiner Meinung: „Als Sportler bist du dann am besten, wenn du im richtigen Moment den Kopf ausschaltest.“

Bei Hermann Maier hat er sich nicht gemeldet, auch gab es keinen Anruf vom Ski-Heiligtum. „Ich bewundere ihn und hoffe, dass er diese Zeilen liest.“

Dass er sich, sollte er eine Medaille holen, mit seiner Analyse selbst ein Ei gelegt hat, lässt Rogan kalt. „Ich wäre sowieso gerne viel schlauer!“

 

Stephan Schwabl