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Lochte: "Dafür habe ich mir den Arsch abgearbeitet!"

Lochte:

Wie cool kann man eigentlich sein? Ryan Lochte gewinnt nicht nur überlegen die erste Schwimm-Goldene bei diesen Olympischen Spielen.

Der US-Amerikaner hat im Finale über 400 m Lagen sogar die Zeit, bei den Wenden auf die Anzeigetafel zu schauen, um zu kontrollieren, wie viel Vorsprung er auf seine Gegner hat.

„Das hat mich vielleicht ein bisschen gebremst“, gibt der noch bis Freitag 27-Jährige nach seinem Triumph in der Königsdisziplin des Schwimmens zu.

Die Konkurrenz zertrümmert

Vor den Augen seiner Familie gewinnt „The Lochtenator“ nicht nur seine vierte Olympia-Goldene, nein, er zertrümmert dabei auch gleich noch seine Konkurrenten.

„Die harte Arbeit der letzten vier Jahre hat sich bezahlt gemacht“, freut sich Lochte.

Der Brasilianer Thiago Pereira holt mit 3,68 Sekunden Rückstand Silber, der Japaner Kosuke Hagino schlägt acht Hunderstel später an.

"Phelps holt immer Medaillen"

Und Michael Phelps, der Schwimm-Gigant von Peking? Ihm bleibt nur Blech!

Die Überraschung beim siegreichen Landsmann hält sich in Grenzen: „Ich habe immer gesagt, dass es nicht nur Michael und mich gibt.“

Ungewohnt sei es aber schon, dass Phelps nicht neben ihm am Stockerl steht, gibt Lochte dann doch zu. „Er holt ja eigentlich immer Medaillen.“

Von der angeblichen Feindschaft zwischen den beiden Superstars des Schwimmbeckens war nach dem Rennen (wieder) nichts zu merken: Phelps war einer der ersten Gratulanten.

„Michael war natürlich enttäuscht, dass es nicht für eine Medaille gereicht hat, aber gleichzeitig war er stolz, dass die Goldene über 400 m Lagen in Amerika bleibt.“

"Lebe so, wie ich das will"

Der Anfang ist also gemacht, Lochte könnte der große Abräumer dieser Olympischen Spiele werden – und genau das hat er vor.

„Das ist mein Jahr, dafür habe ich mir den Arsch abgearbeitet“, ist die sowieso schon breite Brust des selbstbewussten Teilzeit-Models noch einmal um ein paar Zentimeter angeschwollen.

„Ich möchte diese Energie für die nächsten Rennen mitnehmen.“ Und weiter Spaß haben. „Nur darum geht es! Ich lebe mein Leben genauso, wie ich das will“, bereut der beste Schwimmer der Gegenwart nichts.

Alles neu nach Peking

Außer, dass er Training und Ernährung erst nach Peking umgestellt hat.

„Wenn ich das schon früher gemacht hätte, wäre es vielleicht anders ausgegangen. Aber ich war jung und vielleicht habe ich genau diese Erfahrungen gebraucht.“

Nicht missen möchte er auch die Duelle mit Dauerkonkurrent Phelps. „Er ist einer der Größten im Sport, unsere Rivalität eine der besten, die der Schwimmsport gesehen hat“, reibt sich Lochte nur zu gerne am Teamkollegen auf.

„Er ist der härteste Gegner, den man sich vorstellen kann. Aber am Ende des Tages haben wir eine Freundschaft – und genau darum geht es bei einer Rivalität.“

 

Stephan Schwabl