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US-Damen-Staffel läuft Fabel-Weltrekord

US-Damen-Staffel läuft Fabel-Weltrekord

Mit einem Kracher ist am Freitagabend bei den Olympischen Spielen in London einer der ältesten Rekorde der Leichtathletik zertrümmert worden.

Die US-Staffel Tianna Madison, Allyson Felix, Bianca Knight und Carmelita Jeter verbesserte über 4 x 100 m die 27 Jahre alte Marke eines DDR-Quartetts um 55/100 auf 40,82 Sekunden.

Silber ging an Jamaika (41,41), Bronze an Ukraine (42,04), jeweils in nationaler Rekordzeit. Was die Frauen schaffen, wollen die Männer Samstag nachmachen und damit Usain Bolt das "Double-Triple" vermiesen.

Staffel schreibt Geschichte

Es war der zweite Weltrekord in der Leichtathletik in London nach jenem des Kenianers David Rudisha am Donnerstag über 800 m. "Ich bin so stolz auf diese Mädchen", jubelte Madison.

"Unsere Namen gehen in die Geschichte ein", konnte Felix ihr Glück über den fixierten Weltrekord nicht fassen.

Hochkarätig wie die Einzelsprints verspricht auch das 4x100-m-Finale der Männer zu werden.

Superstar wird geschont

Der mittlerweile fünffache jamaikanische Olympiasieger Bolt bekam im Vorlauf eine Verschnaufpause.

Seine Teamkollegen Nesta Carter, Michael Frater, Yohan Blake und Kemar Bailey-Cole kamen auf 37,39 Sekunden, die im zweiten Heat von den US-Athleten Jeffery Demps, Darvis Patton, Trell Kimmons und Justin Gatlin im nationalen Rekord und der Jahresweltbestleistung von 37,38 noch getoppt wurden.

"Wir wollten gar nicht schnell laufen. Wir wollten es locker angehen", sagte Weltmeister Blake, der neben Bolt seinen Fixplatz im Finale hat.

Briten erneut disqualifiziert

Bei den USA wurden Tyson Gay und Ryan Bailey geschont, die im Einzelfinale auf die Ränge vier und fünf kamen. "Ich will ganz oben stehen, ich spüre, dass wir noch mehr in uns haben. Ich habe ein Bronze, aber das ist bittersüß. Ich will Gold", meinte Gatlin.

Kurios: Zum vierten Mal bei fünf Olympischen Spielen wurde eine britische Staffel disqualifiziert.

Bahamas fangen USA ab

Über 4 x 400 m schlug Bahamas mit Chris Brown, Demetrius Pinder, Michael Mathieu und Ramon Miller in der olympischen Rekordzeit von 2:56,72 Minuten zu. Silber ging an Topfavorit USA (2:57,05), Bronze an Trinidad und Tobago (2:59,40).

Nach einem erfolgreichen Protest stand Südafrika als neuntes Team im Finale, das Quartett um den beinamputierten Oscar Pistorius kam aber nur auf den achten Rang. Nichts wurde es damit für den "Blade Runner" nach Staffel-WM-Silber 2011 aus einer Olympia-Medaille.

Deutschland: Bronze durch Protest

Im Stabhochsprung überquerte Topfavorit Renaud Lavillenie aus Frankreich die olympischen Rekordmarke von 5,97 Meter, der 25-jährige, zweifache Europameister gewann vor den Deutschen Björn Otto und Raphael Holzdeppe.

Im Hammerwurf gewann die Russin Tatjana Lysenko mit 78,18 Metern vor Anita Wlodarczyk aus Polen (77,60) und der Deutschen Betty Heidler (77,13). Für die Entscheidung war eine Hand-Messung notwendig, war doch der beste Hammereinschlag von Heidler zuerst nicht richtig erkannt worden. Ein Gegenprotest von China lief allerdings noch, war doch Zhang Wenxiu Vierte.

"Bronze nicht mein Ziel"

Die Äthiopierin Meseret Defar hat ihrer Landsfrau Tirunesh Dibaba den Titel über 5.000 m weggeschnappt. Die 28-jährige Drittplatzierte von 2008 lief Freitagabend in 15:04,25 Minuten ins Ziel, auf den Plätzen landeten die Kenianerin Vivian Cheruiyot (15:04,73) und Dibaba.

Während Defar vor Glück losheulte ("Ein großartiger Tag für mich"), war Titelverteidigerin Dibaba nach dem verpassten Double-Double sauer. "Natürlich bin ich nicht erfreut. Bronze war nicht mein Ziel", betonte die 27-Jährige, die über 10.000 m in Peking und London Gold gewonnen hatte.