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Britische Leichtathleten im Goldrausch

Britische Leichtathleten im Goldrausch

Die britischen Leichtathleten haben den 4. August 2012 zu einem ihrer erfolgreichsten Tage in der Geschichte gemacht.

Greg Rutherford im Weitsprung, Jessica Ennis im Siebenkampf und Mo Farah über 10.000 Meter verfielen bei den Olympischen Sommerspielen in London dem Goldrausch.

Über 100 m setzte sich erneut die Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce in 10,75 Sekunden durch.

Ennis aus dem Häuschen

80.000 Zuschauer trieben über zwei Tage hindurch Ennis zum nationalen Rekord von 6.955 Punkten, Silber ging an die Deutsche Lilli Schwarzkopf (6.649), Bronze an die Russin Tatjana Tschernowa (6.628).

"Ich bin so geschockt, ich kann es kaum glauben. Das Publikum half mir. Unfassbar, dass ich es geschafft habe", sagte Ennis, deren Lächeln an diesem Abend heller strahlte als das olympische Feuer im Stadion.

Bei der Hymne und mit der Medaille um den Hals kamen ihr schließlich die Tränen.

Kein Traum

Wurf Nummer zwei gelang Weitspringer Greg Rutherford, der mit 8,31 m den Australier Mitchell Watt (8,16) und den US-Amerikaner Will Claye (8,12) hinter sich ließ.

"Ich dachte, ich kann noch weiter hüpfen. Aber ich bin Olympiasieger, also was soll's", meinte Rutherford, der sich bei seinen "unglaublichen Eltern" und seiner "wunderschönen Freundin" bedankte.

Und doch fürchtete er, es war nur ein Traum. "Vielleicht wache ich in einer Minute auf."

Farah bricht vor Glück zusammen

Die Liebsten des 29-jährigen Mo Farah schließlich ließen es sich nicht nehmen, auf die Bahn zu kommen, auf der der Langstreckenläufer kurz zuvor vor Glück zusammengebrochen war.

Die Tochter und die mit Zwillingen schwangere Ehefrau fielen dem neuen Nationalhelden um den Hals, die Zuschauer ließen das Stadion in seinen Grundfesten erbeben, ein Blitzlichtgewitter brach über die kleine Familie herein.

"Das ist der beste Moment meines Lebens, dieses Gold bedeutet mir so viel", meinte Farah, der 1993 sein Geburtsland Somalia als Flüchtling verlassen hatte und nach London kam.

Er setzte sich in 27:30,42 Minuten vor dem US-Amerikaner Galen Rupp (27:30,90) und dem Äthiopier Tariku Bekele (27:31,43) durch.

Jamaika als Sprint-Nation

Gleich zwei der drei Kurzsprint-Medaillen gingen an Jamaika, hinter Fraser-Pryce, die bereits vor vier Jahren in Peking triumphiert hatte, kam die US-Amerikanerin Carmelita Jeter auf Platz zwei (10,78), Veronica Campbell-Brown wurde Dritte (10,81).

Im Diskuswurf siegte die Kroatin Sandra Perkovic mit 69,11 m vor der Russin Darja Pischtschalnikowa (67,56) und der Chinesin Li Yanfeng (67,22). Gleich zwei Medaillen für China gab es über 20 Kilometer Gehen. Chen Ding gewann mit 1:18:46 Stunden vor Erick Barrondo aus Guatemala (1:18:57) und seinem Landsmann Wang Zhen (1:19:25).