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Doppler/Horst schnuppern an der Beach-Sensation

Doppler/Horst schnuppern an der Beach-Sensation

Auf der einen Seite des Platzes stand der personifizierte Erfolg. Und das in gleich doppelter Ausführung.

Emanuel, Olympiasieger 2004, Weltmeister, Spieler mit den meisten Siegen auf der World Tour, und Alison, der ebenfalls alles gewonnen hat, außer Gold bei Olympia, aber London sind auch seine ersten Spiele, sind die Nummer 1 der Beachvolleyball-Welt.

Der Lebenslauf der beiden Spieler auf der anderen Seite liest sich weniger glanzvoll.

Clemens Doppler und Alex Horst konnten ein paar Achtungserfolge erzielen, darunter zwei EM-Titel und ein 5. Platz bei Olympischen Spielen - allerdings mit anderen Partnern.

Beach-Märchen ohne Happy-End

Auf dem Papier also alles klar, vor allem nach der enttäuschenden Performance der beiden Österreicher beim Grand-Slam in Klagenfurt.

Aber die Wahrheit liegt - drei Pfund ins Phrasenschwein - bekanntlich auf dem Platz.

Und dort lieferten Doppler/Horst ihr bislang vielleicht bestes Match ab. Allerdings hatte das Beach-Märchen kein Happy-End.

Schlimmer als ein 0:2

Nach 58 spektakulären Minuten hieß es 21:19, 17:21 und 14:16 aus Sicht der Österreicher.

„Bitter, wenn man vor so einer traumhaften Kulisse im dritten mit 14:16 gegen den Weltmeister verliert. Das ist im Endeffekt schlimmer, als wenn du eine 0:2-Klatsche kriegst“, stand Clemens Doppler die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.

„Wir haben gewusst, dass es schwer wird, aber die Chance war da“, trauerte der Oberösterreicher im Gespräch mit LAOLA1 der möglichen Sensation nach.

Nie aufgegeben

Waren die Brasilianer im ersten Satz noch völlig am Sand, drehte im zweiten erst der Wind und dann die Partie.

„Dadurch, dass der Center Court offen ist, zirkuliert die Luft sehr stark, das sind ihre Bedingungen.“

Aber Doppler/Horst kamen immer und immer wieder zurück, ließen sich auch durch Monster-Blocks von Block-Monster Alison nicht aus dem Konzept bringen.

Auch beim Stand von 8:13, als die Partie eigentlich verloren schien, drehten sie es mit starkem Spiel und der Hilfe des Publikums fast noch einmal um.

In der Schlussphase funktionierte pkötzlich auch der Block von Clemens Doppler. Erst beim Stand von 14:14 war die Aufholjagd zu Ende.

"Uns hat das Glück gefehlt"

„Alison hat zum Schluss Nervenflattern gekriegt, da hat man gemerkt, dass es seine ersten Olympischen Spiele sind.“

Die Brasilianer hatte jedoch das bessere Ende für sich, ein Netzroller brachte die Entscheidung.

„Uns hat ein bisschen das Glück gefehlt. Aber das ist die Nummer 1 der Welt, deshalb werden sie solche Matches eher gewinnen als wir.“

Zurück in der Weltspitze

Auch Alex Horst, der mit Ex-Partner Flo Gosch einmal gegen Alison/Emanuel erfolgreich war, ärgerte sich über die verpasste Chance, versuchte aber auch das Positive zu finden.

„Die Brasilianer waren natürlich Favorit, aber nach unserer Leistung in Klagenfurt war jeder Favorit. Jetzt sind wir wieder da, wo wir hingehören.“

Am Dienstag treffen Doppler/Horst in der Night-Session auf die Italiener Paolo Nicolai und Daniele Lupo.

 

Stephan Schwabl

 

Statistik zum Spiel:

Alison Emanuel Doppler Horst
25 30 Aufschläge 29 24
3 2 Servicefehler 6 4
0 0 Asse 0 2
77 km/h 83 km/h Schnellster Aufschlag 87 km/h 75 km/h
26 38 Angriffe 47 25
15 19 Erfolgr. Angriffe 20 11
8 0 Blocks 2 0
10 12 Erfolgr. Verteidigungen 7 16