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Spanier fordern im Traumfinale US-Basketballer

Spanier fordern im Traumfinale US-Basketballer

Olympia fiebert dem Traumfinale im Basketball entgegen.

Europameister Spanien fordert am Sonntag (16.00 Uhr MESZ) wie vor vier Jahren in Peking den Topfavoriten USA.

Um Bronze spielen davor (12.00 Uhr) Argentinien und Russland.

Die US-Stars haben das Turnier in London bisher auf souveräne Art und Weise dominiert, zeigen aber Respekt vor den Spaniern, vor deren Stärke unter dem Korb, aber auch deren Eingespieltheit.

Revanche für Peking?

2008 in China hatten sich die US-Amerikaner in einem hochklassigen Endspiel mit 118:107 durchgesetzt. Bis zwei Minuten vor Schluss waren die Spanier aber im Spiel.

"Das war sehr emotional", erinnerte deren Topstar Pau Gasol. "Wir waren absolut konkurrenzfähig und sind froh, dass wir eine zweite Chance bekommen." Olympia-Gold ist der einzige Titel, der dem Weltmeister von 2006 noch fehlt.

Beinahe ungeschlagen

Es wäre allerdings eine faustdicke Überraschung. In der Amtszeit von Coach Mike Krzyzewski (seit 2006) haben die USA nur ein einziges Spiel verloren - und 60 gewonnen.

In London erzielten sie nie weniger als 98 Punkte, auch ein Testspiel gegen die Spanier gewann das Starensemble um LeBron James, Kobe Bryant und Kevin Durant vor Olympia ungefährdet 100:78.

Sorgen bereitet dem Favoriten lediglich die Größe der Spanier, verfügt er selbst doch mit Tyson Chandler nur über einen einzigen echten Center.

Ungewöhnlich, aber effektiv

"Wir haben ein unkonventionelles Team, aber wir haben offensive Feuerkraft", betonte Krzyzewski.

Und mit NBA-Champion James einen Superstar, der in die Leaderrolle geschlüpft ist. Krzyzewski: "Er macht alles - schmutzige Arbeit, saubere Arbeit, Führungsarbeit."

Unvergessen ist die Schmach von 2004, als die NBA-Stars lediglich mit Bronze aus Athen heimgekommen waren.

Abgesehen davon holten die USA seit dem Erstauftritt des "Dream Teams" 1992 bei Olympia immer Gold.

Team statt Solisten

Im Gegensatz zu Athen präsentiert sich die Ansammlung der Multimillionäre in London aber auch als Team.

"Keiner von uns hat ein zu großes Ego", versicherte Durant, der die USA 2010 als wertvollster Spieler zum WM-Titel geführt hatte.

High-Flyer Russell Westbrook ist für das Finale mit einer Knöchelverletzung fraglich.

Mit James, Bryant, Carmelo Anthony, Chris Paul und Deron Williams sind fünf US-Spieler dabei, die schon in Peking Gold geholt hatten.

Die Spanier haben mit Serge Ibaka einen Topmann dazubekommen. "Und sie haben mit Pau Gasol einen der besten fünf Spieler der Welt in ihren Reihen", warnte Krzyzewski. "Sie sind ein Team, das uns absolut schlagen kann."

Spanier ein geschlossenes Team

Hoffnungen machen sich die Spanier vor allem ob ihrer Geschlossenheit. "Der Charakter dieser Mannschaft ist enorm", betonte Leader Gasol. "Wir wollen unseren Traum weiterverfolgen. Und das ist Gold."

Zwei Spiele hatte der Europameister in der Gruppenphase verloren, mit Siegen gegen Frankreich und Russland in der K.o.-Runde aber zurückgeschlagen. "Unsere Mission ist noch nicht vorbei", erklärte Teamchef Sergio Scariolo.

Noch nie bei Olympia gegen Spanien verloren

Die USA sind auf ihr 14. Basketball-Gold bei den Herren aus. Alle zehn bisherigen Olympia-Duelle mit den Iberern haben sie gewonnen, darunter vor der Ära der NBA-Spieler auch das Finale von 1984 in Los Angeles.

Die Neuauflage des Endspiels von 2008 entspricht der Papierform. "Das ist das Spiel, auf das alle gewartet haben", erinnerte James. "Wir werden uns diese Chance nicht nehmen lassen." Jene zur erfolgreichen Titelverteidigung.