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"Ich bin in Topform und habe hohe Erwartungen"

Der Niederösterreicher Michael Weiss hat sich heuer endgültig in der Weltspitze etabliert und gilt deshalb bei der Ironman-WM auf Hawaii am Samstag (18.30 Uhr/MESZ) als Anwärter auf einen Spitzenplatz. Ein Medaillenrang beim prestigeträchtigsten Triathlon der Welt dürfte zwar noch außer Reichweite sein, aber den erstmaligen Vorstoß unter die besten Zehn hält Weiss für machbar.

"Ich bin in Topform und habe hohe Erwartungen. Die Top Ten sind an einem Tag, an dem alles passt, realistisch", betonte der 30-Jährige, der diesmal als einziger österreichischer Profi teilnimmt.

Weiss mit guter Vorbereitung

Der im US-Bundesstaat Colorado lebende ehemalige Mountainbiker hat seine Bestzeit über die Ironman-Distanz (3,86 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen) im Juli in Klagenfurt auf die Weltklassemarke von 7:57:39 Stunden verbessert. Zuletzt verpasste er in Las Vegas als Vierter eine WM-Medaille über die halbe Strecke nur knapp. Außerdem bewies er mit Halbdistanz-Podestplätzen in St. Pölten und Oceanside Konstanz auf hohem Niveau.

Deshalb traut er sich auch beim stets von Hitze und Wind zusätzlich verschärften Klassiker auf Hawaii eine weitere Steigerung zu. Nach Platz 25 beim Debüt 2009 und Rang 13 im Vorjahr soll das Ergebnis diesmal einstellig werden. "Ich bewege mich in den Top Ten. Ich schließe nichts aus und traue mir alles zu", bekräftigte Weiss im Gespräch mit der APA.

Sein stetiger Aufstieg ist auch international nicht unbemerkt geblieben
Die schwierigen Bedingungen spielen ihm vor allem auf der Radstrecke in die Hände. "Wenn es windig ist, wovor viele Angst haben, ist mir das nur recht", so Weiss. Zusätzlichen Optimismus schöpft er aus seiner verbesserten Laufform. Beim vierten Platz vor einem Monat in Las Vegas habe er sich auf dem Laufabschnitt "selbst überrascht". Nun will er auch auf Big Island, wo er im Vorjahr für den abschließenden Marathon drei Stunden benötigte, deutlich schneller laufen.

Mit dem zweimaligen Weltmeister Craig Alexander (AUS), Ironman-Austria-Seriensieger Marino Vanhoenacker (BEL) und dem deutschen Weltbestzeitinhaber Andreas Raelert gebe es drei Topfavoriten. "Dahinter ist alles möglich", meinte Weiss. Sein stetiger Aufstieg ist auch international nicht unbemerkt geblieben. Interviews mit dem US-TV-Sender NBC, zahlreiche andere Medien- und Sponsorentermine hatte er in dieser Woche zu absolvieren. Quasi dazwischen gab es einige Trainingseinheiten auf der Wettkampfstrecke um Kailua Kona.

Neue Qualifikation-Richtlinien

Aufgrund der heuer erstmals geltenden, strengen Qualifikation-Richtlinien ist Weiss der einzige Österreicher im Profifeld der 50 Männer und 30 Frauen. In den Startlisten der Amateur-Klassen finden sich aber weitere 29 rot-weiß-rote Triathleten.

Bei den Damen führt der Sieg wohl wieder über die im Vorjahr fehlende dreimalige Gewinnerin Chrissie Wellington. Die Britin hat sich zwar im Vorfeld bei einem Radsturz leicht verletzt, die zahlreichen Abschürfungen sollten sie aber nur beim Schwimmen irritieren. Ihre erste Herausforderin dürfte Titelverteidigerin Mirinda Carfrae (AUS) sein.