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Zu überlegen? X-Alps-Leader Maurer muss "pausieren"

Zu überlegen? X-Alps-Leader Maurer muss

Auf einem Parkplatz in der Nähe von Zermatt parkt ein blauer VW Sharan in Camping-Edition.

Ganz entspannt kochen sich zwei Männer ein Mittagessen. Ohne Hektik, ohne Stress. Man könnte meinen es handelt sich um zwei Urlauber.

Fehlanzeige. Denn es sind Christian Maurer, immerhin Führender bei Red Bull X-Alps, und sein Supporter Thomas Theurillat.

Der Schweizer wurde von der Rennleitung zu einer Zwangspause verdonnert, muss auf dem Parkplatz eine 24-stündige Zeitstrafe absitzen.

Glück im Unglück für Maurer

In der Nacht auf Samstag hat das Race Comitee Maurers Log einer genauen Analyse unterzogen und festgestellt, dass er um einige wenige Meter eine Flugverbotszone in der Nähe des Flughafens Locarno passiert hatte.

Wenige Meter nur, aber zu viel, um ohne Strafe davon zu kommen. Glück im Unglück: der Japaner Kaoru Ogisawa wurde wegen Verletzung einer Flugverbotszone sogar disqualifiziert.

„Eine Pause von 24 Stunden könnte nach den Anstrengungen der letzten Woche sogar etwas Gutes haben. Wichtig ist, dass Chrigel nicht krank wird“, so Supporter Theurillat.

Und der Bestrafte ergänzt: „Es ist komisch, wenn man nur sitzen und warten kann, nachdem ich mich so lange auf dieses Rennen vorbereitet habe.“

Kein Flug-Wetter

An seiner Führung wird aber auch das nichts ändern. Denn die Konkurrenz liegt abgeschlagen hinter dem Titelverteidiger, der Rumäne Toma Coconea hatte am Samstag Vormittag noch immer fast 150 Kilometer Rückstand.

Dahinter folgen der Deutsche Michael Gebert, Ferdinand van Schelven aus den Niederlanden und der Belgier Thomas de Dorlodot, die allesamt weniger als 500 Kilometer bis zum X-Alps-Ziel in Monte Carlo haben.

Strömender Regen und eine niedrige Wolkendecke verhinderten jedoch, dass die Athleten fliegen konnten und zwangen sie zu mühsamen Fußmärschen.

200 Kilometer in der Luft

Maurer nützte am Freitag, als er noch fliegen durfte, die Gunst der Stunde und legte an einem Tag mehr als 213 Kilometer zurück – fast ein Viertel der gesamten Renndistanz.

Bei Morgengrauen startete er auf 3.250 Metern vom Monte Cevedale und war bis nach 19:00 Uhr in der Luft, bevor er nach einem 200-km-Flug in der Nähe von Zermatt landete.

Tausende Fans auf der ganzen Welt waren bei diesem in der Geschichte der X-Alps einmaligen Rekordflug via Live-Tracking dabei.

Österreicher mischen mit

Maurer, den „nur“ mehr 320 Kilometer und drei Turning-Points vom Fürstentum trennen, konnte am Freitag seinen Vorsprung auf 175 km ausbauen, der trotz Zeitstrafe nur langsam schmilzt.

Auf der Jagd nach dem Spitzenreiter sind nach der Aufgabe des Tirolers Mike Küng, der mit Verdacht auf Lungenentzündung aussteigen musste, mit Paul Guschlbauer auf Rang 8 und Helmut Eichholzer als Zehnter noch zwei Österreicher.

Rookie Guschlbauer lag lange auf Stockerlkurs, wurde dann aber durchgereicht – sein Rückstand auf den Drittplatzierten Gebert beträgt aber nur 27 Kilometer (Stand: Samstag, 17:00 Uhr).

Das ganze Rennen gibt es im Live-Tracking auf der Event-Homepage.