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Ärger im Surf-Paradies

Ärger im Surf-Paradies

Wetterleuchten über dem Surfer-Paradies Podersdorf: Der Veranstalter des Surf Worldcups, mit dem in der Neusiedler See-Region seit 1998 der Sommer frühzeitig eingeläutet wird, wünscht sich von seinen Partnern auf Landesseite mehr finanzielle Unterstützung.

Andernfalls müsste man überlegen, mit dem Event abzuwandern, bestätigte Gerhard Polak, einer der beiden Geschäftsführer der KGP Events GmbH, am Mittwoch gegenüber der APA Medienberichte.

"Es geht nicht mehr"

Man sei derzeit noch guten Mutes, dass die Veranstaltung in Podersdorf bleibt. "Aber jetzt ist man an einem Punkt angelangt, wo es einfach nicht mehr geht", so Polak.

Dabei gehe es um die wirtschaftliche Basis: Die Gesamtkosten für den Event lägen bei rund 850.000 Euro.

Heuer wurde die Veranstaltung mit knapp 200.000 Euro aus dem Tourismusbereich unterstützt - laut einem Bericht des "Kurier" steuerten Podersdorf 140.000 Euro sowie Neusiedler See Tourismus 30.000 Euro und Burgenland Tourismus 25.000 Euro bei.

"Forderungen nicht überzogen"

Geht es nach dem Veranstalter, sollten die Partner künftig jährlich insgesamt rund 260.000 Euro flüssig machen. "Wir stellen keine überzogenen Forderungen", das sei weniger, als in Vergangenheit schon bezahlt worden sei, meinte Polak.

Man scheue sich diesbezüglich nicht vor einer Diskussion, denn schließlich erbringe man Leistungen. Als Argumente führt er unter anderem eine Wertschöpfung von rund 3,5 Mio. Euro ins Treffen, die das Event jährlich einbringe.

Außerdem bringe man 100.000 Besucher in der Vorsaison ins Burgenland. "Bis zum heurigen Jahr war die Unterstützung ja auch da", blickt der Geschäftsführer auf die vergangenen Jahre zurück.

Auf solche Tricks muss Podersdorf in Zukunft vielleicht verzichten

"Ferrari" unter den Events

"Ein Surf Worldcup am Neusiedler See ist wie ein Skirennen in Brasilien. Wir sind der absolute Exot unter den Surf Worldcups", so Polak: "Unter den Events ist Podersdorf ein Ferrari."

"Wir müssen bis Ende Juni von Podersdorf - das ist unser Ansprechpartner - wissen, ob sie es machen wollen oder nicht", skizzierte der Eventmanager einen Zeitrahmen für eine Entscheidung:

"Wenn es ein Nein ist - ab dem Zeitpunkt müssen wir uns um Alternativen kümmern. Wir tun es jetzt noch nicht." Man sei aber andererseits aber "auch nicht blauäugig".

Burgenland Tourismus-Chef über Vorgangsweise verärgert

Dass der Surf Worldcup nun zu wenig Unterstützung seitens des Landes erfahre, wies Burgenland Tourismus-Chef Mario Baier zurück.

Die Veranstaltung sei "mit maßgeblicher Unterstützung des Landes und durch Burgenland Tourismus" sowie durch werbliche Unterstützung zustande gekommen und letztendlich "so groß geworden, wie sie heute ist", so Baier zur APA.

"Das war immer eine Win-Win-Situation für beide Teile, weil Podersdorf sehr viel eingebracht hat als Tourismusverband und die Location zur Verfügung stellt, die ausschlaggebend ist für den Erfolg dieses Events", meinte Baier.

Weitere Schritte werden beraten

Der Neusiedler See sei "perfekt für diese Veranstaltung." Dass langfristig mehr Geld benötigt würde, sei "nicht in diesem Umfang" präsentiert worden.

"So geht man mit einem Gesprächspartner nicht um. Da setzt man sich an einen Tisch und sagt, es werden mehr Mittel benötigt", so Baier.

Das sei "in dieser Form definitiv nicht passiert". Über die weitere Vorgangsweise in der Angelegenheit wolle er mit Landeshauptmann Hans Niessl (S) und Landesrätin Michaela Resetar (V) - beide sind Präsidenten von Burgenland Tourismus - beraten.