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Schlager auf dem Weg nach Paris im Plansoll

Schlager auf dem Weg nach Paris im Plansoll

Die Schreibtischtätigkeit hintenangestellt, die Arbeit an der Platte im Mittelpunkt.

Österreichs Tischtennis-Aushängeschild Werner Schlager will bei den anstehenden Highlights WM in Frankreich (13. bis 20. Mai) und Heim-EM im Schwechater Multiversum (4. bis 13. Oktober) noch einmal reüssieren.

"Es geht mir von Woche zu Woche besser. Der Körper erinnert sich daran, dass er einmal fitter war", sagte Schlager am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Wien.

Wieder voll im Training

Der mittlerweile 40-jährige Niederösterreicher hat seine "körperlichen Probleme" hinter sich und ist auf dem Weg zu alter Stärke.

Der Ex-Weltmeister, der sein letztes Pflichtspiel (2. Runde) am 19. Oktober in Herning/Dänemark absolviert hat, steht seit fast einem Monat wieder im vollen Trainingsbetrieb und absolviert vier Einheiten die Woche zu je 100 bis 120 Minuten.

"Ich halte das Training aus, das mich in eine Richtung bringt, die mich vorne mitspielen lässt", war der Schwechater durchaus optimistisch.

Mit großen Emotionen verbunden

Die WM in Frankreich ist für Schlager etwas ganz Besonderes, kehrt er doch genau in jene Halle zurück, in der er vor zehn Jahren als letzter Europäer den Weltmeistertitel gewonnen hat.

"Zehn Jahre nach meinem Weltmeistertitel nach Paris zurückzukehren und in derselben Halle wiederzuspielen wird von den Emotionen her etwas ganz Besonderes sein", vermutete der zwölffache österreichische Einzel-Meister.

Auf der Suche nach Turnier-Praxis

Nach der WM wird sich Österreichs Nummer drei eine kleine Erholungspause gönnen, ehe die Vorbereitung auf das Heim-EM-Turnier beginnt.

Um Bewerbs-Spielpraxis zu sammeln, kündigte Schlager eine Teilnahme bei den Tschechien Open in Olmütz (21. bis 25. August) an. "Es gibt 20, 25 Spieler, die das Zeug haben nach vor zu kommen, ich zähle mich zu diesem Kreis. Meine Chance wird aber nicht sehr groß sein", prognostizierte Schlager im Hinblick auf die EM.

Die Vorfreude auf das Großereignis in seiner Heimatstadt ist groß. "Es ist immer eine tolle Sache vor heimischem Publikum zu spielen, ich freue mich riesig, es wird eine tolle Geschichte", meinte der Weltranglisten-50.

Die Tinte ist trocken

Die Vorbereitungen für das Turnier, für das "Liebherr" als Titelsponsor gewonnen wurde, sind in vollem Gange, am Dienstag wurde in Wien der finale Vertrag zwischen dem europäischen Verband (ETTU), dem österreichischen Verband (ÖTTV) und der Werner Schlager Academy (WSA) unterzeichnet.

"Wir haben schon in der Vergangenheit bewiesen, dass wir in der Lage sind, große Veranstaltungen durchzuführen. Die EM ist jetzt die Sahne für den Verband", sagte ÖTTV-Präsident Gottfried Forsthuber.

Event-Charakter soll betont werden

Laut ÖTTV-Generalsekretär Rudolf Sporrer wird das Organisationsteam rund 140 Leute plus Freiwillige umfassen, knapp 50 Nationen werden an den Bewerben teilnehmen.

"3.000 Besucher wird das obere Limit sein, wir rechnen schon damit, dass wir die ganze Zeit ausverkauft sein werden und das auch schon im Vorfeld", blickte Sporrer optimistisch in die Zukunft.

Das Turnier soll übrigens nicht nur für Tischtennis-Fans ein Erlebnis werden. "Wir wollen über das Sportliche hinaus eine Veranstaltung mit Event-Charakter schaffen", verlautete WSA-Geschäftsführer Martin Sörös.

Guten Ruf

Dass im Oktober alles reibungslos über die Bühne gehen wird, davon ist auch ETTU-Präsident Stefano Bosi überzeugt.

"Österreich ist schon mehrfach als ausgezeichneter Veranstalter aufgetreten, und wir sind sicher, dass auch die EM eine sehr gute Veranstaltung werden wird", sagte der Italiener.

Der 58-jährige Bosi, seit 1996 ETTU-Präsident, kündigte übrigens an, für das Präsidentenamt des internationalen Verbandes (ITTF) zu kandidieren. ITTF-Chef ist seit 1999 der Kanadier Adham Sharara. Eine Entscheidung fällt am 15. Mai in Paris am ITTF-Kongress.