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Neue Förderung: Was der Gießkannen-Ersatz kann

Neue Förderung: Was der Gießkannen-Ersatz kann

Es ist beschlossene Sache. Der neue Bundessport-Förderungsfonds hat das Ende der Gießkanne – oder genauer gesagt: die erfolgsbezogene Grundförderung – beschlossen.

Was es kann, was es soll und welche Problematiken es mit sich bringt – LAOLA1 umreißt die neue Mittelumverteilung:

  • Was passiert genau?

Knapp vier Millionen Euro werden anhand eines Rankings an die 25 erfolgreichsten Sommersport-Verbände verteilt. Diese Mittel sind jedoch keine zusätzlichen. Sie setzen sich aus rund zehn Prozent der Förderungen zusammen. Genauer gesagt kommen diese aus der Grundförderung – also jenem Betrag, der in den Verbänden für Personal oder Infrastruktur verwendet wird. Dort wird es in den weniger erfolgreichen Verbänden künftig Einsparungen geben müssen.

  • Wie sieht dieses Ranking aus?

Der genaue Kriterien-Katalog sowie dessen Gewichtung sind noch nicht festgelegt. Auf der Hand liegt, dass Erfolge bei internationalen Meisterschaften oder bei Mannschaften Platzierungen in der Weltrangliste einen starken Einfluss haben. Auf der anderen Seite sollen auch Aspekte wie weltweite Bedeutung (etwa die Anzahl der teilnehmenden Nationen bei Weltmeisterschaften) oder Medien-Präsenz in Österreich Eingang finden.

  • Wer bekommt wieviel Geld?

Nur die besten 25 Fachverbände kommen in den Genuss der erfolgsbezogenen Grundförderung. Dieser erlesene Kreis soll auch veröffentlicht werden. Die Nummer eins soll 434.000 Euro bekommen. Der Zehnte immerhin noch 183.000. Das Gefälle ist relativ stark. So erhalten die Plätze elf bis 20 zusammengerechnet gerade einmal 0,9 Mio. Euro.

  • Ab wann wird es umgesetzt?

Ab 2015, wobei diese Förderung bereits Gegenstand bei den ab 16. September stattfindenden Verbandsgesprächen mit dem Bundessport-Förderungsfonds ist.

  • Was ist positiv daran?

Das Leistungsprinzip hält endlich Einzug. Erfolgreich arbeitende Verbände werden ausgezeichnet und erhalten zumindest monetär etwas mehr Möglichkeiten als andere.

  • Wo liegen mögliche Problemfelder?

Noch ist unklar, wie sich die Gewichtung der einzelnen Kriterien auf das reale Ranking niederschlägt. Sportarten, in denen Österreich aufgrund einer sehr hohen internationalen Dichte wenige Erfolge aufzuweisen hat, könnten beschnitten werden. Zudem blieb das von vielen erhoffte Mehr an Mitteln für den Sport aus. Es ist letztlich nur eine Umverteilung.

Reinhold Pühringer