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"Große Belastung und mental große Herausforderung"

Vier OeSV-Segelboote haben bei den Santander-Weltmeisterschaften 2014 bereits Nationentickets für die Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro geholt, ein weiterer Startplatz ist noch möglich.

Der heurige Wettkampfkalender beinhaltet zahlreiche Regatten und sieht vier Aufenthalte im Olympiarevier vor, das Testevent geht ab 12. August in Szene.

Nächster Einsatz ist ab 20. April beim Weltcup vor Hyeres.

Duell um 470er-Ticket

Nico Delle Karth/Niko Resch im 49er, Lara Vadlau/Jolanta Ogar im 470er sowie Thomas Zajac/Tanja Frank im Nacra17 ist die Olympiateilnahme bei komplikationsfreier weiterer Vorbereitung nicht zu nehmen.

Im 470er der Herren allerdings müssen Matthias Schmid/Florian Reichstädter und David Bargehr/Lukas Mähr in die "Auswahl", wie es Sportdirektor Georg Fundak auf einer Pressekonferenz des österreichischen Verbandes am Mittwoch in Wien bezeichnete.

Laut Vizepräsident und Leistungs- und Spitzensportreferent Wolfgang Mayrhofer werden "harte und weiche Kriterien" vom Nominierungskomitee berücksichtigt.

Es zählen also Leistungen bei Regatten ebenso wie emotionale Stabilität oder die Performance in den Rio-Trainings.

"Wir sind positiv und entspannt, wir steigern uns gegenseitig. Schade, dass am Ende einer auf der Strecke blieben muss. Wenn man eine Medaille machen will, darf man sich von der Quali nicht aufhalten lassen", sagte Vorschoter Reichstädter.

Noch eine Chance auf einen Quotenplatz haben die 49erFX-Damen Laura Schöfegger/Elsa Lovrek.

Tempoverschärfung

Der OeSV sieht sich nach dem erfolgreichen abgelaufenen Jahr auf dem richtigen Weg, erhöht heuer aber nochmals das Tempo um bis zu zwanzig Prozent.

"Auf dem Wasser, im physischen und taktischen Bereich", erzählte Fundak. "Das ist eine große Belastung und auch mental eine große Herausforderung."

14 Personen umfasst das Trainer-und Betreuerteam, darunter auch zwei Mental-Coaches und eine Meteorologin. Dank des Projekts Rio sei die finanzielle Unterstützung gewährleistet.

Vadlau nach Kreuzbandriss optimistisch

Eine fordernde Zeit kommt auf Welt- und Europameisterin Vadlau zu, die sich erst vor zwei Wochen erneut einen Kreuzbandriss zugezogen hat.

"Ich kann schon ohne Krücken gehen, bin sehr zufrieden und voll im Plan. Das Knie ist halt noch geschwollen", sagte die Kärntnerin, die als eine der größten Medaillenhoffnungen quer durch alle Verbände für Rio gilt.

"Eine ordentliche Challenge. Aber der Wille der Mädchen ist da", meinte Fundak und verwies auf die Anforderung, 14 Stunden am Tag arbeiten zu wollen - bei maximal einem freien Tag in der Woche.

Delle Karth/Resch gönnen sich Pause

Der Großteil des Nationalkaders absolvierte die letzte Vorbereitung auf die europäische Weltcupsaison vor Palma de Mallorca, Delle Karth/Resch legten nach einem Sieg im Miami-Weltcup im Jänner einen ruhigen Februar ein und trainierten zuletzt vor Cagliari (Sardinien).

"Die Saison ist lang, wir haben erst Mitte November vor Buenos Aires die WM. Da haben wir im Februar eine Chance gesehen, eine Pause zu machen. Wir sind gut aufgestellt und heiß auf Hyeres", versprach Steuermann Delle Karth.

Weichen für Zukunft gestellt

Verbandspräsident Herbert Houf freute sich sehr über den großen Teamzusammenhalt und wartete mit positiven Nachrichten für den heimischen Segelsport auf.

Zwischen Bund, Land und Gemeinde sei ein politischer Konsens für die Erweiterung des Bundesleistungszentrums in Neusiedl erzielt worden.

Außerdem zeichne sich ab, dass der Europäische Segelverband seinen Sitz nach Österreich verlege.

Auch eine neue Wettkampfserie wurde installiert, ab Juli kämpfen 15 Vereine um den Titel des österreichische Segel-Bundesligameisters.