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Ian Thorpe am Boden zerstört

Ian Thorpe am Boden zerstört

Die Hoffnungen von Ian Thorpe auf die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in London haben sich zumindest über 200 m Kraul nicht erfüllt.

Hatte der 29-Jährige am Freitag bei den australischen Trials in Adelaide in den Vorläufen noch Rang fünf belegt, schied er im Semifinale mit Rang zwölf aus.

Damit ist auch die Chance auf eine Nominierung für die 4-x-200-m-Kraulstaffel dahin. Der insgesamt fünffache Olympiasieger von 2000 in Sydney und 2004 in Athen wird es noch über 100 m Kraul versuchen.

Thorpe am Boden zerstört

Über 200 m ist Thorpe mehr zugetraut worden als über die Hälfte dieser Distanz. In 1:49,91 blieb er um fast sechs Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit von 2001.

"Ich bin schrecklich enttäuscht über diese Leistung. Ich dachte, dass ich viel schneller schwimmen könnte und würde", erklärte "Thorpedo".

Im Vorlauf war er in 1:49,16 schneller gewesen. "Das Märchen hat sich zu einem Alptraum entwickelt. Das werde ich morgen zu hören bekommen", war sich der Dominator vergangener Tage bewusst.

"Als ich nach dem Anschlag diese Stille gemerkt habe, habe ich nicht nur Enttäuschung für mich selbst, sondern auch für die Leute gefühlt."

"Ich habe mich noch nie nach einer Leistung so sprachlos gefühlt. Das ist etwas Neues für mich, und ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll."

Chance über die 100 m Kraul

Die Hoffnung gab Thorpe aber noch nicht auf: "Heute darf ich enttäuscht sein, aber danach muss ich mich wieder finden. Denn ich will in dieses Olympia-Team."

Ihm sei aber bewusst, dass die Qualifikation nun zur noch höheren Hürde geworden ist. "Aber es gibt mir mehr Motivation, es jetzt doch zu schaffen."

Schon einmal hatte er eine Olympia-Qualifikation verpasst, als er bei den Trials 2004 für Athen über 400 m Kraul einen Fehlstart fabriziert hatte. Nachdem der qualifizierte Craig Stevens auf ein Antreten verzichtet hatte, kam Thorpe aber doch zum Zug und holte Olympia-Gold. Sollte es "Thorpedo" diesmal nicht schaffen, wäre es auch ein Rückschlag für den australischen Schwimmverband. Der hatte Thorpe wie auch andere ehemalige Stars in ihren Comeback-Ambitionen unterstützt.

Die Vorläufe über 100 m Kraul stehen am Sonntag auf dem Programm. Thorpe müsste einen der ersten sechs Plätze belegen, um sich zumindest einen Staffelplatz für Olympia zu sichern.

Auch Trickett ist nicht dabei

Ausgeschieden ist auch Olympiasiegerin Libby Trickett, allerdings nur knapp. Die 27-Jährige belegte im Finale über 100 m Delfin hinter Alicia Coutts und Jessicah Schipper den 3. Platz.

In Peking hatte die zwischenzeitlich vom Schwimmen zurückgetretene Trickett über diese Distanz die Goldmedaille gewonnen.

"Es war so knapp", meinte sie danach. "Aber die Leistung gibt mir Zuversicht für 100 m Kraul." Über 100 m Brust qualifizierten sich Christian Springer und Brenton Rickard.

Rice will mit Sieg abtreten

Die dreifache Olympiasiegerin Stephanie Rice darf hingegen fix für London planen.

Die Weltrekordhalterin qualifizierte sich nach einer im November vorgenommenen Schulteroperation über 400 m Lagen in 4:33,45 mit der zweitbesten Zeit des Jahres souverän.

"Wenn ich die nächsten drei Monate ebenfalls schmerzfrei trainieren kann, habe ich keine Zweifel daran, in London konkurrenzfähig zu sein", sagte Rice. Trotz ihrer erst 23 Jahre will sie nach den Spielen in London ihre Karriere beenden.