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Rogan bereits im Vorlauf am Limit

Rogan bereits im Vorlauf am Limit

Schwimm-Ass Markus Rogan hat seinen EM-Vorlauf über 200 m Lagen einmal programmgemäß absolviert, nach eigenen Angaben aber nur der Zeit nach.

Seine 2:00,42 Minuten und Platz vier stimmten ihn am Dienstag in Debrecen nicht unbedingt zuversichtlich, denn Reserven für das Semifinale (17.41 Uhr) sah er kaum.

Anders bei Birgit Koschischek, als Vorlauf-Sechste der für das Semifinale (17.06) Qualifizierten empfahl sie sich über 100 m Kraul für ihren ersten EM-Endlauf auf der Langbahn.

Zu ausgelaugt

"Das wird nichts. Ich weiß nicht, ob ich schneller kann", meinte Rogan nach seinem Lauf.

Wegen Trainingserschöpfung hatte er auf ein Antreten über 200 m Rücken und 400 m Lagen verzichtet. "Die Zeit ist aber sicher ein Schritt nach vorne", fügte er an.

Neun Tage davor war der Wiener in Charlotte nur auf eine Vorlaufzeit von 2:04,97 gekommen.

Wie sehr die harte Arbeit in Los Angeles in seinen Knochen stecken muss, zeigt auch das bisher mäßige EM-Abschneiden seines Schweizer Trainingskollegen Dominik Meichtry.

Maly schaut durch die Finger

Ob Dinko Jukic über 200 m Lagen aktuell schneller als seine Vorlaufzeit von 2:00,88 kann, wird nicht beantwortet. Denn der 23-Jährige ließ sich nach Vorlaufplatz sechs streichen, konzentriert sich auf den Mittwoch-Bewerb über 200 m Delfin.

Durch seine schnellere Vorlaufzeit verhinderte Jukic indirekt, dass Jakub Maly zum Semifinal-Einzug kam.

Denn nur die zwei schnellsten Aktiven eines Verbandes haben die Aufstiegsberechtigung. Maly kam in 2:02,61 auf Rang 17, Dominik Dür belegte in 2:04,46 Platz 28.

Wie ein Endlauf

"Da Jakub ziemlich schnell war, bin ich es angegangen wie ein Finale", sagte Jukic. "Auf Delfin (Anm.: Anfangslage) hatte ich ein gutes Gefühl, das ist für die 200 m das Wichtigste." Maly blieb doch 2,44 Sekunden über der London-Norm.

"Am Ende haben mir die Kräfte gefehlt", sagte der 20-Jährige. "Ich werde es über 400 m Lagen nochmals probieren."

Dür war bei seiner letzten EM mit seiner Zeit zufriedener als am Vortag mit jener über 100 m Rücken. "Aber irgendwie komme ich nicht in den Wettkampf hinein."

Knapp hinter dem OSV-Rekord

Koschischek überzeugte an ihrem 25. Geburtstag in 55,63 Sekunden, dabei war ihr Kraulrennen eher nur als Test für die 100 m Delfin gedacht. Vom österreichischen Rekord war die Wienerin nur 13/100 entfernt.

"Die Zeit lässt mich hoffen. Das gibt Motivation und ich bin für das nächste Rennen jetzt beruhigter."

Eva Chaves-Diaz war nach ihren 57,35 (42.) dagegen eher ratlos. "Ich wollte eigentlich eine 55er-Zeit schwimmen." Die 17-Jährige sah dadurch auch ihren Einsatz in der Kraul-Staffel am Donnerstag verloren.

Durchs Becken gerutscht

Brav hielt sich David Brandl über 1.500 m Kraul. 15:28,99 Minuten nach einem gut eingeteilten Lauf bedeuteten seine klar beste Zeit über diese Strecke nach der Ära der Ganzkörperanzüge und Platz elf.

"Es ist gut gerutscht, es war angenehm zu schwimmen", erläuterte der mit am Vortag erworbener neuer Hose angetretene Oberösterreicher.

Der 25-Jährige hat nun noch die 800 m und die Kraulstaffel vor sich. Sandra Swierczewska schließlich schwamm sich über 100 m Brust in 1:13,14 (44.) für 200 m Brust ein.

International anders

Der Steirer Christian Scherübl hat den Aufstieg über 200 m Kraul in 1:50,83 Minuten um 45/100 verpasst, nachdem er am Vortag über 400 m Kraul um 55/100 am Endlauf vorbeigeschwommen war.

Erst im Finish hat er den Semifinalplatz sausenlassen. "International wird einfach anders geschwommen", meinte der 18-Jährige nach Platz 24.

"Ich muss lernen, vorne raus schneller zu sein und hinten hinaus durchzubeißen. Aber ich bin mir sicher, in der Staffel am Samstag geht es besser. Da werden wir uns gegenseitig pushen."