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Jukic sieht sich auf dem richtigen Weg

Jukic sieht sich auf dem richtigen Weg

Wie 2011 auf der Langbahn bei der Shanghai-WM und auf der Kurzbahn bei der Szeczin-EM scheint Dinko Jukic auch in Debrecen ohne Einzel-Medaille zu bleiben.

Obwohl sein bisher letzter Medaillengewinn am Sonntag exakt schon eineinhalb Jahre her sein wird und es dann nur noch exakt zwei Monate bis zur Olympia-Eröffnung sind, gibt ihm Platz vier bei den Langbahn-Europameisterschaften in Ungarn über 200 m Delfin Zuversicht für die Spiele.

Potenzial auf dem ersten Hunderter

Denn seine aktuell mögliche Leistung hat er abgerufen, nach verletzungsbedingter Pause im März ist er einfach noch nicht ganz so weit wie ursprünglich geplant.

Kurz vor der Operation seines linken Ellenbogens im März hatte der 23-Jährige gar gemeint, die EM nur als Trainingswettkampf bestreiten zu können.

Dafür ist "Blech" nicht schlecht. "Vom Training und der Frische her ist noch einiges drinnen", analysierte Jukic. "Wenn ich die ersten 100 m besser ausschwimmen kann, dann sollte das Richtung Olympia passen."

Olympia-Finale bleibt das Ziel

Nachdem es mit seiner ersten EM-Medaille auf der Langbahn über seine Hauptstrecke wieder nichts geworden ist, wäre dieses "Manko" als nächstes auf Olympia-Ebene zu beheben.

So einfach ist das freilich nicht, schon das Erreichen des Endlaufs ist ein hohes Ziel.

Der Kurzbahn-Europameister 2010 weiß, dass er dafür noch einiges investieren muss. "Ich muss für das olympische Finale jetzt die letzten Monate noch härter trainieren", gab er bekannt. Wie in drei Blöcken schon zuletzt wird das wohl in Rijeka passieren.

OSV-Rekord soll fallen

Ähnlich seinem Landsmann Markus Rogan über 200 m Lagen traut sich Jukic zu, beim Olympia-Bewerb drei Sekunden schneller als die 1:56,53 Minuten in Debrecen sein zu können.

Die dann erreichte 1:53er-Zeit würde das Unterbieten seines aus der Gankörperanzug-Ära stammenden OSV-Rekords um eine knappe Sekunde bedeuten.

Und er wäre dann nur rund eine Sekunde vom aktuellen Europarekord des Ungarn Laszlo Cseh entfernt (1:52,70).

Mentale Härte notwendig

Auch vom Psychologischen her fühlt sich der Athlet des SC Austria Wien für die Spiele gut geschult, nachdem er im Debrecen-Finale nicht nur gegen die Lokalmatadore Laszlo Cseh und Bence Biczo, sondern auch gegen die ungarischen Fans geschwommen ist.

Mentale Härte wird Jukic in London auf jeden Fall brauchen.

Denn erreicht er das für 31. Juli im Londoner Aquatic Centre angesetzte Delfin-Finale, könnte es noch in der gleichen Session in den angestrebten Endlauf über 4 x 200 m Kraul gehen.

Um die Olympia-Norm

Im Optimalfall hätte der Wiener mit Vorlauf, Semifinale und Finale über 200 m Delfin sowie Vor- und Endlauf in der Staffel fünf olympische Fixstarts - alle innerhalb von 36 Stunden.

Zu diesem harten Programm könnten noch ein bis zwei Strecken kommen. Um die Norm über 100 m Delfin von 52,36 geht es schon am Freitag im EM-Semifinale.

Und diesen Sonntag über 400 m Lagen wären 4:16,46 zu erreichen. Diese Bewerbe sind in London für 2. August bzw. 28. Juli geplant.

Eine Frage der Frische

Auf jeden Fall dürfte er auf beiden Strecken berechtigt hoffen, auf die Einladungsliste des Weltverbands (FINA) zu kommen. Während ihm auf der kürzeren Delfin-Distanz maximal 37/100 auf die Fix-Norm fehlen, sind es über die 400 m 36/100.

"Ich hoffe, dass ich die 4:16 wiederholen kann", meinte Jukic zum Sonntag-Rennen. "Von der Ausdauer her wird es kein Problem sein, es fehlt einfach nur die Frische. Nur wenn das Zucken der Muskeln später einsetzt, sie später steif werden, dann habe ich länger die Kraft."