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Rogan zieht ins Finale ein

Rogan zieht ins Finale ein

Der Wiener Markus Rogan (Interview) steht zum vierten Mal in einem Langbahn-EM-Finale über 200 m Lagen.

Nach Gold 2004, Silber 2010 und Bronze 2002 geht es am Mittwoch um 18.17 Uhr um seine vierte EM-Medaille in diesem Bewerb.

Im Semifinale kam der 30-Jährige am Dienstag als Sieger des ersten der beiden Läufe auf 2:00,58 Minuten, gesamt bedeutete das Rang vier.

Für Birgit Koschischek klappte es hingegen noch nicht mit einem Endlauf, sie wurde über 100 m Kraul in 56,04 Sekunden 14.

"Ein Trauerspiel"

Nach dem Vorlauf (2:00,42) war Rogan skeptisch gewesen, sich steigern zu können. Und da lag er der Zeit nach richtig.

Doch auch zu seiner Überraschung war keiner in seinem Lauf flotter, Rogan selbst hätte sich diesmal aber schneller eingeschätzt.

"Das war jetzt viel langsamer, als es sich angefühlt hat", resümierte der OSV-Star. "Das ist ein Trauerspiel, so bekomme ich keine Medaille. Es hat sich nicht so angefühlt, als wäre da noch was drinnen."

Blamage abgewendet

Wenigstens hat sich Rogan frischer als am Vormittag gefühlt und auch das sichere Erreichen des Endlaufs gab ihm Zuversicht.

"Damit habe ich wenigstens eine Blamage vermieden", äußerte er sich drastisch. "Für eine Medaille muss ich mich aber über eine Sekunde steigern."

Schnellster war in 1:57,80 Laszlo Cseh, der Lokalmatador hat die jüngsten drei EM-Finali über 200 m Lagen gewonnen. Auch der Schwede Simon Sjödin (1:59,44) und der Israeli Gal Nevo (1:59,62) blieben unter zwei Minuten.

Nichts zu verlieren

Seine Medaillenchance für Mittwoch sah Rogan so, wie er sie sich bei Olympia in London realistisch wünschen würde.

"Das ist in etwa vergleichbar. Ich hoffe, dass ich in so einer Situation auch vor dem Finale in London sein werde", erklärte Österreichs Sportler des Jahres 2004.

"Jetzt bin ich nicht mehr in der Situation, dass ich auf Chancen setze. Sondern, egal wie groß sie ist, ich gehe voll drauf ein. Ich setze alles drauf. Ob es jetzt ein Prozent oder zehn Prozent sind", kündigte er im Finale volles Risiko an.

Schmerzhaftes Finish

Dinko Jukic hatte nach Vorlaufrang sechs auf sein Semifinal-Antreten verzichtet, um sich für Mittwoch auf die 200 m Delfin zu konzentrieren.

Damit war Koschischek der einzige weitere OSV-Beitrag in der Finalsession. Mit ihrer Vorlaufzeit von 55,63 hätte sie an ihrem 25. Geburtstag ihren ersten Langbahn-EM-Endlauf erreicht.

Im Halbfinale fehlten ihr aber 39/100 darauf. "Die Zeit ist nicht besonders", sagte die Wienerin. "Dabei habe ich mich nicht so schlecht gefühlt. Nur die letzten 15 Meter waren ein bisschen schmerzhaft."

Schön aufgeteilt

In den fünf ausgetragenen Finali gab es fünf Sieger-Nationen. Über 100 m Brust wurde der Italiener Fabio Scozzoli (1:00,55) "Nachfolger" des Ende April an einem Herztod verstorbenen Norwegers Alexander Dale Oen.

Im Delfinsprint verteidigte der Spanier Rafael Munoz (23,16) seinen Titel erfolgreich. Die 100 m Rücken gingen an den Griechen Aristeidis Grigoriadis (53,86).

Bei den Damen gewannen die Schwedin Sarah Sjöström den Delfinsprint (25,64) und die Französin Alexianne Castel über 200 m Rücken (2:08,41).