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Nach London ist endgültig Schluss

Nach London ist endgültig Schluss

Michael Phelps hat sich entschieden. Nach den Olympischen Spielen in London wird er seine Karriere beenden.

Das gibt der Schwimm-Superstar, der mit acht Gold-Medaillen in Peking Geschichte geschrieben hat, in einem Interview mit "60 Minutes" bekannt.

Seine Entscheidung scheint in Stein gemeißelt, auch wenn seine Mutter liebend gerne auch noch 2016 nach Rio de Janeiro reisen möchte.

Wird ihn Debbie Phelps' Wunsch beeinflussen können? "Wir werden sehen", meint der 26-Jährige.

Ein Rekord fehlt noch

In London möchte der Mann aus Baltimore aber noch einmal so richtig angreifen. Holt er in der britischen Metropole zumindest drei Medaillen, übertrifft er mit insgesamt 19 Stück die sowjetische Allzeit-Rekordhalterin Larissa Latynina (18/Turnen). In Sachen Olympiasiege (14) ist er ohnehin bereits das Maß aller Dinge.

Sein Trainer Bob Bowman ist davon überzeugt, dass Phelps das eine oder andere Edelmetall abstauben wird. Wie viele genau? "Das weiß ich nicht, das hängt von him ab."

Vor nicht allzu langer Zeit war es für den Coach aber alles andere als sicher, ob sein bestes Pferd im Stall überhaupt noch einmal den Sprung zu Olympischen Spielen schaffen wird. "Es stand 50:50", beschreibt Bowman das Motivationsloch, in welches Phelps nach Peking gefallen war. "Ich konnte wirklich nicht sagen, ob er noch einmal zurückkommt."

Tiefes Loch

Nach seinem historischen Erfolg 2008 schien Phelps Geschmack am süßen Leben gefunden haben. Dank etlicher Paparazzi-Fotos konnte die ganze Welt daran teilhaben, wie sich der "Goldfisch" auf Partys herumtrieb.

Trauriger Höhepunkt war ein Bild, das ihn Marihuana-rauchend zeigte, was eine drei-monatige Sperre nach sich zog.

Laut Bowman tauchte Phelps sechs Wochen nicht im Training auf. Er unternahm stattdessen einen Trip nach Las Vegas oder hing vor der Spiel-Konsole.

Suche nach dem Feuer

Für Phelps war dies eine Zeit der Selbstfindung. "Es war hart, weil ich nicht wusste, ob die Leidenschaft oder das Feuer noch immer in mir ist", erklärt er.

"Es hat eine Weile gebraucht, um es für mich zu realisieren. Bob konnte mir das nicht sagen, meine Mutter konnte mir das nicht sagen. Sie konnten mir nicht helfen, es rauszufinden."

Auf dem besten Weg

Letztendlich hat Phelps aber die Kurve gekriegt und trainiert nun härter als je zuvor. Er ist im Begriff, wieder ganz der Alte zu werden. Für London ist er daher optimistisch.

"Ich schwimme wieder Zeiten, wie ich es gewohnt bin. Ich schwimme wieder Rennen, wie ich es gewohnt bin."

Comeback ausgeschlossen

Über die Zeit danach hat sich Phelps schon seine Gedanken gemacht. Vor allem möchte er reisen.

"Ich bin zwar in den vielen aufregenden Städten bereits gewesen, aber ich habe praktisch nichts von ihnen gesehen, nur die Hotels und die Schwimm-Hallen. Nach Olympia kann ich endlich dorthinfahren und tun, was ich will."

Auch wenn mit Ian Thorpe erst kürzlich eine Schwimm-Ikone ein Comeback versuchte, für Phelps kommt so etwas nicht in Frage.

"Wenn ich einmal aufhöre, dann habe ich aufgehört."