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Koschischek überzeugt, Frankreich feiert

Koschischek überzeugt, Frankreich feiert

Österreichs Schwimm-Elite hat am Finaltag der Kurzbahn-EM in Chartres zumindest noch einen Endlauf-Einsatz.

Birgit Koschischek zog am Samstag über 100 m Delfin mit dem WM-Limit von 58,30 Sekunden als Semifinal-Sechste in das für Sonntag um 16.21 Uhr angesetzte Finale ein.

Fabienne Nadarajah wurde im Rückensprint Zehnte, Martin Spitzer über 100 m Lagen Zwölfter. Die Französin Camille Muffat sorgte über 400 m Kraul für einen Weltrekord.

"Pflicht erfüllt"

Koschischek war zwar um 3/100 langsamer als bei Vorlaufrang vier am Vormittag, doch die Siebentplatzierte über 200 m Delfin kam mit einer beruhigenden Reserve von 47/100 weiter.

"Die Pflicht ist erfüllt. Jetzt habe ich die nächste Chance, die möchte ich nützen." Nach sechs Rennen in drei Tagen äußerte sich die 25-Jährige froh darüber, am Sonntagvormittag keinen Einsatz zu haben. Ein Platz im Finale unter den Top fünf ist ihr Ziel.

Nadarajah durfte mit ihren 27,66 Sekunden über 50 m Rücken zufrieden sein. Die Steigerung im Vergleich zum Vorlauf um 45/100 war beachtlich, von der Endlaufteilnahme war die 27-Jährige 31/100 weg.

Spitzer verpasst WM-Norm

"Das war eine nette Überleitung zur WM-Vorbereitung", wertete Coach Adam Thoroczkay die Leistung als gute Basis für die Istanbul-WM Mitte Dezember. Nadarajah fliegt schon Sonntagmittag heim, da ihre Schwester Dominique in den nächsten Tagen ein Kind erwartet.

Spitzer verfehlte in 54,36 Sekunden sein Minimalziel Lagen-Finale, insgeheim hatte er mit einer Medaillenchance spekuliert. Doch der 27-Jährige verpasste einerseits den Aufstieg um 37/100, zum anderen auch das WM-Limit um 2/10.

Am Sonntag hat er im Delfinsprint noch eine letzte Chance auf die WM-Norm. "Es geht nicht so wie es sollte", sagte Spitzer nach dem Lagen-Out. "Es war irrsinnig anstrengend. Ich konnte mich nicht so steigern wie ich es gerne gehabt hätte."

Grande Nation weiter top

Die Franzosen bauten ihre Führung im Medaillenspiegel mit drei weiteren Erfolgen aus. Den Höhepunkt setzte Muffat auf der zweitlängsten Kraulstrecke mit dem Weltrekord von 3:54,85, womit sie die von der Britin Joanne Jackson gehaltene bisherige Bestmarke um 7/100 drückte. Acht Tage davor hatte Muffat einen Weltrekord über 800 m Kraul fixiert.

Auch der zweite der neu eingeführten Mixed-Bewerbe ging an Lokalmatadore, über 4 x 50 m Kraul siegten Frederick Bousquet, Florent Manaudou, Camille Muffat und Anna Santamans in 1:29,64.

Zum anderen gewann Laure Manaudou bei ihren wohl letzten Titelkämpfen im Rückensprint in 26,78. Bei der Siegerehrung ließ sie sich mit ihrer Tochter am Arm feiern, Vater der zweieinhalbjährigen Manon ist Bousquet.

Auch Ungarn stark

Die Ungarn hielten aber mit ebenso zweimal Gold Tuchfühlung. Katinka Hosszu holte mit 58,83 über 100 m Lagen ihr ebenso schon drittes Gold im Hallen-Komplex L'Odyssee wie Laszlo Cseh mit seinen 1:52,11 über 200 m Delfin.

Neben Cseh gelang Fabio Scozzoli die zweite erfolgreiche Titelverteidigung des Tages, der Italiener setzte sich im Brustsprint in 26,18 durch.

Einen russischen Doppelsieg gab es über 100 m Kraul. Wladimir Morosow ließ seinen Medaillen-Mitbewerbern in 45,68 keine Chance, er distanzierte Jewgenij Lagunow um 84/100. Die 1.500 m Kraul gingen wie heuer auf der Langbahn an Gregorio Paltrinieri, der Italiener siegte in 14:27,78. Das OSV-Duo David Brandl und Christian Scherübl belegte die Plätze 15 und 16.