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Schröcksnadel stellt Jukic Rückkehr in Aussicht

Schröcksnadel stellt Jukic Rückkehr in Aussicht

Um den heißen Brei herumreden ist seine Sache nicht.

Peter Schröcksnadel kommt direkt auf den Punkt und spricht aus, was ihm gerade durch den Kopf schießt.

Auch im Rahmen der Projekt-Rio-Pressekonferenz zur Informations-Offensive „Wir haben ein Ziel“ samt Vorstellung der neuen Handy-App schoss es plötzlich aus ihm heraus.

„Mit den Judo-Leistungen bin ich nicht sehr zufrieden“, erklärte der Tiroler ohne Vorwarnung und ohne näher darauf einzugehen.

"Verfolge jede Leistung im Projekt Rio"

LAOLA1 hakte im Vieraugen-Gespräch nach und wollte vom 73-Jährigen wissen, was ihm diesbezüglich gerade sauer aufstößt. „Ich verfolge jede Leistung im Projekt Rio“, gab er zu verstehen und sei daher bestens über die Judoka informiert.

„Im Moment läuft es nicht so, wie wir uns das vorstellen.“ Dabei steht für Schröcksnadel nicht das gesamtmannschaftliche Bild im Vordergrund. „Mir geht es um Einzelathleten. Sabrina ist im Moment nicht so gut drauf.“

Gemeint ist Sabrina Filzmoser, die zuletzt beim Grand Prix in Tiflis Siebente wurde und eine Woche später in Samsun eine Auftakt-Niederlage kassierte. Allzu große Sorgen macht sich der ÖSV-Präsident um die Oberösterreicherin allerdings nicht, weiß er doch, dass die 34-Jährige, die zum Medaillen-Kader im Projekt Rio zählt und daher in den Genuss hoher Fördergelder kommt, bei Großereignissen regelmäßig zur Höchstform aufläuft.

„Absolut“, bestätigte der Chef-Koordinator und erklärte, großes Vertrauen in die Gewinnerin von elf Medaillen im Rahmen von Welt- und Europameisterschaften zu haben. Generell gehe es in diesem Sport ja sehr schnell, „da kann man schon einmal in der ersten Runde rausfliegen.“ Er glaube aber fest daran, dass es für die Judoka rasch wieder bergauf geht.

 

#WirhabeneinZiel - App sofort kannst du die Athletinnen und Athleten vom Projekt Rio auf ihrem Weg zu den Olympischen...

Posted by Projekt Rio on Dienstag, 7. April 2015

 

Jukic-Rückkehr ist möglich

Den Glauben an Dinko Jukic hat der Tiroler indes ebenfalls noch nicht verloren. „Die Tür steht offen“, stellte er klar und hofft darauf, dass das Schwimm-Aushängeschild in naher Zukunft wieder zum Projekt Rio gehören wird.

Aktuell gibt es zwar keinen Austausch zwischen den beiden Alphamännchen, doch Schröcksnadel wirft ein genaues Auge auf die Leistungen des Olympia-Vierten von London. „Er hatte zuletzt sehr gute Zeiten auf der Kurzbahn“, wusste er zu berichten.

Die Qualifikation über die Olympia-Distanzen stehen noch aus, sofern er die Limits unterbietet „kann er jederzeit zurück“. Ohnehin betonte Schröcksnadel oft und gerne, dass in den einzelnen Förder-Kategorien auch weiterhin ein Kommen und Gehen herrschen könnte.

„Wir sind dafür da, die Voraussetzungen für gute Leistungen zu schaffen. Bei den Athleten entsteht Anspannung, weil alle die entsprechenden Resultate erbringen müssen.“ Bedenken über persönliche Einzelschicksale hegt er keine.

„Ich sehe das nicht tragisch, denn der Athlet hat dann immer noch den Status, den er davor schon hatte. Durch das Projekt Rio wird er lediglich besser gestellt.“ Wer keine Leistung bringt, dürfe sich nicht wundern, keine zusätzlichen Fördermittel zu erhalten, bringt er es – wieder einmal – auf den Punkt. 


Christoph Nister