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Bei den Vorbereitungen soll alles nach Plan laufen

Bei den Vorbereitungen soll alles nach Plan laufen

Im Schatten der Fußball-WM laufen die Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele 2016 - und zwar auf Hochtouren, wie Mario Andrada, Kommunikationsdirektor des lokalen Organisationskomitees, im Gespräch mit der APA betonte. "38 Prozent der Austragungsstätten sind fertig", sagte der Brasilianer.

Man sei derzeit bei den Arbeiten für Olympia genauso weit, wie es London, Peking, Athen oder Sydney zwei Jahre vor ihren Events gewesen seien, behauptete Andrada.

Deswegen könne er auch die Kritik von IOC-Vizepräsident John Coates nicht nachvollziehen. Der Australier hatte im vergangenen April von den "schlechtesten Vorbereitungen, die ich erlebt habe", gesprochen.

"Kritik war zu heftig"

Andrada hat für diese Aussage nur Kopfschütteln übrig. "Das ist definitiv nicht wahr. Seine Kritik war zu heftig, außerdem war er schon lange nicht mehr in Brasilien und kennt die Situation nicht genau. Er hat aber gemerkt, dass er zu weit gegangen ist und hat sich dafür entschuldigt", erklärte der OK-Kommunikationschef.

Die zuletzt aufgetauchten Spekulationen, die Olympischen Spiele 2016 könnten Rio weggenommen und in eine andere Stadt verlegt werden, kostet Andrada nur ein Lächeln.

"Der sogenannte Plan B bringt zwar den Medien gute Schlagzeilen, existiert aber nicht. Allein schon deshalb, weil wir einen gültigen Vertrag haben. Und wir haben schon 70 Prozent des Sponsor-Volumens an brasilianische Partner verkaut. Was würden die sagen, wenn Olympia 2016 zum Beispiel in Wien stattfinden würde?", fragte Andrada.

Sorge um Wasserqualität

Die Sommerspiele in Rio sind voll auf Schiene, betonte der Brasilianer und nannte als Beispiel dafür, dass am Zuckerhut noch vor Olympia insgesamt 47 Test-Events über die Bühne gehen.

Der genaue Zeitplan wird Anfang August veröffentlicht, den Anfang machen dann wenige Tage später die Segler - in einer Bucht, deren Wasserqualität zuletzt für Aufsehen sorgte.

Der österreichische Segler Nico Delle Karth wurde in der "New York Times" mit den Worten zitiert, Guanabara Bay sei der "widerlichste Ort", an dem er jemals trainiert habe. Der 50-jährige Lars Grael, zweifacher brasilianischer Olympia-Medaillengewinner im Segeln, nannte die Bucht "dunkel, braun, und stinkend" und erzählte, er habe auch menschliche Leichen im Wasser erspäht.

Kanalisation soll Abhilfe schaffen

Meldungen wie diese wollte Andrada nicht bestätigen - dass allerdings im Zusammenhang mit Guanabara Bay Handlungsbedarf besteht, gab der Brasilianer zu.

Guanabara Bay muss gesäubert werden

"Die Regatten sind aber am Eingang zur Bucht, dort ist die Wasserqualität schon jetzt nicht so schlecht. Wenn die Testbewerbe beginnen, wird es dort sauber sein, für die Athleten besteht kein Gesundheitsrisiko."

In die Guanabara Bay fließen derzeit noch die Abwässer aus angrenzenden Favelas - demnächst soll die Errichtung einer Kanalisation Abhilfe schaffen. Außerdem ist geplant, den Müll mit sogenannten "Ecoboats" aus dem Wasser zu fischen und durch Barrieren aufzuhalten.

Wenig Angst vor Protesten

Weniger Kopfzerbrechen als der Austragungsort der Segelbewerbe bereitet Andrada die Gefahr von Massenprotesten wie beim Fußball-Confederations-Cup vor einem Jahr.

"Proteste sind möglich, aber eher unwahrscheinlich. So groß wie 2013 werden sie sicher nicht sein. Vielleicht gibt es Demonstrationen für höhere Löhne oder geringere Ticket-Preise, aber nicht gegen die Austragung der Olympischen Spiele", vermutete Andrada.