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Kosten von 11,5 Mrd. Euro als Abschreckung

Kosten von 11,5 Mrd. Euro als Abschreckung

Olympische Sommerspiele 2028 in Wien würden vor allem in Sachen Finanzierung und Sicherheitskonzept eine besondere Herausforderung darstellen.

So kostete etwa Olympia 2004 in Athen 8,954 Milliarden Euro, die Organisatoren von London 2012 bezifferten ihr Budget mit 9,3 Mrd. Pfund (11,48 Mrd. Euro).

Griechenland ist von den Olympia-Gastgebern der vergangenen drei Jahrzehnte am ehesten mit Österreich vergleichbar, allerdings leben in Athen mit rund vier Millionen Einwohnern mehr als doppelt so viele Menschen wie in Wien.

Sicherheit als teuerster Faktor

Ein besonders teurer Posten der jüngsten Olympia-Budgets waren die Sicherheitskosten, die nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 explodiert sind.

So versuchten sich die Olympia-Organisatoren in Athen auf "das Unvorstellbare" einzustellen und gaben bereits 615 Millionen Euro zum Schutz der Sommerspiele aus.

Schließlich galt es mehr als 10.600 Athleten, die in 28 Sportarten mehr als 300 Olympiasieger kürten, vor terroristischen Angriffen zu bewahren.

Vorbereitung auf das "Undenkbare"

"Vor dem 11. September 2001 wurden unsere Pläne durch unsere Vorstellungskraft geleitet. Seither haben wir begonnen, uns auf das Undenkbare vorzubereiten", erklärte der damalige Sicherheitsberater Peter Ryan, der diese Aufgabe bereits 2000 in Sydney innegehabt hatte.

In Australien war er noch mit knapp einem Drittel des Sicherheitsbudgets der Griechen ausgekommen.

1,5 Milliarden für die Sicherheit

Und für London wurde erstmals die Milliarden-Grenze überschritten, waren doch insgesamt 40.000 Polizisten, Soldaten und andere Sicherheitskräfte zum Schutz der Sommerspiele in Großbritannien abkommandiert.

Mit dem immensen Aufgebot wurde Olympia 2012 zum bisher größten Einsatz von Sicherheitskräften in Großbritannien in Friedenszeiten.

Dieser enorme Aufwand hatte natürlich seinen Preis, so wurde das Londoner Sicherheitsbudget offiziell mit 1,2 Milliarden Pfund (1,48 Mrd. Euro) beziffert.

30 Sportstätten in London

Die 302 Medaillenentscheidungen der 26 Sportarten in London gingen in 30 Austragungsstätten in Szene.

Acht Hallen und Stadien befanden sich im Olympischen Park in London, weitere 13 Sportstätten waren ebenfalls in der Acht-Millionen-Metropole, lediglich neun außerhalb im restlichen Großbritannien angesiedelt.

So wurde Fußball in Coventry, Glasgow, Cardiff, Manchester und Newcastle gespielt, Ruderer und Kanuten waren in Eton Dorney und Lee Valley im Einsatz, die Mountainbiker in Hadleigh Farm und die Segler vor Weymouth and Portland.

Alle Entscheidungen in der Nähe

Zum Vergleich: In Athen 2004 waren mit Ausnahme von drei Fußball-Arenen und dem Antiken Olympia-Stadion, in dem nur aufgrund des historischen Aspekts die Kugelstoß-Entscheidungen stattfanden, alle Sportstätten im Umkreis von weniger als 50 km vom Zentrum Athens angesiedelt.

Das wäre wohl auch in Wien möglich, wo bis auf einige Fußball-Spiele und die Segelentscheidungen das Gros der Medaillen vergeben werden könnten.

Österreichs Trumpf

In Sachen Sportstätten sieht es zwar im Hinblick auf Olympische Sommerspiele in der Bundeshauptstadt noch sehr trist aus, doch in punkto sonstiger Infrastruktur verfügt Wien bzw. Österreich als Tourismus-Stadt bzw. -Land auch über einen großen Trumpf.

Entscheidend für das Internationale Olympische Komitee (IOC), das Spiele in der Regel jeweils rund sieben Jahre vor ihrer Austragung vergibt, ist aber auch eine breite Zustimmung innerhalb der Bevölkerung für das Großereignis.

"Mit dem Beginn des Vergabe-Prozesses ist nicht vor 2015 zu rechnen", erklärte dazu der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC), Karl Stoss.