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Ein Jahr vor Rio: Ist Österreich bereit?

Ein Jahr vor Rio: Ist Österreich bereit?

In einem Jahr, am 5. August 2016, wird Rio de Janeiro wieder zum Nabel der Sportwelt. Die XXXI. Olympischen Sommerspiele werden zur Bühne von Helden-Geschichten und Tragödien.

Irgendwo zwischen diesen beiden Extremen der griechischen Mythologie wird sich das Schicksal der österreichischen Abordnung abspielen. Nach dem Debakel von London, welches vor drei Jahren ohne Medaille endete, ist der Durst nach Heldentaten freilich groß.

Peter Schröcksnadel war 2013 als Chef-Koordinator des neu ins Leben gerufenen Projekts Rio mit der Überzeugung angereten, dass 2016 "drei bis fünf" Podestplätze erobert werden können.

Doch wie ein Blick quer durch die 28 bei den Spielen ausgetragenen Sportarten zeigt, verfügt Österreich ein Jahr vor dem Highlight nirgends über eine sogenannte "Medaillen-Bank".

LAOLA1 begibt sich auf die Suche und erklärt, wo wir ernsthafte Edelmetall-Kandidaten haben und für wen die bloße Quali schon ein Erfolg ist:


 

Badminton

 

Die klare Struktur, die sich Österreichs Badminton-Verband (ÖBV) in den vergangenen Jahren verpasst hat, trägt mehr und mehr Früchte. Bei den Herren liegt Luka Wraber derzeit als Weltranglisten-54. auf Kurs, einen der begehrten 38 Rio-Startplätze, die über eine bereinigte Weltrangliste - abzüglich der kontinentalen Tickets - vergeben werden, zu ergattern. David Obernosterer lauert als 63. knapp dahinter. Allerdings wartet die heiße Quali-Phase noch. Matthias Almer liegt an der 88. Stelle.

Bei den Damen liegt Elisabeth Baldauf aktuell zwar "nur" auf Rang 87, ihre Chancen sind aber noch intakt. Generell wird damit gerechnet, dass ein Platz um die 60 der unbereinigten WRL für die Quali reichen wird.

AUSBLICK: Angesichts der noch geringen Tradition, die Österreichs Badminton bei Olympischen Spielen genießt (erst vier ÖBV-Athleten schafften die Quali), sowie der asiatischen Übermacht, wäre das eine oder andere Ticket bereits als Erfolg zu verbuchen.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

Beachvolleyball


IM PROJEKT-RIO-KADER: Stefanie Schwaiger/Barbara Hansel, Clemens Doppler/Alexander Horst

Das Saisonziel – die vorzeitige Olympia-Quali – haben Clemens Doppler und Alexander Horst so gut wie in der Tasche. Auch wenn das Duo selbst noch zurückhaltend ist, als aktuelle Nummer drei der bereinigten Olympia-Rangliste sind die beiden Beach-Boys kaum mehr vom Olympia-Kurs abzubringen. Anders bei den Damen, wo Stefanie Schwaiger und Babsi Hansel die Quali-Ränge zwar in Sichtweite haben, allerdings mit mehr absolvierten Turnieren als die direkte Konkurrenz. Über die Rangliste schaffen die besten 15 Paare (maximal zwei pro Land) den Sprung nach Rio. Dabei zählen die besten 12 Ergebnisse im Zeitraum vom 1. Jänner 2015 bis 13. Juni 2016. Für die weiteren ÖVV-Teams ist ein Startplatz über die Quali-Rangliste außer Reichweite.

Eine zweite Chance bietet sich aber über den Contintenal Cup. Einerseits wird hier ein Startplatz pro Kontinent ausgespielt, als letzte Möglichkeit werden beim Weltfinale noch zwei weitere Tickets vergeben. Österreichs Damen stehen bereits in der Finalphase, die Herren müssen sich dies erst im September erarbeiten. Doppler/Horst werden, da sie ihren Startplatz über das Ranking holen, in der Final-Phase nicht mehr einsatzberechtigt sein.

Ausblick: Bereits 2012, als sie sich zusammentaten, gaben Clemens Doppler und Alex Horst eine Medaille in Rio als großes Ziel aus - und das Duo ist auf Kurs. In dieser Saison wurden bereits alle Top-Teams geschlagen, aktuell liegen sie auf Rang fünf der Weltrangliste. Dass zum Sprung aufs Podest aber das nötige (Los-)Glück nötig ist und beim hohen Niveau die Tagesverfassung entscheidet, mussten Doppler/Horst eben erst bei der Heim-EM in Klagenfurt erleben. Bei den Damen geht es für Schwaiger/Hansel vor allem um die Quali. Dass sie an guten Tagen jedem Team weh tun können, haben sie in den wenigen gemeinsamen Monaten bewiesen. Dennoch wären sie in Rio Außenseiterinnen.

RIO-PROGNOSE:

  

 

 


 

Bogenschießen

 

Bei den Weltmeisterschaften in Kopenhagen, die zugleich als Olympia-Qualifikationsturnier gelten, gelang Laurence Baldauff eine Sensation. Mit ihrem Finaleinzug bescherte sie Österreich einen Quotenplatz für die Spiele in Rio.

Damit wird das ÖOC erstmals seit 1984 (Ursula Valenta, Rang 32) wieder im Bogenschießen bei Olympischen Spielen vertreten sein. Weitere Startplätze sind vorerst nicht zu erwarten.

Ausblick: Unter Bundestrainer Samo Medved, der zu aktiven Zeiten selbst zu Olympia-Ehren kam und Slowenien 1992 in Barcelona sowie vier Jahre später in Atlanta vertrat, verzeichnet mit der Mannschaft stetige Erfolge. Sofern Kandidaten wie Andreas Gstöttner oder Dominik Irrasch bei weiteren Quali-Turnieren (EM 2016, World Cup Antalya 2016) das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite haben, könnte es eine weitere Sensation geben.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

 

Gewichtheben


IM PROJEKT-RIO-KADER: Sargis Martirosjan (Hope)

Vor fast 100 Jahren galt Österreich noch als Gewichtheber-Hochburg. Mit vier Goldenen, fünf Silbernen und zwei Bronzenen ist es nach wie vor unsere erfolgreichste Sommersportart. Nach 1988 hat es jedoch nur noch ein einziger ÖGV-Athlet zu olympischen Ehren geschafft und das war – richtig geraten – Matthias Steiner, der vier Jahre vor seinem Olympiasieg für Deutschland noch einen siebten Rang in Athen 2004 zur Hochstrecke gebracht hatte.

In Rio sollte es mit dem im Vorjahr eingebürgerten Sargis Martirosjan wieder ein Österreicher auf die olympische Heberbühne schaffen. Der gebürtige Armenier liegt in der bereinigten Weltrangliste der Klasse bis 105 kg derzeit auf Rang acht, die ersten 15 dürfen nach Rio.

„Es kann fast nicht mehr so blöd hergehen, als dass er da noch rausfällt“, braucht es laut ÖGV-Präsident Gerhard Peya nur noch "eine Bestätigung" seiner Leistungen bei der diesjährigen WM in Houston. Das Ende der Quali-Periode bildet die EM 2016.

AUSBLICK: Ein zwölfter Platz bei der WM im Vorjahr, ein zehnter bei der diesjährigen EM. Die Ergebnisse Martirosjans bei großen Meisterschaften deuten aktuell kein Edelmetall an, wenngleich Peya eine Bronzene für „unter Umständen möglich“ hält. Für einen Spitzenplatz ist er aber allemal gut.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 



 

Golf


IM PROJEKT-RIO-KADER: Bernd Wiesberger (Hope)

Österreichs Aushängeschild hat aufgrund seiner ausgezeichneten Weltranglisten-Platzierung das Ticket für Rio bereits sicher. Der Burgenländer freut sich auf das Olympia-Comeback seiner Sportart nach 112 Jahren. Dass sich ein weiterer Österreicher für das 60 Spieler umfassende Teilnehmerfeld qualifiziert, ist ausgeschlossen. Auch bei den Damen (ebenfalls 60 Starterinnen) wird Österreich fehlen.

AUSBLICK: Der rasante Aufstieg des Oberwarters in diesem Jahr gibt Anlass zur Hoffnung. Wiesberger ist als Nummer 72 der Welt in das Jahr 2015 gestartet und hat sich aktuell in den Top-30 etabliert. Der Golfplatz in Rio ist für alle neu. Wiesberger wird vor dem Olympischen Turnier dort trainieren. Drei Siege auf der European Tour sowie ein Erfolg auf der Asian Tour untermauern sein Können.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

 

Bernadette Graf gewann dreimal EM-Bronze in Serie

JUDO


IM PROJEKT-RIO-KADER: Sabrina Filzmoser, Kathrin Unterwurzacher, Bernadette Graf, Tina Zeltner (Hope), Hilde Drexler (Hope), Ludwig Paischer (Hope)

In der zwei Jahre dauernden Olympia-Quali wurde mit Juni die zweite Hälfte eingeläutet, in welcher die Ergebnisse nicht mehr zu 50 sondern zu 100 Prozent in das Ranking mit einfließen.

Freilich steht die heiße Phase im Quali-Zyklus erst bevor, nichtsdestotrotz würden nach aktuellem Stand ÖJV-Judoka in sechs Gewichtsklassen Tickets ergattern. Realistisch scheinen aus heutiger Sicht vielmehr aber drei bis vier Starter.

Da in Rio in jeder Gewichtsklasse nur ein Athlet pro Nation erlaubt ist, wird interessant, wann der heimische Verband das Quali-Rennen in den beiden Klassen bis 57 kg und bis 63 kg, in denen es mit Filzmoser/Zeltner bzw. Unterwurzacher/Drexler jeweils zwei Olympia-Aspirantinnen gibt, vorzeitig beendet, um seine Asse nicht zu verheizen.

AUSBLICK: Unterwurzacher (4.) und Graf (5.) liegen nicht umsonst so weit vorne in der Weltrangliste. Sie gelten aus heutiger Sicht als heißeste Eisen, wobei es den zwei 23-Jährigen noch an Erfolgserlebnissen bei globalen Titelkämpfen mangelt. Während Graf immerhin drei EM-Bronzene vorweisen kann, steht Unterwurzacher noch ohne Medaille bei einer großen Meisterschaft da.

Filzmoser hat zwar schon EM- und WM-Medaillen daheim, ließ aber im Vergleich zum Vorjahr etwas nach. Vorübergehende Formschwäche oder muss die 35-Jährige, die in der Weltrangliste an die neunte Stelle zurückfiel, nun doch dem Alter Tribut zollen?

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

Kanu

(Flach, Wildwasser)

 

IM PROJEKT-RIO-KADER: Yvonne Schuring, Ana-Roxana Lehaci/Viktoria Schwarz, Corinna Kuhnle; Lisa Leitner (Hope), Violetta Oblinger-Peters (Hope), Viktoria Wolffhardt (Hope)

Im Kanu geht es sowohl im Flach- als auch im Wildwasser bei den diesjährigen Weltmeisterschaften um die begehrten Quotenplätze. Im Flachwasser hat Yvonne Schuring insbesondere über 500m gute Karten, um Mitte August in Mailand unter die notwendigen Top-Acht zu paddeln. Ihre gute Form untermauerte die 37-Jährige, die auch über die 200m startet, zuletzt mit ihrer Silbernen bei den Europaspielen, als sie sich nur Olympiasiegerin Danuta Kozak (HUN) geschlagen geben musste. „Bei Yvonne sieht es sehr gut aus, aber eine g’mahte Wiesen gibt es auf diesem Level nicht“, so ÖKV-Sportkoordinator Günther Briedl.

Ebenfalls aussichtsreich mit Blick Richtung Rio gilt der Zweier mit Ana Roxana Lehaci und Viktoria Schwarz. Final-Platzierungen bei den Weltcups in Portugal (4.) und Duisburg (5.) über die olympischen 500 Meter untermauern die Ambitionen der Oberösterreicherinnen.

Im Wildwasser-Slalom der Damen herrscht dichtes Gedränge um den einen verfügbaren Startplatz. Die WM, die Mitte September im Kanal der Sommerspiele von London stattfindet, gilt als erste von drei internen Quali-Rennen. Zudem werden dort Quotenplätze an die ersten 14 Nationen vergeben. Während ein solcher für die nominierten ÖKV-Damen Corinna Kuhnle, Violetta Oblinger-Peters und Lisa Leitner praktisch ein Muss ist, bedarf es bei den Herren rund um Oldie Helmut Oblinger einer Steigerung.

AUSBLICK: Auch ein Jahr nach dem Trainerwechsel wirkt die Quali-Hürde für Lehaci/Schwarz noch recht hoch. Anders bei Schuring. Wieviel der gebürtigen Deutschen in Rio dann tatsächlich zuzutrauen ist, wird die WM zeigen.

Wildwasser-Slalom wird vier Jahre nach den zwei achten Plätzen in London von Kuhnle und Helmut Oblinger in Rio wieder zu den großen österreichischen Medaillen-Hoffnungen zählen, wenngleich sich die rot-weiß-roten Chancen in dieser Olympiade nicht verbessert haben. Während die ÖKV-Herren zuletzt mit dem Anschluss an die internationale Spitze zu kämpfen hatten, hatten die Damen bei Großereignissen immer wieder Probleme, ihr wahres Potenzial abzurufen. Mit der nötigen Nervenstärke sind rot-weiß-roten Träumereien hier jedoch keine Grenzen gesetzt.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

Leichtathletik

 

BEREITS QUALIFIZIERT: Beate Schrott (100m Hürden), Jennifer Wenth (5.000m), Gerhard Mayer, Lukas Weißhaidinger (beide Diskus)

IM PROJEKT-RIO-KADER: Schrott (Hope), Dominik Distelberger (Hope) und auch Kira Grünberg scheint noch im aktuellen Hope-Kader auf

In der Leichtathletik die Metapher vom zarten Pflänzchen zu bemühen, erlangt allmählich Tradition. Für den neuesten Aufwärtstrend, der sich jüngst im (unglücklichen) zweiten Platz der Europaspiele und im damit verbundenen direkten Wiederaufstieg in die dritte europäische Leistungsklasse manifestierte, gelten Gregor Högler und Philipp Unfried als tragende Kräfte, die sich als hauptamtliche Trainer rein auf den Spitzensport fokussieren können. Ein Novum im heimischen Verband (ÖLV).

Bislang haben drei Leichtathleten die teils recht ambitionierten Rio-Normen erbracht. Laut ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber könnten aus dem Kreis Ivona Dadic. Andrea Mayr, Anita Baierl, Edwin Kemboi und Dominik Distelberger noch einige weitere dazu kommen.

AUSBLICK: Auch wenn sich in der Breite etwas bewegt, scheint die Spitze in der Leichtathletik gleich weit weg zu sein wie bislang. Österreichische Top-Platzierungen werden in Rio nur in den technischen Disziplinen möglich sein. Von Medaillen ist da noch nicht die Rede. Alles andere würde aus heutiger Sicht in die Kategorie Sensation fallen. Nicht zuletzt wegen der hohen Limits gilt für die meisten ÖLV-Athleten alleine schon das Lösen des Tickets als großer Erfolg.

 

 

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

Moderner Fünfkampf

 

2012 wäre Thomas Daniel beinahe aus dem Nichts zum Helden aufgestiegen, als der Wiener Neustädter plötzlich um eine Medaille mitkämpfte und Österreich zumindest kurz hoffen ließ, dass eine edelmetalllose Schmach doch noch zu vermeiden sein könnte. Auch wenn es am Ende "nur" Rang sechs wurde, nutzte Daniel die sich daraus für ihn bietenden Möglichkeiten, sein Umfeld zu professionalisieren.

Fünfkampf-Hoffnung Thomas Daniel

AUSBLICK: Die WM Anfang Juli in Berlin, bei der Daniel mit Rang 26 belegte, beschreibt die Situation des 30-Jährigen recht gut.

Persönliche Bestleistung im Schwimmen und die drittbeste Zeit im abschließenden Combined-Bewerb stehen einer enttäuschenden Fecht-Performance gegenüber. Dabei ist gerade das Fechten von entscheidender Bedeutung. Daher gilt bei Daniel weiterhin: Verbessert er sich auf der Planche, ist er für einen Spitzenplatz gut. Für eine Medaille wäre aber ein Leistungssprung von Nöten.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

 

Radsport

 

Im Radsport, seit 1896 olympisch, geht es in den Disziplinen Straße, Bahn, Mountainbike und BMX um Edelmetall. Auf der Straße wird unterschieden zwischen Einzelzeitfahren und Straßenrennen. Voraussichtlich erhält Österreich wieder zwei Quotenplätze, wobei einer für Zeitfahr-Spezialist Matthias Brändle, der Überraschungspotenzial hat, reserviert wäre. Wenngleich ihm der bergige Kurs nicht entgegen kommt, müsste er auch Straßenrennen bestreiten. "Das ist natürlich nicht optimal, das System müsste überdacht werden", beklagt Nationaltrainer Franz Hartl. Im Kampf um den zweiten Startplatz hat Georg Preidler gute Chancen. Bei den Damen sticht Martina Ritter hervor, zudem könnte Jacqueline Hahn ein Ticket erhalten.

Im Mountainbike-Lager dürfen die Herren wohl mit zwei Plätzen rechnen, bei den Damen wird es wahrscheinlich einer. Während Elisabeth Osl beste Chancen auf eine weitere Olympia-Teilnahme hat, gibt es bei den Herren mehrere Kandidaten, allen voran Alexander Gehbauer. Medaillen sind allerdings äußerst unwahrscheinlich.

Auf der Bahn ist ein Ticket für Rio aktuell außer Reichweite. Dagegen gibt es im BMX die Chance, sich bei den Herren einen Startplatz zu sichern. Dafür kommen Patrick Kader und Tobias Franke in Frage, eine Topplatzierung (Viertelfinale) bei der WM ist dafür allerdings Voraussetzung. "Es ist sehr schwierig, aber durchaus möglich", erklärt Nationaltrainer Markus Sedlak.

AUSBLICK: Ein BMX-Startplatz würde österreichische Olympia-Premiere in dieser Sportart bedeuten und wäre bereits als voller Erfolg zu verbuchen. Im Mountainbike gehört der Österreichische Radsportverband (ÖRV) ebenfalls nur zu den Außenseitern. Die größte Chance auf ein Spitzenergebnis dürfte Brändle im Zeitfahren haben, sofern er sich weiter so stark entwickelt. Im Straßenrennen wäre eine Platzierung in den Top-10 eine Überraschung.

 

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


  

 

Reiten

 

IM PROJEKT-RIO-KADER: Victoria Max-Theurer

Im Reitsport geht es in drei Disziplinen um Edelmetall: Dressur, Springen und Vielseitigkeit. Wie schon in London 2012 ruhen die Hoffnungen des Österreichischen Pferdesportverbandes (OEPS) Victoria Max-Theurer. Die Tochter von Olympiasiegerin Elisabeth (Moskau 1980) hat in der Dressur längst den Grundstein für eine erfolgreiche Qualifikation gelegt und fährt mit großer Wahrscheinlichkeit zu den Spielen. Bei der Europameisterschaft in Aachen will sie weitere wichtige Punkte sammeln.

Eine Mini-Chance besteht auch für das Team, das allerdings bei den Kontinental-Meisterschaften über sich hinaus wachsen müsste.

Bei den Springreitern ist ein kleines Wunder von Nöten, damit die Mannschaft in Rio an den Start gehen darf, während in der Vielseitigkeit selbst das auszuschließen ist.

AUSBLICK: Max-Theurer liegt mit "Augustin" und "Blind Date" auf einem guten Weg und wird mit einem der beiden Pferde einen Quotenplatz für Rio ergattern. Damit sie auch im Team reiten darf, müsste dieses bei der EM wohl einen Top-6-Platz erreichen, der möglich, aber unwahrscheinlich ist.

 

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

 

Ringen

 

IM PROJEKT-RIO-KADER: Amer Hrustanovic, Florian Marchl (Hope), Daniel Gastl (Hope)

„Es ist die mit Abstand schwerste Qualifikation“, ist sich ÖRSV-Vize-Präsident Anton Marchl sicher. Diese sieht bei der ältesten aller olympischen Kampfsportarten wie folgt aus: Die ersten Fünf der WM im September in Las Vegas sowie die Finalisten von drei aufeinanderfolgenden Turnieren im Frühjahr dürfen zu den Spielen.

„Trotzdem sind wir guten Mutes, dass wir in allen drei Disziplinen jemanden nach Rio bringen“, gibt Marchl den Optimisten und spielt auf Amer Hrustanovic (griechisch-römisch), Martina Kuenz (Freistil Damen) sowie den seit Mitte Juli eingebürgerten Amirkhan Visalimov (Freistil Herren) an. Besagte WM in der Glücksspielstadt nimmt der ÖRSV mit 13 Athleten, dem größten Team aller Zeiten, in Angriff.

AUSBLICK: Der Aufschwung im vor sechs Jahren nahe am Bankrott gewandelten ÖRSV ist weiter spürbar, auch wenn es bei den Europaspielen nicht den Anschein hatte. „Da war viel Lospech dabei“, kommentiert Marchl die sieglosen ÖRSV-Herren.

Den Optimismus des Vize-Präsidenten in allen Ehren, wäre es als Erfolg zu bezeichnen, sollte sich wieder ein österreichischer Ringer für die Spiele qualifizieren. Hrustanovic, der im Vorjahr mit Bronze für die erste österreichische EM-Medaille seit 28 Jahren sorgte, werden die größten Chancen zugeschrieben.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

Rudern

 

IM PROJEKT-RIO-KADER: Magdalena Lobnig, LG-Doppelzweier mit Bernhard und Paul Sieber (Team), LG-Vierer ohne Steuermann mit Florian Berg, Alexander Chernikov, Joschka Hellmeier und Matthias Taborsky (Team)

Elf Jahre nach dem letzten olympischen ÖRV-Auftritt stehen die Zeichen ausgezeichnet, dass in Rio ein Comeback gelingt. Nach aktuellem Stand dürfen sich drei Boote Hoffnungen auf ein Olympia-Ticket machen. Die ersten Quotenplätze werden bei der WM von 30. August bis 6. September auf dem Lac d’Aiguebelette (FRA) vergeben. Noch eine zweite Möglichkeit bietet die Restplatz-Regatta im Frühjahr 2016.

Ein Quali-Modus, der sehr schnell zum Glücksspiel verkommen kann. Ein gut getimter Formaufbau, gute Nerven sowie Gesundheit zum richtigen Zeitpunkt sind gefragt. Gerade Letzteres gilt nicht unbedingt als "Stärke" Lobnigs, die wegen eines Infekts heuer bereits die EM sausen lassen musste.

AUSBLICK: Während für die beiden Leichtgewichts-Boote das Lösen der Olympia-Tickets das vorrangige Ziel ist, darf man bei Lobnig auf ein wenig mehr hoffen. Die 24-jährige Kärntnerin gilt im Weltcup als Stammgast in den Finalläufen der besten Sechs. Der Heeressportlerin ist es daher zuzutrauen, in Rio um eine Medaille mitrudern zu können. Aber Vorsicht: „Zehn Boote sind auf einem ähnlichen Niveau“, warnt Lobnig vor der Dichte an der Spitze.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

 

 

Olivia Hofmann schoss sich bei den Europaspielen zu Bronze

Schießen

IM PROJEKT-RIO-KADER: Andreas Scherhaufer, Olivia Hofmann (Hope), Thomas Mathis (Hope), Stefanie Obermoser (Hope), Bernhard Pickl (Hope), Gernot Rumpler (Hope), Alexander Schmirl (Hope), Lisa Ungerank (Hope)

Im österreichischen Schützenlager wurde nach den Spielen in London ein Generationenwechsel vollzogen. Die alten Granden Christian Planer und Thomas Farnik räumten für die Jungen das Feld. Die machen ihre Sache bislang gut. Während Österreich vor Peking und London jeweils drei Quotenplätze holen konnte, sind es ein Jahr vor dem Rio-Auftakt schon deren vier. Verantwortlich dafür zeichnen Hofmann (Luftgewehr), Stefan Raser (Kleinkaliber), Schmirl (Luftgewehr) und Gernot Rumpler (Kleinkaliber-Dreistellungsmatch).

„Vier sind für uns sensationell, wir liegen damit schon vor den von uns anvisierten drei“, erklärt ÖSB-Generalsekretär Florian Neururer. Weitere könnten zudem noch folgen, zumal mit Mathis, Pickel, Perr, Obermoser und Ungerank auch noch Athleten mit Potenzial vorhanden sind. Selbiges gilt im Trap für Andreas Scherhaufer.

AUSBLICK: Die Schützen, in der Vergangenheit stets verlässliche Medaillen-Bringer, sind nach dem Generationswechsel vorsichtig mit vollmundigen Ansagen für Rio, wenngleich die jüngsten Großereignisse wie etwa die EM in Maribor (1x Gold, 2x Silber, 3x Bronze) erfolgreich absolviert wurden. „Olympia wird noch einmal etwas anderes“, weiß Neururer. „Dort ist das vorrangige Ziel das Finale, wo dann letztlich fast alles möglich ist.“

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass die vier Schützen, welche die Quotenplätze geholt haben, nicht automatisch auch einen Olympia-Startplatz bekommen. Über die Vergabe der Quotenplätze wird erst wenige Monate vor Beginn der Spiele entschieden. „Weil wir wollen, dass unser im Augenblick stärkstes Team in Rio an den Start geht“, begründet Neururer.

RIO-PROGNOSE:

 


 

Schwimmen

(Schwimmen, Synchronschwimmen, Springen, Wasserball)

 

BEREITS QUALIFIZIERT: Lisa Zaiser, Birgit Koschischek, Felix Auböck, David Brandl

IM PROJEKT-RIO-KADER: Lisa Zaiser, Constantin Blaha (beide Hope)

Gerade wegen der Unruhen im Schwimm-Verband dürfen die Leistungen der heimischen Becken-Strampler als recht hoch eingeschätzt werden. Mit Koschischek, Zaiser, Brandl und Auböck haben bislang vier das Limit für Rio geknackt. Einige weitere sollten noch folgen. Ebenso aus den anderen Sparten, von Wasserball einmal abgesehen.

Wasserspringer Blaha ließ bei der WM in Kazan mit seinem 17. Platz vom 3m-Brett die erste Gelegenheit aus. Er bekommt beim Weltcup in Rio im Februar 2016 die nächste Gelegenheit. Im Synchronschwimmen stehen die Quali-Chancen für die Alexandri-Drillinge im Duett recht gut. Da Nadine Brandl nach wie vor ohne Partnerin dasteht, muss sie weiterhin auf nicht-olympischen Solo-Pfaden wandeln.

An die 13 OSV-Olympioniken von 2012 wird man wohl nicht herankommen.

Lisa Zaiser nimmt Finale ins Visier

AUSBLICK: Ach, wie schön waren die Zeiten, als wir noch mit den Rogans und Jukics dieser Welt bei Olympia mitfiebern durften. So schnell wird es das wohl nicht mehr spielen. In Rio schon gar nicht. Halbfinal-Einzüge werden als Erfolge zu verbuchen sein, eine Endlauf-Quali bereits als mittlere Sensation.

Plätze in den besten Zehn sind nach derzeitigem Stand - wenn überhaupt - am ehesten von Zaiser oder - bei entsprechender Entwicklung - von Auböck zu erwarten.

Nachsatz: Was wurde eigentlich aus Dinko Jukic, dem letzten Überbleibsel der goldenen heimischen Schwimmer-Generation? Der Olympia-Vierte von London, der nach Dauerkrieg mit dem Verband nach Kroatien auswich, meldete zwar Ambitionen auf Edelmetall in Rio an, bewegte sich zuletzt aber fernab der Limitzeiten.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

 

 

Segeln


IM PROJEKT-RIO-KADER: Lara Vadlau, Jolanta Ogar (470er Damen); David Bargehr, Lukas Mähr (470er Herren); Matthias Schmid, Florian Reichstädter (470er Herren); Nico Delle Karth, Niko Resch (49er); Thomas Zajac, Tanja Frank (Nacra 17); Benjamin Bildstein, David Hussl (49er/Hope)

Der Segelverband schickt eine starke Armada nach Rio. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Teams sind längst mit dem Olympischen Revier und den Tücken des Gewässers vertraut. Neben den unberechenbaren Strömungen gilt es sich vor allem an die unfassbare Kloake zu gewöhnen. Unvorstellbar, welche Zustände in der Guanabara-Bucht vor dem Zuckerhut herrschen. Die Segler kämpfen aktuell mit zum Teil katastrophalen Vorraussetzungen. Die Bedingungen stinken im wahrsten Sinn des Wortes zum Himmel.

AUSBLICK: Die Segler legen sich die Latte hoch und wollen eine Medaille aus der Kloake fischen. Die Welt- und Europameisterinnen Vadlau/Ogar sind ebenso für eine Medaille gut wie Delle Karth/Resch. Die 49er-Routiniers absolvieren in Brasilien ihre vierten gemeinsamen Spiele. Nach Athen und Peking schafften sie in London mit Rang vier ein Top-Resultat und wollen ihre Zusammenarbeit mit Edelmetall krönen.  Schmid/Reichstädter und Zajac/Frank gelten als Außenseiter. Aber auch ihnen ist zuzutrauen, in Rio den ganz großen Wurf zu landen.

 

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

Tennis

 

Aktuell ist Dominic Thiem Österreichs größter Hoffnungsträger in Rio. Wenn der 21-jährige Niederösterreicher seinen steilen Aufstieg fortsetzt, könnte er sogar um Edelmetall mitmischen. Schließlich zeigen altgediente Superstars wie Roger Federer und Rafael Nadal bereits leichte Verschleißerscheinungen, was das Favoritenfeld deutlich vergrößern würde. Mit dabei ist vielleicht auch Andreas Haider-Maurer, dessen Teilnahme aber eher unter dem olympischen Motto verlaufen würde.

Dabei zu sein wäre für die rot-weiß-roten Tennis-Damen freilich schon eine kleine Sensation. Nach dem Rücktritt von Patricia Mayr-Achleitner ist Tamira Paszek unsere aktuelle Nummer eins. Als Nummer 242 der Welt plagt sie sich derzeit allerdings mit anderen Problemen als mit Olympischen Spielen herum.

Dafür ist der ÖTV im Herren-Doppelbewerb ganz ordentlich aufgestellt. Am wahrscheinlichsten erscheint wohl ein Duo Jürgen Melzer/Alexander Peya. Die beiden kennen sich schon seit Jahrzehnten und agieren gut miteinander, obwohl sie auf der Tour jeweils andere Partner haben. Beide würden sicherlich auch gerne im Mixed antreten – mangels Partnerin wird das aber wohl eher ein Wunschtraum bleiben.

AUSBLICK: Die Entwicklungen eines Thiem in Ehren, aber wenn es um die Medaillen geht, werden die großen Platzhirsche wohl nur schwer vom Podest zu verdrängen sein.

Ansonsten bedürfte es schon einer Überraschung im Doppel.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

Tischtennis

 

IM PROJEKT-RIO-KADER: Chen Weixing, Stefan Fegerl, Robert Gardos, Daniel Habesohn; Liu Jia, Li Qiangbing, Sofia Polcanova, Amelie Solja (alle im Team)

Österreichs Herren-Team gehört zu Europas Besten und untermauerte dies zuletzt mit Bronze in Baku. "Leitwolf" Robert Gardos steht mit 36 Jahren voll im Saft und verzeichnete im März mit Weltranglistenplatz 18 ein Karriere-Hoch, auch seine Mitstreiter waren noch nie so weit vorne zu finden wie 2015: Stefan Fegerl, aktuell 38., klettert noch und könnte irgendwann in ähnliche Sphären vordringen. Daniel Habesohn ist dem Status als ewiges Talent entkommen, beizeiten ärgert er europäische Spitzenspieler gehörig. Sein Trend zeigt in Richtung Top 50, womit Oldie Chen Weixing nur mehr vierte Kraft ist. Gut möglich, dass der 43-Jährige seine Karriere noch vor Rio beendet.

Umgekehrt sieht die Entwicklung bei den Damen aus: Nur Dauerbrennerin Liu Jia kann sich in der Weltspitze behaupten. Sofia Polcanova braucht mit 21 Jahren noch Entwicklungszeit, Li Qiangbing kämpfte sich nach ihrer Babypause erst wieder an den Bereich der Top 100 heran.

AUSBLICK: Die Olympia-Qualifikation steht zwar erst im Frühjahr an, doch die Chancen sind gut, dass die beiden Startplätze im Herren-Einzel ausgefüllt werden. Robert Gardos hätte seinen - wie Liu Jia im weiblichen Lager - sogar fix, sollte er die Ranglistenposition bis Mai in etwa halten können.

Während für die Individualisten ein Achtelfinaleinzug einen Erfolg darstellen würde, zählt das Team hinter China und Deutschland zu einem breiten Kreis an Nationen mit Mini-Medaillenchancen, wobei fast alles von der Auslosung abhängt. Bei den Frauen liegen alle Hoffnungen auf "Susi", die jedoch in Topform agieren müsste, um ein Wörtchen mitzureden.

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

Triathlon

 

IM PROJEKT-RIO-KADER: Lisa Perterer, Sarah Vilic, Lukas Hollaus (Hope), Luis Knabl (Hope)

Im Olympia-Rennen hat das vermeintlich schwache Geschlecht klar die Hosen an. Lisa Perterer und Sara Vilic liegen voll auf Rio-Kurs. „Bei Lisa würde es sich wahrscheinlich sogar ausgehen, wenn sie im noch bis 15. Mai 2016 laufenden Quali-Zyklus gar kein Rennen mehr bestreiten würde“, erklärt General-Sekretär Herwig Grabner. Bei Vilic liege der Ball ähnlich. Sogar ein dritter Quotenplatz durch Julia Hauser ist theoretisch noch möglich. Der gefallene Quali-Druck bringt für Perterer und Vilic Vorteile mit sich, können sich die beiden damit einem langfristigen Formaufbau auf die Spiele hin widmen.

Bei den Herren sieht es nicht so rosig aus. Lukas Hollaus und Alois Knabl liegen im ständigen Kampf mit der Quali-Marke. Einmal liegen sie innerhalb, dann wieder außerhalb des Kontingents von insgesamt 55 Männern. „Unsere Zuversicht ist aber groß, dass wir am Ende sogar beide in Rio sehen“, hofft Grabner.

AUSBLICK: Österreich wird in Rio zwischen zwei und fünf Triathleten am Start haben. Ein potenzieller Nachfolger einer Kate Allen befindet sich darunter nicht. Die größten Chancen hat freilich Perterer. Die ausgezeichnete Läuferin kann bei entsprechendem Rennverlauf für einen Platz in den Top-Ten sorgen.

Sollten es zwei Damen und zwei Herren zu den Spielen schaffen, würden das die Möglichkeiten der Österreicher insofern verbessern, da man mit Vilic und Knabl jeweils über einen Top-Schwimmer verfügen würde.

 

RIO-PROGNOSE:

 

 

 


 

 

Lisa Ecker soll einen Quotenplatz für Rio holen

Turnsport

(Geräte-Turnen, Rhythmische Gymnastik, Trampolin)


Vornweg: Die Quali-Modi in den jeweiligen Sparten sind in Summe schwere Kost. Festzuhalten ist, dass es insbesondere bei den Geräte-Turnerinnen in Sachen Rio-Tickets recht gut aussieht.

Durch den 22. Platz mit dem Team bei der WM 2014 hat sich der ÖFT zwei Startplätze beim Olympic Test-Event im April in Rio gesichert, wo letztlich die Quotenplätze anhand eines Schlüssels vergeben werden. „Nach derzeitigem Stand werden Lisa Ecker und Lisa Hämmerle dort an den Start geben“, so General-Sekretär Robert Labner. „Neben den beiden hätten wir noch drei andere, die das Niveau haben, zwei Quotenplätze für Österreich zu holen.“

Da mit dem Männer-Team ein Platz unter den besten 24 bei der WM verfehlt wurde, kann mit einer entsprechenden Mehrkampf-Leistung bei der diesjährigen WM in Glasgow nur noch maximal ein Startplatz beim Olympic Test Event ergattert werden.

Während im Trampolinspringen die Chancen praktisch passé sind, schielen die Rhythmischen Gymnastinnen mit einem Auge nach Rio. Allen voran Nicol Ruprecht. Erste Quali-Chance bietet die WM im September in Stuttgart. In der Mercedes-Metropole werden Quotenplätze an die ersten 24 einer bereinigten Ergebnisliste vergeben. Für Ruprecht ist das ein sehr ambitioniertes Ziel, die sich in Stuttgart aber zumindest für das Test Event in Rio qualifizieren sollte. Dort werden wiederum an die besten fünf Länder weitere Quotenplätze vergeben, was im Bereich der österreichischen Möglichkeiten liegt.

AUSBLICK: An den Geräten scheinen Mehrkampf Platzierungen rund um Platz 30 realistisch. An einzelnen Geräten könnte es hingegen schon für die ersten 15 reichen. Das ist aber freilich davon abhängig, ob ein Spezialist wie etwa Fabian Leimlehner (Reck) den Sprung nach Rio schafft.

In der Rhythmischen Gymnastik ist eine geschaffte Quali als Erfolg zu verbuchen. Ruprecht könnte sich in Rio im Bereich der Top-20 bewegen.

RIO-PROGNOSE:

 

 


 

Nur noch geringe Quali-Chancen

Boxen: Marcos Nader hat direkte Quali verpasst und sich nun am Arm verletzt. Für Schwergewicht Stefan Nikolic dürfte das Ticket außer Reichweite sein.

Fechten: Österreichs Asse können nur noch über die Kontinental-Ausscheidungen im Frühjahr 2016 Tickets holen. Dort gelten sich Olivia Wohlgemuth und Rene Pranz als größte Hoffnungen.

Taekwondo: Da die Quali über die Weltrangliste für die Österreicher nicht mehr möglich ist, bleibt nur noch das europäische Ausscheidungsturnier im Jänner in Istanbul. Die größte Hoffnung, Edines Kurtzovic, müsste dort aber bis ins Finale kommen.

 

Keine Quali-Chancen mehr im Basketball, Fußball, Handball, Hockey, Rugby, Hallen-Volleyball


 

So bewertet LAOLA1:

 

= Medaillenbank

 

 

= Medaillenkandidat

 

 

= Außenseiter

 

 

= Medaille wäre ein Wunder

 

 

= die Qualifikation ist bereits ein Erfolg