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Powell will nach WM-Verletzung 100-m-Sieg

Powell will nach WM-Verletzung 100-m-Sieg

Nur vier Tage nach dem Ende der Weltmeisterschaften in Daegu steht der nächste Höhepunkt der Leichtathletik-Saison auf dem Programm.

Zürich lädt am Donnerstag zur großen WM-Revanche. Auch ohne Usain Bolt dürfte das Meeting einmal mehr das bestbesetzte der Welt sein.

Zahlreiche Stars dabei

19 Weltmeister, rund 50 WM-Medaillengewinner und mehr als 100 Finalisten von Daegu treten im Zürcher Letzigrund-Stadion an.

Dabei ist die Entscheidung im Kampf um das Diamond Race in 14 von 17 Disziplinen noch offen.

Und auch die Wettkämpfe über 100 m der Männer, über 400 m Hürden und im Speerwurf der Frauen, in denen die Gewinner der Diamond-Trophäe und der 40.000 Dollar Prämie bereits feststehen, versprechen zu einem Highlight zu werden.

Spannung über 100-Meter

Über 100 m der Männer kommt es zum Duell zwischen dem wiedergenesenen Jamaikaner Asafa Powell und dessen Landsmann und Weltmeister Yohan Blake sowie Walter Dix (USA) und Kim Collins (St. Kitts and Nevis), den weiteren Medaillengewinnern von Daegu.

Wegen Leistenproblemen musste Powell, mit 9,78 der schnellste Sprinter in diesem Jahr und überlegener Leader im Diamond Race, seinen WM-Start in Südkorea kurzfristig absagen.

Bolt verzichtet auf Rehabilitierung

Von Powells Rückzug und der Disqualifikation von Usain Bolt nach einem Fehlstart profitierte bekanntlich Yohan Blake, der sich mit 9,92 zum jüngsten 100-m-Weltmeister aller Zeiten krönen ließ.

Im Letzigrund muss sich Blake gegen seine Konkurrenten von Daegu und gegen Powell beweisen.

Neben Bolt, der nach seinem WM-Blackout das Angebot zur Rehabilitierung am Letzigrund nicht annehmen wollte und stattdessen in Zagreb (13.9.) und Brüssel (16.9.) läuft, fehlt auch der seit längerem verletzte Tyson Gay (USA), der Gewinner des letztjährigen Diamond Race.

Purzeln Weltrekorde?

Während über 100 m vor allem das Duell Blake gegen Powell Spannung verspricht, liegt über 400 m Hürden und im Speerwurf der Frauen sogar ein Weltrekord im Bereich des Möglichen.

Die Amerikanerin Lashinda Demus verpasste in Daegu über die lange Hürdendistanz die Bestmarke der Russin Julia Petschenkina um nur 0,13 Sekunden und realisierte die zweitbeste je gelaufene Zeit. Bisher hat es in Zürich 25 Weltrekorde gegeben.

Speerwurf-Neuauflage von Daegu

Ebenfalls auf Platz zwei der ewigen Bestenliste liegt die russische Speerwurf-Weltmeisterin Maria Abakumowa, die sich in Südkorea mit der Tschechin Barbora Spotakova ein Duell auf höchster Ebene lieferte und dabei den drei Jahre alten Weltrekord von Spotakova nur um 29 Zentimeter verfehlte.

Um den Sieger-Scheck von 10.000 Dollar und weitere Prämien kämpft auch die Deutsche Christina Obergföll, die im Diamond Race uneinholbar in Führung liegt.

Hauptbahnhof als Start-Loacation

Zumindest in die Nähe eines Weltrekordes, der in Zürich mit 50.000 Dollar und einem Kilogramm Gold belohnt würde, könnte auch die Hürdensprinterin Sally Pearson kommen.

Die Stilistin aus Australien gewann das WM-Finale überlegen in 12,28. Dabei blieb die 24-Jährige aus Sydney nur sieben Hundertstel über der Marke der Bulgarin Jordanka Donkowa, die vor 23 Jahren Weltrekord gelaufen war.

Österreicherin mit dabei

Der WM-Halbfinaleinzug von Hürdensprinterin Beate Schrott in Daegu hat erfreuliche Auswirkungen: Die 23-Jährige hat Startplätze beim Diamond-League-Meeting in Zürich (Donnerstag) und beim ISAF in Berlin (Sonntag) bekommen.

Die Niederösterreicherin wollte die Saison eigentlich beenden und ihre Sprunggelenksverletzung auskurieren, entschied sich aber für die Teilnahme an den Traditions-Events der Leichtathletik.

"Chance nicht entgehen lassen"

"So eine Chance darf man sich einfach nicht entgehen lassen", teilte Trainer Philipp Unfried der APA - Austria Presse Agentur mit. Schrott hat sich die Verletzung bei der Universiade in Shenzhen (China/Siebente) zugezogen, war dadurch bei der WM in Südkorea aber nicht gehandicapt. Im Halbfinale lief die ÖLV-Rekordlerin in 13,02 Sekunden die drittschnellste Zeit ihrer Karriere.

Gestartet wird das Meeting bereits am frühen Mittwochabend, wenn sich die stärksten Männer und Frauen am Kugelstoß-Event im Zürcher Hauptbahnhof messen. Das Meeting selbst findet am Donnerstagabend statt.