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Weidlinger geht für das Ego auf Limit-Jagd

Weidlinger geht für das Ego auf Limit-Jagd

Günther Weidlinger peilt beim Linz-Marathon am Sonntag (9.30 Uhr) eine Zeit unter 2:15 Stunden an, das würde das Limit für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften im August in Moskau bedeuten.

Der Oberösterreicher wird in Russland aber auch im Fall der Norm-Erbringung voraussichtlich nicht antreten.

"Ich glaube, dass ich im Herbst Größeres vorhaben kann, als bei der WM 20. oder 30. zu werden. Ich bin fit genug, dass ich unter 2:10 rennen kann", sagte Weidlinger, der seit 2009 in 2:10:47 den österreichischen Rekord hält.

Vorbereitung stimmt

Weidlinger tritt das erste Mal in Linz über die 42,195 Kilometer an, er blickt auf eine gute finale Vorbereitung zurück.

"Der Halbmarathon in Wels war sehr gut. Die Bedingungen waren ja nicht so super, es war sehr kalt und windig. Von dem her war die Zeit gut", sagte der Oberösterreicher, der in 1:03:40 Stunden den österreichischen Staatsmeistertitel errang.

Danach absolvierte er noch den Eferdinger Osterlauf und stellte über die 8 km Streckenrekord auf, den Kremsmünster Marktlauf über 10 km nütze er als "lockeren Testlauf".

Rio 2016 noch mitnehmen

Für Weidlinger wird es der erste Marathon seit jenem bei den Olympischen Spielen 2012 in London, als er sich eine Partialruptur am Ansatz der rechten Achillessehne zugezogen hat und abrechen musste.

Der vielseitige Athlet, der am 5. April 35 Jahre wird, plant seine Karriere bis zu den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro fortzusetzen.

Die Vorbereitung auf Linz war ob des langen und harten Winters eine Herausforderung.

Langeweile in Kauf genommen

"Es war unglaublich schwierig, ich war auch drei Wochen in Spanien. Da war das Wetter teilweise auch so schlecht, dass ich zweimal auf dem Laufband gelaufen bin. Aber das Trainingslager war sehr erfolgreich, ich habe viel weitergebracht", sagte er.

In der Heimat fand er in Marchtrenk eine salzgestreute und deshalb bald schneefreie 3-Kilometer-Runde, auf der er viele Kilometer abspulte. "Das war irrsinnig langweilig, aber ich konnte zumindest laufen", sah er die Vorteile.

Für Sonntag wird in Linz gutes Laufwetter erwartet, teilweise bewölkter Himmel und maximal 15 Grad.

"Für das Ego"

Weidlinger geht in Linz auf keinen Rekord los, er plant einen soliden Marathon unter 2:15 Stunden, den Halbmarathon will er in 67 Minuten anlaufen.

"Dann habe ich Spielraum. Wenn es wirklich gut läuft, kann ich eine 66er-Zeit drauflaufen." Voraussichtlich wird Weidlinger ohne Tempomacher unterwegs sein.

"Ich glaube, dass ich es auch packen werde. Es ist eine Schule für den Kopf, wenn man einen Marathon alleine auf sich nimmt." Auch bei Großereignissen gibt es keine Pacemaker, nicht nur deshalb strebt er die Moskau-Teilnahme nicht an.

"Eine WM ist ziemlich schwierig, weil taktisch gelaufen wird. Und im August ist das Wetter sehr kritisch. Ich will das WM-Limit aber für mein Ego haben. Dass ich weiß, dass ich laufen könnte, wenn ich wollte."

Cheruiyot hat beste Nennzeit

Knapp 16.500 Meldungen gibt es für die Läufe im Rahmen des Linz-Marathon. Der Schweizer Athlet Viktor Röthlin, der im vergangenen Jahr den Halbmarathon lief, stand heuer dem Elite-Herrenfeld im Vorfeld beratend zur Seite.

Er war auch bei den Topläufern in Kenia. Die beste Zeit aller Teilnehmer hat Evans Cheruiyot aufzuweisen, der 2008 in Chicago mit 2:06:25 gewann.

Landsmann Robert Kwambai hat 2:09:14 von seinem Sieg 2012 in Padua zu Buche stehen. Bei den Frauen führt die Kenianerin Emily Jelagat Rotich mit 2:32:10 das Feld an.