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Die erste große Nagelprobe im Olympia-Jahr

Die erste große Nagelprobe im Olympia-Jahr

Die Zehnkämpfer Roland Schwarzl und Dominik Distelberger sowie Ivona Dadic im Siebenkampf sind Österreichs Beitrag beim Mehrkampfmeeting am Samstag (11.05 Uhr) und Sonntag (10.05) in Götzis.

Alle haben unterschiedliche Ziele. Schwarzl möchte die 7.800 Punkte für die Teilnahme an den Europameisterschaften in Helsinki knacken.

Distelberger hofft, dass er die Belastung nach dem Bänderriss im Knöchel durchhält.

Und Dadic will bei ihrem Götzis-Debüt Erfahrung sammeln. Zu den Favoriten auf die begehrten Sieg bei der Traditionsveranstaltung zählen freilich andere.

Gut in Form

Der nach dem Jahreswechsel nach Saarbrücken übersiedelte Schwarzl befindet sich in guter Form, wie diverse Einzelleistungen in den vergangenen Wochen zeigen. Seinen letzten Zehnkampf hat er im Juli 2010 bei den Freiluft-Europameisterschaften in Barcelona als 14. beendet.

"Ich bin locker drauf und mit sehr viel Freude dabei. Es geht mir im Saarland sehr gut, ich trainiere größtenteils alleine, mache manchmal aber auch Schwerpunkte mit den Stützpunkttrainern", berichtete der in Lienz geborene Athlet.

Den Schritt, mit seiner Frau und Trainerin Sandra aus Salzburg weg und an den Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland zu ziehen, hat er nicht bereut hat.

Ein Wiedersehen gab es dort mit Klaus Ambrosch, der frühere Mehrkämpfer ist ausgebildeter Physiotherapeut und betreut auch Schwarzl.

Förderung fast bei null

"Ohne Unterstützung des Bundesheeres würde es aber eh nicht gehen. Wir haben ja auch alles aufgeben müssen. Ein Standortwechsel ist immer problematisch und anstrengend. Körper und Geist brauchen Zeit, sich an das neue Umfeld zu gewöhnen", erklärte Schwarzl.

Mit den knappen finanziellen Möglichkeiten freilich ist vieles nicht leicht, der Olympia-Zehnte von Athen 2004 hat aufgrund von Erkrankungen und Verletzungen schwierige sportliche Jahre hinter sich und ist mit den Konsequenzen konfrontiert.

"Von der Förderung her bin ich fast auf null reduziert. Und das in der Olympiasaison. Einerseits macht jeder Druck wegen der Qualifikation, anderseits wird Geld gestrichen."

7.800 Punkte in Götzis

Der Fahrplan sieht so aus, dass Schwarzl in Götzis oder beim Meeting in Kladno (Tschechien) das EM-Limit erbringen und spätestens in Finnland die 8.000 Punkte für London erreichen will.

"In Götzis will ich Spaß haben, Druck mache ich mir nicht, die Saison ist noch lang. Der Formaufbau dauert an, ich brauche Wettkämpfe. Ich bin guter Dinge, dass es auch hinhaut. 7.800 sollten in Götzis drinnen sein, das ist mein erklärtes Ziel", hat sich der Athlet der Union Salzburg für sein elftes Götzis-Antreten vorgenommen.

Kollege Distelberger (UVB Purgstall) hat sich im Trainingslager in Caorle gut vorbereitet, auch er will zur EM nach Helsinki. Die 18-jährige Dadic (PSV Wels) ist ÖLV-Rekordlerin im Hallen-Fünfkampf, ihr Saisonhighlight ist die U20-WM in Barcelona.

Internationale Klasse

Im Siebenkampf wird der Sieg im Möslestadion wohl nur über Olympiasiegerin Natalia Dobrinska (UKR), Weltmeisterin Tatyana Chernova (RUS) und die Britin Jessica Ennis gehen, die zuletzt zweimal in Folge in Götzis gewann.

Am Start sind u.a. auch die Deutsche Jennifer Oeser, die Kanadierin Jessica Zelinka und die aktuelle Hallen-Europameisterin im Fünfkampf, die Französin Antoinette Nana-Djimou.

Im Feld der Zehnkämpfer befinden sich gleich 23 8.000er, für viele geht es um die Qualifikation für Olympia. Das A-Limit des internationalen Verbandes liegt bei 8.200 Punkten.

Vorjahressieger fehlt

Die USA haben allerdings ihre eigene Olympia-Qualifikation, da die Ausscheidung zeitlich zu nahe an Götzis liegt, wird keiner der starken Amerikaner heuer in Götzis mit dabei sein.

Somit fehlt mit Trey Hardee auch der Vorjahressieger und regierende Weltmeister, der sich allerdings noch mit einer Verletzung herumschlägt.

Auch Olympiasieger Bryan Clay und Hallen-Weltrekordler Ashton Eaton wären all zu gerne gesehen gewesen. Auf der Startliste stehen aber der tschechische Weltrekordler Roman Sebrle, der Weißrusse Andrey Krauchanka, der Deutsche Pascal Behrenbruch, der Niederländer Eelco Sintnicolaas und die Kubaner Yordanis Garcia und Leonel Suarez.