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Vojta steht im EM-Finale

Vojta steht im EM-Finale

Voittaja Vojta! Sieger Vojta!

Im Vorlauf über 1.500 m bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki hat Andreas Vojta am Samstag seinem Namen alle Ehre gemacht.

Der 23-Jährige stürmte über 1.500 m in 3:41,24 Minuten mit der schnellsten Zeit aller 28 Teilnehmer in den sonntägigen Endlauf (17.50 Uhr MESZ), für das sich der EM-Elfte von 2010 auch noch etwas aufgehoben hat.

"Eine kleine Reserve für das Finale ist noch da."

"Das war perfekt"

Dass sein Name wie der eines Siegers klingt, wusste Vojta bis Samstagvormittag nicht. Auf dem Weg ins Olympiastadion musste er seine Akkreditierung herzeigen und wurde darauf aufmerksam gemacht, dass sein Name auf Finnisch Sieger bedeutet.

"Da habe ich mir gedacht, wenn die das sagen, dann müssen wir das machen", erzählte der Athlet von Wilhelm Lilge aus dem team2012.at nach seinem Lauf, in dem er bei kühlen und windigen Bedingungen alles richtig gemacht hat. "Das war perfekt."

Blutige Schienbeine

Vojta war in den ersten Lauf gelost worden und froh, dass die Konkurrenz das Tempo hochhielt.

"Ich hatte mir sonst überlegt, selbst vorzugehen, damit ich es über die Zeit schaffe", meinte Vojta. Nur die jeweils ersten vier sowie die weiteren vier Zeitschnellsten der zwei Rennen kamen in den Endlauf.

"Ich habe versucht, mich auf Position drei, vier zu halten. Aber das wollen alle. Da kommt es dann schon mal zum Gerangel", deutete er auf blutige Schienbeine. Die Füße steckten in neuen Schuhen, einer blau, einer grün. Sie sollen ihn auch bei Olympia zu guten Leistungen tragen.

Nur 95 Prozent gegeben

Nach der 1.200-m-Marke habe er sich dann dem Spitzentrio angeschlossen und in Folge in Position gebracht.

"Die letzten hundert Meter gehen bei mir normalerweise immer, das wusste ich, damit hatte ich die fixe Qualifikation gebucht. Ich habe nicht alles, sondern 95 Prozent gegeben." Aus der letzten Kurve heraus bekam er aber erst einmal einen "Schock", so blies ihm der Gegenwind ins Gesicht.

Vojta unterbrach für die EM sein Höhentrainingslager in St. Moritz. Ursprünglich kamen die Kontinentaltitelkämpfe in der auf die Sommerspiele ausgerichteten Qualifikation nicht vor, doch dann entschied sich der Heeressportler dazu.

Auch wegen der so positiven Erinnerungen an Barcelona 2010. "Die EM war mein Wunsch, mit Wettkampfcharakter natürlich, denn ich bin ja nicht zum Trainieren da. Und ich brauche mich im europäischen Feld nicht zu verstecken, das hat heute gut ausgeschaut."

Rowe muss zusehen

Das merkte auch die Konkurrenz. So fand sich der Türke Ilham Tanui Özbilen (3:41,38) auf Platz zwei wieder, übrigens ein gebürtiger Kenianer (William Biwott Tanui), der erst vor einem Jahr die Staatsbürgerschaft wechselte.

Vojta freute sich über den Vorlaufsieg, jedenfalls gäbe das ein besseres Gefühl, als wenn man es als Achter gerade noch über die Zeit schaffe. Im zweiten, langsameren Vorlauf wurde Brenton Rowe Achter (3:47,18) und schied als Gesamt-20. aus.

Mit Vojtas im Stadion anwesenden Eltern freuten sich auch ÖLV-Präsident Ralph Vallon und Generalsekretär Helmut Baudis, die am Freitag nach Helsinki gereist sind.

Es könnte die erfolgreichste Freiluft-EM für Österreich seit 2002 in München werden, als als beste Leistungen die Ränge sechs, sieben und elf verbucht wurden. Gerhard Mayer tritt am (heutigen) Samstag noch im Diskusfinale an, Beate Schrott im Semifinale über 100 m Hürden.