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"Des geht extrem eini" - Sturm auf den Kulm

Auf der Skisprungschanze im steirischen Eck des Salzkammergutes findet am 25. September eine Laufveranstaltung der besonderen Art statt. Von unten nach oben erstürmt, wird die Schanze an diesem Tag zu den härtesten  400 Laufmetern der Welt.

Jeder Wintersport-Fan kennt die Bilder: Wagemutig stürzen sich am Kulm die Skiflieger vom Schanzentisch in die Tiefe, angefeuert von einem rot-weiß-roten Fahnenmeer.

Am 25. September wird die Welt in Bad Mitterndorf aber Kopf stehen: Eine neuartige Laufveranstaltung namens Red Bull 400 lädt zum Wettkampf an die Flugschanze, die von unten nach oben möglichst schnell erstürmt werden sollen.

"Es ist steil, es ist sehr steil!" so Organisator Andreas Berger.

Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Event hatte Andreas Berger. Der Ex-Sprinter machte sich Gedanken über die Attraktivität der Leichtathletik. Um dem traditionsreichen Basis-Sport wieder einen Popularitätsschub zu geben, müsse man mit Traditionen brechen, so die Überlegung des 50-Jährigen.

„Die Teilnehmer müssen sich ihre Kräfte gut einteilen, um das Ziel überhaupt zu erreichen. Schon in der Leichtathletik gelten die 400 Meter als die härteste Distanz. Wer schon einmal vom Auslauf eine Sprungschanze hochgeschaut hat, weiß was ihn erwartet: Eine riesige Anstrengung und eine beinharte Herausforderung“, warnt der Veranstalter und ehemaliger Leichtathlet.

Bergläufer Markus Kröll und Skisprung-Legende Andi Goldberger haben die Strecke kürzlich getestet und waren sich nach Atem ringend einig: „Es sind die härtesten 400 Laufmeter der Welt!“

„Des geht extrem eini, ein Wahnsinn“, stammelte Goldberger im Ziel oben, nachdem er sein Sauerstoff-Defizit wieder ausgeglichen hatte.

Kröll und Goldberger sind Fixstarter

Mit einem völlig neuartigen Konzept wird der Kulm nun auch im Sommer für Höhenflüge sorgen – allerdings in vertikaler Gegenrichtung:

Nach dem Startschuss im Auslauf geht es auf Gras steil bergauf. Über eine Holzrampe wird der Schanzentisch erreicht, wo sich der Puls der Läufer schon dem Maximalwert annähert. Dann wartet allerdings noch die steile und rutschige Anlaufspur, auf der man sich auf allen Vieren dem Ziel annähern muss.

Bis 36° Steigung verlangen Muskelkraft und ebenso viel Wagemut, besonders wenn gleich 50 Starter gleichzeitig ins Rennen gehen. Alle Zuschauer können die Action hautnah an der Schanze und den Treppen der Anlaufspur miterleben.

Apropos dabei sein: Infos zu den härtesten 400 Metern der Welt findet man im Netz unter www.redbull.at/400, neben den Einzelbewerben für Männer und Frauen gibt es auch Rennen für Vierer-Staffeln. Die Anmeldung bleibt so lange offen, wie noch Startplätze vorhanden sind.