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Schrott und Mayer feiern in St. Pölten Heimsiege

Schrott und Mayer feiern in St. Pölten Heimsiege

Das Liese Prokop Memorial in St. Pölten wurde zum Härtetest für die Leichtathleten und Organisatoren.

Dauerregen mit nur kurzen Pausen, kühle Temperaturen von 9°C und teilweise heftiger Wind forderten vollen Einsatz.

Trotz der schwierigen Bedingungen gab es beim ersten von drei „Austrian Top Meetings“ viele starke Leistungen von nationalen und internationalen Topathleten.

 "Viel schlechter geh´s nicht"

Lokalmatadorin Beate Schrott (Union St. Pölten) schaffte im Vorlauf über 100m Hürden 13,25 Sekunden (Wind -0,5m/s) und siegte im Finale mit 13,38 Sekunden (-1,8).

„Recht viel schlechter geht’s nicht mehr mit den Bedingungen. Man kühlt einfach aus. Ich habe gesehen, dass die Form stimmt. Es ist wichtig, auch solche Rennen zu laufen. In der Früh wäre ich schon mit 13,60 oder 13,70 zufrieden gewesen“, so die Olympiafinalistin.

Das WM-Limit für Moskau von 13,10 Sekunden blieb an diesem Tag außer Reichweite, aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit und passenden Bedingungen, bis sie es schafft.

Den Endlauf gewann sie vor der deutschen Meisterin Nadine Hildebrand (13,48 – Vorlauf 13,44) und Lucie Skrobakova (CZE/13,65).

Auch Mayer gewinnt

Diskuswerfer Gerhard Mayer (SVS Leichtathletik), der bereits das WM-Limit für Moskau erbracht hat, zeigte eine starke Serie mit vier Würfen über der 60m-Marke.

Der Weiteste landete bei 60,84 Meter, womit er sich den Meetingsieg holte. „Das einzige, was gut für uns Werfer war, war der Wind. Ansonsten war es schwierig“, sagte er zufrieden mit seiner Vorstellung.

"Gut für den Kopf"

Der Tscheche Igor Gondor kam mit 59,96 Meter auf Rang zwei. An dritter Stelle freute sich Nachwuchs-Ass Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) mit 59,13 Meter über eine starke persönliche Bestleistung.

„Ich habe gewusst, dass ich in diesem Bereich werfen kann. Für den Kopf ist das enorm gut, dass ich es jetzt geschafft habe“, kommentierte er. Mit seiner Weite blieb er auch klar über dem Limit für die U23-Europameisterschaften.

"Die letzten 100 Meter waren sehr hart"

Über 400 Meter stieg 800m-Spezialist Andreas Rapatz (KLC) in die Saison ein und kam in 49,59 Sekunden auf den dritten Platz.

Der Brite Conrad Williams holte in 47,88 Sekunden den Sieg – und triumphierte später auch über 200 Meter.

„Zufrieden kann ich nicht sein, die letzten 100 Meter waren sehr hart“,
kommentierte Rapatz. „Jetzt kommen 800m Starts in Regensburg und Salzburg für mich, dann wird man sehen, wie die Form wirklich ist.“

Paralympics-Sieger zufrieden

Paralympics-Sieger Günther Matzinger (ÖTB Salzburg) lief in 50,04 Sekunden auf den sechsten Platz und resümierte zufrieden: „Das war besser als erwartet bei diesen Bedingungen.“

Im Speerwurf steigerte Olympiateilnehmerin Elisabeth Eberl (AT Graz) ihre Saisonbestleistung auf 52,03 Meter und war an diesem Tag beste Österreicherin vor U20-Rekordlerin Nicole Prenner (ATS Pinkafeld/48,25m) und Elisabeth Pauer (SVS/48,07m), die ihren ersten Wettkampf seit Juli 2012 bestritt.

„Der Seitenwind war sehr schwierig zum Werfen. Ich habe keinen Wurf richtig „getroffen“, aber immerhin geht es bergauf“, sagte Eberl, die in der Konkurrenz den vierten Platz belegte.

Neuer Stadionrekord im Hammerwurf

Mit neuem Stadionrekord von 76,61 Meter im Hammerwurf zeigte U23-Europameister Yury Shaunov aus Weißrussland seine Klasse.

Die aktuelle Nr. 3 der Weltrangliste führte ein starkes Feld an, in dem drei Athleten hinter ihm über 73 Meter kamen: die Ungarn Akus Hudi (73,95m) und Kristof Nemeth (73,65m) sowie der Ägypter Hassan Abdelgawad (73,12m).

Kopic mit ÖLV-Jahresbestleistung

Im Hochsprung der Frauen siegte die Kroatin Ana Simic mit 1,85 Meter, was angesichts der Bedingungen hoch einzuschätzen ist.

Die Dritte der aktuellen Weltrangliste versuchte noch die 1,90 Meter, was ihr aber nicht mehr gelang.

Bei den Männern zeigte der 19-jährige Oberösterreicher Josip Kopic (Zehnkampf- Union), dass auch bei schwierigsten Bedingungen etwas möglich ist.

Der Staatsmeister überquerte 2,05 Meter im dritten Versuch, markierte damit ÖLV-Jahresbestleistung und erreichte den dritten Platz. Nur Favorit Peter Horak mit Bestleistung von 2,26 Meter kam höher und holte mit 2,10 Meter den Sieg.

"Wollte unbedingt starten"

Stabhochspringerin Kira Grünberg (ATSV Innsbruck), Vierte der U20-WM, überquerte 3,71 Meter und meinte: „Ich wollte unbedingt starten. Man kann bei jeder Meisterschaft solche Bedingungen haben.“

Verena Menapace (DSG Volksbank Wien) erreichte über 400m Hürden neue ÖLV-Jahresbestleistung von 60,51 Sekunden.

Keine Kraft auf der Zielgerade

„Auf der Zielgeraden war der Gegenwind ziemlich stark, so gesehen muss ich zufrieden sein“, sagte sie. Den Sieg holte sich die Russin Vera Rudakova in 58,40 Sekunden.

Bei den Männern hatte U20-WM Semifinalist Thomas Kain (ATSV OMV Auersthal) bei Wind und Regen keine Chance auf das U23-EM Limit von 52,35 Sekunden. In 53,31 Sekunden holte er den zweiten Platz.

„Für die Bedingungen war der Lauf ganz gut. Auf der Zielgerade hat mir die Kraft gefehlt“, kommentierte er.