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Schrott: "Wieder aufstehen und die Krone richten"

Schrott:

Die Vorbereitungszeit auf die EM ist zu kurz gewesen und die fehlende Erfahrung von internationalen Wettkämpfen in dieser Saison waren ein nicht auszugleichendes Manko:

Zu diesem Schluss kam Hürdensprinterin Beate Schrott, nachdem sie am Dienstag zum Auftakt der Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich in 13,31 Sekunden als Letzte ihres Vorlaufes den Halbfinaleinzug klar verpasst hatte.

Hoffnung alleine reichte nicht

Nach neunwöchiger Wettkampfpause wegen einer Oberschenkelverletzung hatte Schrott Ende Juli in Innsbruck (13,42) und Anfang August bei den Staatsmeisterschaften in Amstetten (13,22) Formtests absolviert.

Danach entschied sich die EM-Vierte und Olympia-Achte von 2012 für das Zürich-Antreten.

"Ich habe es mit der kurzen Vorbereitung nicht geschafft, es tut mir echt weh. Ich habe gehofft, es geht, ich habe gehofft, dass ich im Kopf stark genug bin. Aber ich war es nicht."

Schon beim Start habe es sich nicht gut angefühlt. "Ich kenne mich, ich brauche immer ein paar Rennen bis der Start bei mir klappt. Ich habe es heute nicht einmal annähernd rübergebracht", sagte die in Tränen aufgelöste 26-Jährige.

Zu wenig Aggressivität

Sie habe sich ein bisschen selbst überschätzt, sie sei in den vergangenen Tagen so cool gewesen.

"Ich habe geglaubt, das bleibt so bis zum Lauf. Aber die Coolness blieb nicht. Nervösität gehört dazu. Aber ich hatte Angst vor dieser Situation. Ich kenne mich ja, das passiert mir manches Mal, dass ich bei so einem Wettkampf starte, und es passiert zu wenig. Es ist zu wenig Aggressivität da, weil man so nervös ist. Es gehört aber richtige Aggressivität her, damit man beim Großereignis beim Start rausfetzen kann. Und ich bin das nicht. Es war einfach ein schlechter Start."

Nur leichtes Zwicken

Es sei nichts Körperliches gewesen, auch wenn sie beim Aufwärmen dreimal den Physiotherapeuten gebraucht habe.

"Ich habe Verhärtungen, ich habe Schmerzen, aber nicht mehr die, die ich vorher hatte. Vorher waren es Nervenschmerzen, jetzt sind es die Muskeln." Die Gewöhnung, die Routine fehlt.

Das Problem war, dass der Kopf nicht mitgespielt habe. "Dass ich die Situation heuer international noch nicht gehabt habe. Ich bin in Österreich gestartet, aber das ist ein Großereignis, das ist einfach nicht dasselbe."

Trotzdem sei es richtig gewesen, anzutreten. "Ja, natürlich. Man muss als Sportler auch einmal hinfallen. Und man muss nachher wieder aufstehen, die Krone zurechtrücken und weiterrennen. Jetzt liege ich halt gerade da."

Keine Aussicht auf Diamond League

Mit ihren aktuellen Zeiten wird es Schrott heuer nicht mehr zu den Top-Meetings schaffen, sie hofft aber auf Antreten bei kleineren Veranstaltungen.

"Ich muss schauen, wo ich reinkomme, aber die Diamond League kann ich abschreiben."

Probieren werde sie aber auf jeden Fall alles. Die WM in Peking 2015 und Olympia in Rio 2016 hat sie im Visier.