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Diamond League: Gatlin trumpft erneut auf

Diamond League: Gatlin trumpft erneut auf

US-Sprinter Justin Gatlin läuft der Konkurrenz weiter davon.

Rund zweieinhalb Monate vor der Leichtathletik-WM in Peking setzte der 33-Jährige am Donnerstagabend beim Diamond-League-Meeting in Rom mit 9,75 Sekunden über 100 m ein weiteres Achtungszeichen.

Nur er selbst war heuer schneller, am 15. Mai beim Diamond-League-Auftakt in Doha mit 9,74. Zudem gab es in Rom fünf Jahresweltbestleistungen.

Vicaut kratzt an Lemaitres Rekord

Gatlin hielt den zweitplatzierten Jimmy Vicaut klar auf Distanz, der allerdings in 9,98 bis auf sechs Hundertstel an den französischen Rekord von Christophe Lemaitre herankam.

Für den früheren Dopingsünder Gatlin war es Meeting-Rekord und sein dritter Rom-Sieg in Folge. Jamaikas Olympiasieger und Weltrekordler Usain Bolt als sein Hauptrivale startet erst am 13. Juni in New York wieder über 100 m.

Schritte verkürzt, Frequenz erhöht

Gatlin hat in diesem Jahr einen weiteren Schritt vorwärts gemacht, nachdem er 2014 ungeschlagen geblieben war. Er hat die Schritte verkürzt und die Frequenz erhöht.

Zudem nahm er vier Kilogramm ab. Dies zahlte sich bisher aus. Vor dieser Saison hatte seine Bestzeit 9,77 Sekunden betragen. Und er dürfte im Hinblick auf die WM in Peking noch Potenzial nach oben haben. "9,60 sollten im Sommer möglich sein", sagte Gatlin, der nun zurück in die USA reisen wird.

"Wir haben einen sehr guten Wettkampfplan in diesem Jahr. Nach den Trials habe ich einen Monat Zeit zum Trainieren sowie für meinen Sohn und meine Familie", meinte Gatlin. "Das wird mir helfen, die Form bis Peking zu behalten. Der Schlüssel, um weiter zu gewinnen, ist, nicht daran zu denken."

Stowers strauchelt

Ein weiterer Höhepunkt des Abends hätte der Frauen-Hürdensprint werden sollen. Dies lag primär an der 23-jährigen Jasmin Stowers, die heuer schon 12,40, 12,39 und 12,35 gelaufen war.

Damit rückte die US-Amerikanerin in der "ewigen" Bestenliste auf Platz sieben vor. Doch Stowers strauchelte in Führung liegend, das Rennen war damit für sie gelaufen. Gar nicht ins Ziel kamen Weltmeisterin Brianna Rollins (USA) und Olympiasiegerin Sally Pearson (AUS). Sharika Nelvis (USA) gewann in 12,52.

Fünf neue Jahres-Weltbestleistungen

Im Dreisprung der Männer verpasste es der Kubaner Pedro Pablo Pichardo, zum dritten Mal in diesem Jahr mit einem 18-Meter-Sprung zu triumphieren. Mit 17,96 m fehlte aber nicht viel dazu.

"Die Bahn war etwas zu hart", sagte Pichardo. Der französische Stab-Überflieger Renaud Lavillenie scheiterte ganz knapp an 6,01 m - am vergangenen Samstag in Eugene hatte er 6,05 überquert. Der Ukrainer Sergej Bubka behielt damit seinen fast 31 Jahre alten Stadionrekord von 5,94.

Im spärlich besetzten Olympiastadion gab es fünf Jahresweltbestleistungen.

Mohammed Aman über 800 m (1:43,56), der erst 17-jährige Yomif Kejelcha (beide ETH) über 5.000 m (12:58,39), Jenny Simpson (USA) über 1.500 m (3:59,31), Hyvin Kiyeng (KEN) über 3.000 m Hindernis (9:15,08) und Ruth Beitia (ESP) im Hochsprung (2,00). Letztere siegte vor Blanka Vlasic (1,97), die sich drei Jahre lang mit Verletzungen herumgeschlagen hat. "Es war eine wirklich harte Zeit", sagte Vlasic.