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Vorstieg-Asse wollen bei WM nachlegen

Vorstieg-Asse wollen bei WM nachlegen

Die österreichischen Vorstieg-Asse Angela Eiter, Johanna Ernst und Jakob Schubert wollen es der frisch gebackenen Boulder-Weltmeisterin Anna Stöhr nachmachen und bei der Kletter-WM in Arco Edelmetall holen.

Bei den Frauen sind die Erwartungen besonders hoch, gingen doch die jüngsten drei WM-Titel allesamt nach Österreich.

Eiter triumphierte 2005 und 2007, vor zwei Jahren kletterte Ernst zu Gold.

Nach dem EM-Doppelsieg im Vorjahr und der von Eiter kürzlich in Chamonix gewonnenen WM-Generalprobe soll nun auch am Gardasee der Titel her.

Eites Wohnzimmer

Gewinnt Eiter neuerlich, wäre sie die erste Dreifach-Weltmeisterin der Geschichte.

Die 25-jährige Tirolerin, die sich im September 2008 schwer an der Schulter verletzt hatte, feierte vor einer Woche in Frankreich ihren ersten Weltcupsieg seit fast vier Jahren.

Trotzdem stieg sie ein wenig auf die Euphoriebremse. "Arco ist wie ein zweites zu Hause für mich. Hier habe ich viele meiner schönsten Erfolge erzielt. Mein Ziel ist der Finaleinzug und dann werden die Karten neu gemischt", erklärte Eiter.

Wichtiges Zwischenziel

Die erst 18-jährige Ernst schätzt ihre Chancen auf einen neuerlichen Coup wegen wegen langwieriger Verletzungsprobleme gering ein.

"Nach der langen Verletzungspause wäre es vermessen, die Titelverteidigung als Ziel auszugeben. Einen Finalplatz zu erreichen wäre wunderschön und ist man erst im Finale, kann dann Vieles möglich sein, woran man zuerst gar nicht geträumt hat zu denken", meinte der kürzlich von Tirol in die Steiermark übersiedelte Teenager.

Mit EM-Gold 2008, WM-Gold 2009 in China und Silber bei der Heim-EM gewann Ernst bei den jüngsten drei Großereignissen stets eine Medaille.

Alles auf die WM ausgelegt

Die österreichischen Herren haben in der Königsdisziplin Vorstieg bei Weltmeisterschaften bisher eine Bronzemedaille durch den derzeit wegen Felskletter-Projekten pausierenden David Lama 2009 zu Buche stehen. Diese Bilanz will der EM-Dritte Schubert aufpolieren.

Der 20-jährige Tiroler ist erst nach den jüngsten Titelkämpfen vor zwei Jahren in China ins internationale Rampenlicht geklettert.

Nach seinem Triumph beim Weltcupauftakt in Chamonix ist er nun der große Gejagte.

"Ich bin richtig gut in Form und warte nur darauf, das es endlich los geht. Der Sieg in Chamonix war extrem wichtig für das Selbstvertrauen. Ich hab die ganze Vorbereitung auf die WM ausgelegt und brenne, darauf meine erste WM-Medaille zu holen", bekräftigte Schubert.

Erfolg entlastet

Die Vorstiegbewerbe, zu denen wie beim Bouldern am Wochenende wieder tausende Zuschauer erwartet werden, beginnen am Mittwoch mit der Damen-Qualifikation.

Tags darauf sind die Herren an der Reihe. Die Medaillenentscheidungen fallen dann am Freitag bzw. Samstag. Nationaltrainer Heiko Wilhelm ist jedenfalls optimistisch, dass die goldene von Stöhr nicht die einzige Medaille bleiben wird.

"Annas Sieg hat viel Druck von unseren Athleten genommen und hat jedem noch eine extra Portion Motivation gegeben", betonte Wilhelm.