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Sexueller Missbrauch: Ermittlung gegen Seisenbacher

Sexueller Missbrauch: Ermittlung gegen Seisenbacher

Eine Horror-Meldung erschüttert die österreichische Sport-Szene.

Peter Seisenbacher, der erfolgreichste Mattenkämpfer, den das Land je hervorgebracht hat, steht unter Verdacht des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger. "Ja, gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren", bestätigt Staatsanwältin Nina Bussek.

LAOLA1-Informationen zufolge wird dem zweifachen Judo-Olympiasieger (1984 in Los Angeles und 1988 in Seoul) vorgeworfen, sich Anfang der 2000er-Jahre an mehreren Mädchen, die er als Vereins-Trainer in Wien betreute, vergangen zu haben. Mehrere Mädchen haben dies nun zur Anzeige gebracht. In den vergangenen Monaten befragten die Behörden zahlreiche Personen zu den Vorfällen.

LAOLA1 erreicht den 54-jährigen Wiener am Telefon, er wirkt angespannt und ist - mit den schweren Vorwürfen konfrontiert - zu keiner Stellungnahme bereit. Für Peter Seisenbacher gilt die Unschuldsvermutung.

Weitere Schritte

Generell ist die Dauer eines Ermittlungsverfahrens offen und hängt vom jeweiligen Fall ab. Ebenfalls offen ist, ob es überhaupt zu einem Prozess kommt.

"Die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens bedeutet nicht, dass eine Causa auch vor Gericht geht. Das entscheidet die Staatsanwaltschaft", erklärt ein Sprecher der Polizei, die über den aktuellen Stand im Fall Seisenbacher keine Auskunft geben darf.

Aserbaidschan-Engagement beendet

Nach seiner aktiven Karriere war der Welt- und Europameister als Sporthilfe-Generalsekretär tätig. Sein Engagement als österreichischer Judo-Nationaltrainer endete 1991 unrühmlich. Er war während des A-Turniers von Leonding gegenüber einem Kämpfer handgreiflich geworden.

Einer fünfjährigen Amtszeit als Wiener Landesverbands-Präsident folgte 2010 ein Wechsel nach Georgien. Als Cheftrainer der Osteuropäer holte Seisenbacher 2012 dank Lasha Shavdatuashvili Olympia-Gold in London.

Von Oktober 2012 bis Ende 2013 war er als Nationalcoach Aserbaidschans tätig.

 

Reinhold Pühringer