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Bitteres WM-Aus für Filzmoser

Bitteres WM-Aus für Filzmoser

Auch am zweiten Tag der Judo-Weltmeisterschaft verlaufen die Kampfrichter-Entscheidungen nicht zu Gunsten der österreichischen Medaillen-Anwärter.

Denn wie Ludwig Paischer am Dienstag muss am Mittwoch auch Sabrina Filzmoser unglücklich die Segel streichen.

Die Welserin unterliegt im Achtelfinale der US-Amerikanerin Marti Malloy mit Yuko. In der Klasse bis 73 kg scheidet Peter Scharinger in Runde drei gegen den zweifachen Europameister Joao Pina aus.

Mehrfach knapp dran

Für Filzmoser wird ihr Auftritt im mit rund 11.000 Zuschauern besetzten Palais Omnisport zu einer bitteren Angelegenheit.

Denn gegen die international eher unbekannte Malloy kontrolliert die Österreicherin den Kampf.

Die Akzente setzt sie am Boden. Obwohl Filzmoser ihre Gegnerin bereits knappe fünf Sekunden im Festhaltegriff hat, reagiert die Hauptkampfrichterin zunächst nicht.

Letztendlich sagt sie die Technik doch an. Filzmoser kann Malloy allerdings nur 13 Sekunden lang festhalten, das sind zwei zu wenig für eine Yuko-Wertung.

Nur eine Minute später erwischt die 31-Jährige das US-Girl mit einer Würger. Die Kampfrichterin deutet aber, das die Technik über das Kinn geht und unterbricht deshalb.

Die Bodenspezialistin deutet aber, dass sie klar drunter sei. Zudem hat die Kampfrichterin beste Sicht auf das Geschehen.

Kleiner Stolperer

Wenn man kein Glück hat, kommt oft auch noch Pech dazu: Bei einer verworrenen Situation, rollt Filzmoser nach kurzem Verharren in der Bankstellung noch über die Seite ab – Yuko für Malloy.

In der verbleibenden Minute kann Filzmoser nicht mehr zusetzen.

Zuvor fährt die Hobbypilotin zwei Blitzsiege gegen Konjit Gulecha Aydiko (ETH) und Elena Grigorova (BUL) ein.

Einen Tick zu weit

Peter Scharinger muss hingegen bereits eine Runde früher die Segel streichen. In dem mit letztlich 93 Startern besetzten WM-Rekordfeld legt der Mühlviertler allerdings einen gelungenen Start hin.

Nach einem Freilos besiegt er den Kirgisen Azat Kubakaev mit einem Waza-ari.

Die Entscheidung fällt zwar aufgrund von Bestrafungen des Asiaten, doch der Heeressportler kann sein technisches Vermögen im Standkampf mehrfach aufblitzen lassen.

Etwa als er bei einem Innenschenkelwurf den Gegner sogar überdreht und dieser deshalb auf den Bauch fällt.

Ohne Respekt

Die ungleich schwerere Aufgabe wartet in Runde drei mit Doppel-Europameister Joao Pina (POR).

Scharinger beginnt trotz zweier erst kürzlich erlittenen Niederlagen gegen den Iberer respektlos, kämpft munter drauf los.

Die Folge ist eine Passivitätsbestrafung Pinas, der dann aber richtig wach zu sein scheint und Scharinger ebenfalls zwei Strafen andreht. Mit einem tiefen Wurf, der zu einem Waza-ari führt, setzt sich Pina weiter ab.

Scharinger schaltet in den verbleibenden Zeit zwar noch einmal einen Gang nach oben, kann den abgebrühten Routinier aber nicht mehr ernsthaft gefährden.

Am Donnerstag steht mit Hilde Drexler (bis 63 kg) nur eine ÖJV-Starterin auf der Matte.

Reinhold Pühringer