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Wach: "Bin zu 120 Prozent sicher, dass ich gewinne"

Wach:
Wladimir Klitschko steigt erstmals seit Juli wieder in den Ring.
 
Der Ukrainer boxt in Hamburg am Samstag (22.10 Uhr) gegen den Polen Mariusz Wach und die Registrierkasse klingelt.
 
Die Klitschkos sind für den Fernsehsender RTL das, was George Clooney und Brad Pitt für die US-Filmindustrie sind: Riesen.
 
Zum 22. Mal boxt einer der ukrainischen Brüder bei dem Kölner Privatsender und zehn bis zwölf Millionen Zuseher dürften wieder vor dem Bildschirm sitzen.
 
Ausverkaufte O2-Arena
 
Die Hamburger O2-Arena ist mit 15.000 Zuschauern natürlich ausverkauft.
Mit von der Partie ist auch US-Schauspieler Sylvester Stallone, mit dem die Klitschko-Brüder das Musical "Rocky" produzieren.
 
Die Tanz- und Gesangsshow hat eine Woche nach dem Kampf in Hamburg Weltpremiere.
 
Der neue TV-Vertrag mit den beiden boxenden Doktoren der Sportwissenschaften läuft über fünf Kämpfe. Klitschko-Manager Bernd Bönte hat sich festgelegt: "Für uns gibt es nur RTL und sonst nichts." Eine weitere Verlängerung des seit 2006 bestehenden Kontraktes ist nicht ausgeschlossen.
 
Klitschko ist vier Zentimeter kleiner
 
Wladimir Klitschko darf gegen den 2,02-m-Riesen Wach, der vier Zentimeter größer ist, mit knapp sechs Millionen Euro Einnahmen rechnen.
 
30 Werbesekunden kosten bei RTL am Kampfabend 125.100 Euro. Die Firmen stehen Schlange. Bei medialen Großkalibern wie David Haye, der einst mit einem Dauerfeuer an Hasstiraden und geschmacklosen Fotomontagen enthaupteter Klitschkos das Zuschauer-Interesse ankurbelte, sind noch stolzere Beträge fällig.
 
Den höchsten Einschaltwert verbuchte Wladimir Klitschko 2011, als er Haye deutlich besiegte und eine zweistellige Millionengage in Empfang nahm.
 
Bis zu 16,28 Millionen wollten das Spektakel sehen - Einschaltquote 75,7 Prozent. Das schafft sonst in Deutschland nur die Fußball-Nationalelf bei Top-Spielen.
 
Selbst Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel kann vor der Klitschko-Euphorie nur sein Basecap ziehen. Dessen Topwerte liegen um die acht Millionen Zuschauer.
 
Klitschko-Trainer starb vor zwei Wochen
 
Das Klitschko-Lager rechnet nach dem Wach-Kampf fest mit weiteren Zahltagen. Allerdings muss Klitschko beweisen, dass er nach dem Tod seines Trainers Emanuel Steward vor gut zwei Wochen mit der Situation im Ring umgehen kann.
 
"Ich bereite mich für diesen Kampf eigentlich mit Emanuel Steward vor", sagte Klitschko und meinte damit, dass er nach dessen Vorgaben kämpfen werde.
 
Die Betreuung hat Klitschkos Trainingspartner Johnathon Banks aus dem Steward-Gym übernommen. Nach dem Kampf wird es wohl eine andere Lösung geben.
 
"Er hat einen starken Punch"
 
Neu ist für den 1,98 m großen Klitschko auch, dass er zu einem Gegner aufschauen muss. "Das ist ungewohnt. Außerdem ist er ungeschlagen und hat einen starken Punch", meinte der WBO- und IBF-Champion sowie WBA-Superweltmeister.
 
Wach kann zwar zuschlagen, ist aber deutlich langsamer. Der in 27 Profi-Kämpfen unbesiegte Pole verkündet dennoch: "Ich bin zu 120 Prozent sicher, dass ich den Kampf gewinnen werde. Wenn ich nur zu 90 Prozent sicher wäre, dann würde ich gar nicht hier erscheinen."
 
Ob Wladimirs mittlerweile 41-jähriger Bruder Vitali Klitschko trotz politischer Karriere weitermacht, ist noch nicht entschieden. "Es gibt zwei Möglichkeiten: aufhören oder weiterboxen. Eine klare Antwort gebe ich bis zum 17. Dezember", sagte der WBC-Weltmeister dem TV-Sender RTL.
 
"Vielleicht mache ich noch ein paar Kämpfe oder ich konzentriere mich auf die politische Arbeit. Ich habe auf jeden Fall das Herz eines Boxers. Boxen war, bleibt und wird immer in meinem Herzen sein."
 
Haye im Dschungelcamp
 
Er habe jedenfalls noch "genug Kraft" für einen Kampf, beteuerte Klitschko, dessen Partei UDAR mit 13,95 Prozent drittstärkste Kraft im ukrainischen Parlament ist.
 
Der als möglicher Gegner ins Spiel gebrachte Brite David Haye zieht nach englischen Medienangaben zunächst ins Dschungelcamp des britischen Fernsehens ein.
 
"Das ist der richtige Ort für David Haye. Ich hoffe, er wird nicht von Kakerlaken, Ratten oder giftigen Spinnen gebissen. Der Mann hat Langeweile. Aber vielleicht findet er dort ja einen guten Platz für sein nächstes Trainingscamp", sagte Klitschko.