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"Das erste Mal hat mich Marcos überrascht"

Am Samstag verwandelt sich das Multiversum Schwechat wieder in einen Hexenkessel. Dann hofft ganz Österreich, dass sich Marcos Nader (16-0-1, 2 K.o.´s) im zweiten Anlauf die EU-Meisterschaft im Mittelgewicht sichert.

Titelträger Roberto Santos (18-6-3, 10 K.o.´s) will diesem Ziel aber erneut im Wege stehen. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Berufsboxer endete an gleicher Stelle im November letzten Jahres mit einem Unentschieden. Überraschen lassen will sich der Spanier von Österreichs Box-Hoffnung nicht.

Frage: Herr Santos, das erste Duell gegen Marcos Nader endete unentschieden. Wie zufrieden waren Sie mit Ihrer Leistung und der Entscheidung der Punktrichter?

Roberto Santos: Ich denke, das Unentschieden hat den Kampfverlauf schon recht gut widergespiegelt. Mit dem, was ich damals im Ring angeboten habe, konnte ich aber nicht zufrieden sein.

Frage: Hätten Sie in Ihren Augen den Sieg am 2. November letzten Jahres verdient gehabt?

Roberto Santos: Nein. Keiner von uns hatte es verdient, zu gewinnen. Dennoch war es ein spannender Kampf!

Frage: Nun steht am 13. April das Rematch gegen Nader an. Wie verlief Ihre Vorbereitung? Haben Sie irgendetwas im Gegensatz zum ersten Kampf verändert?

Roberto Santos: Ja, natürlich. Das erste Mal hat mich Marcos mit seiner Taktik überrascht. Damit sich das nicht wiederholt, habe ich mich noch intensiver ins Training gestürzt.

Frage: Befinden Sie sich aktuell in der Form Ihres Lebens?

Roberto Santos: Wollen Sie eine ehrliche Antwort? Ich weiß es nicht. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich mich in einer Top-Verfassung befinde. Alles andere muss sich im Ring zeigen.

Frage: Fällt es Ihnen leichter, sich auf Ihren Gegner einzustellen, weil Sie schon gegen ihn geboxt haben? Oder ist es aus diesem Grund eher schwerer?

Roberto Santos: Ich glaube, das ist eher ein Vorteil für mich. Marcos kannte mich vor unserem ersten Kampf schon recht gut, denn er hatte mich einige Male live vor Ort in Aktion erlebt. Er wusste, wie er sich auf meinen Stil einzurichten hat und überraschte mich damit. Marcos Nader ist ein guter Boxer, doch diesmal werde ich ihn überraschen und schließlich schlagen.

Frage: Welche Stärken und Schwächen hat er?

Roberto Santos: Ich würde sagen, dass er sehr gut mit der Führhand arbeitet. Das ist seine große Stärke. Ansonsten erinnert mich sein Stil eher ans Amateurboxen.

Frage: Der Rückkampf wird erneut im Multiversum Schwechat stattfinden. Dort ist Nader Lokalmatador. Ist das ein großer Nachteil?

Roberto Santos: Nein, denn die Boxsport-Fans erkennen eine gute Leistung immer an. Bei meinem ersten Kampf in Österreich sowie bei den Auftritten in Deutschland hatte ich immer das Gefühl, dass die Fans nicht nur hinter einer Person, sondern hinter dem Sport stehen. Das wird auch diesmal so sein.

Frage: Wenn Sie im Ausland boxen, scheinen Sie erfolgreicher zu sein als in Ihrer Heimat. Was ist Ihrer Meinung nach der Grund dafür?

Roberto Santos: Wenn man daheim boxt, lastet auf dem Lokalmatador aus meiner Sicht der größere Druck. Auswärts hingegen muss man sich nicht mit Dingen wie Ticketanfragen von Freunden und Bekannten herumschlagen. Dort liegt die volle Konzentration auf dem Kampf.

Frage: Was kann das Publikum am 13. April erwarten? Wird der zweite Kampf sogar noch spannender als der erste?

Roberto Santos: Mit Sicherheit erwartet die Zuschauer ein grandioser Box-Abend. Ich werde jedenfalls mein Bestes dazu beitragen.