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"Boxer kommen und gehen. Don King bleibt"

Seine Markenzeichen sind Starkstromfrisur, Jeansjacke und Fähnchen.

Box-Promoter Don King, umtriebiger und umstrittener Vertreter seiner Zunft, wird am kommenden Samstag 80 Jahre alt. Der Jubilar aus Ohio hat die Box-Szene der vergangenen drei, vier Jahrzehnte weltweit bestimmt wie kein zweiter.

"The Kid", wie er sich in seiner Jugend selbst nannte, hat Millionen Dollar gescheffelt und beiseitegeschafft, hat gelogen und betrogen wie kein anderer in der Branche. Immer unter dem Motto: "Boxer kommen und gehen. Don King bleibt."

Von "Rumble in the Jungle" bis "Thriller in Manila"

Seinen legendären und doch zweifelhaften Ruhm begründete der am 20. August 1931 als siebentes von neun Kindern geborene und in einfachsten Verhältnissen in Cleveland aufgewachsene King in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Erst veranstaltete er 1974 in Kinshasa den "Rumble in the Jungle" zwischen Muhammad Ali und George Foreman, im Jahr darauf den "Thriller in Manila" zwischen Ali und Joe Frazier.

Who is Who

Mit den dabei verdienten Millionen schwang sich der Amerikaner, der von 1966 an wegen Totschlags für vier Jahre im Gefängnis saß, zum Dominus des Profi-Boxens - vor allem der "Königsklasse" - auf.

Große Namen wie eben Foreman, Frazier und natürlich Ali, später Larry Holmes, Mike Tyson und Evander Holyfield, zuletzt Hasim Rahman, Chris Byrd, Lamon Brewster und Nikolai Walujew teilten für Don King aus.

Und steckten Prügel ein, wenn sie von dem skrupellosen Geschäftemacher über den Tisch gezogen wurden.

In Deutschland wurde der schillernde Amerikaner einem breiteren Publikum bekannt als Promoter von Francois Botha, der Axel Schulz im Dezember 1995 in Stuttgart umstritten in einem WM-Kampf bezwang.

Danach hatte King drei der vier Schwergewichts-Weltmeister unter Vertrag und das Monopol in der Klasse aller Klassen.

Fähnchen schwenkender Gute-Laune-Opa

Das ist lange, lange her und nur mehr Historie.

Die schwächelnde Schwergewichtsszene in den USA und die Stärke von Wladimir und Vitali Klitschko lassen King von einer Wiederholung eines solchen Coups nicht mal mehr träumen.

Der einstmals so gefürchtete Geschäftsmann wird hierzulande eher als ulkiger Fähnchen-Schwenker mit dem Gute-Laune-Opa-Image belächelt.

Munition im Handgepäck

Die bisher letzten Schlagzeilen lieferte Don King Ende vergangenen Jahres abseits des Box-Rings.

Da war er am internationalen Flughafen von Cleveland mit Munition im Handgepäck aufgefallen.

Erinnerungen reichen ins Jahr 1954 zurück. Da hatte Don King einen Mann erschossen - in Notwehr, wie ein Gericht später feststellte.