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Studie bestätigt: Ironman ist nicht ungesund

Studie bestätigt: Ironman ist nicht ungesund
3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren - und dann noch ein Marathonlauf und also 42,195 Kilometer.

Ein Ironman (Langdistanz-Triathlon, Anm.) hat es mehr als bloß "in sich".

Wiener Ernährungswissenschafter untersuchten jetzt, wie sich derart extreme körperliche Belastungen auf den Gesamtorganismus des Sportlers auswirken.

Fazit, so Studienautor Oliver Neubauer vom Institut für Ernährungswissenschaften der Uni Wien: "Wir haben anhand unserer Ergebnisse keine nachhaltigen gesundheitsrelevanten Schädigungen festgestellt."

Ironman-Triathlon ist also nicht gesundheitsgefährdend.

So lief die Studie ab

Bei der Studie von Neubauer und Karl-Heinz Wagner handelt es sich um eine weltweit bisher in diesem Umfang vorher noch nie durchgeführte Untersuchung an Ironman-Finishern.

Neubauer: "Wir haben beim österreichischen Bewerb im Jahr 2006 in Kärnten insgesamt 42 Teilnehmer untersucht. Sie waren im Durchschnitt 35,3 Jahre alt, alles Männer."

"Blutabnahmen erfolgten zwei Tage vor dem Bewerb, unmittelbar nach dem Eintreffen im Ziel, 24 Stunden später, dann nach fünf und 19 Tagen."

Verschiedene Biomarker gemessen

Gemessen wurden Biomarker für oxidativen Stress, Entzündungsmarker (C-reaktives Protein, Interleukin-6), Gegenregulationsmarker (Interleukin-10) und Laborwerte für Muskelschädigungen (auch Herzmuskelschädigung - Troponinwerte im Blut).

Hinzu kam die Untersuchung von Lymphozyten auf DNA-Schäden, welche durch die Überbelastung hervorgerufen werden könnten.

Die Ergebnisse, so der Autor der Studie, der selbst bereits vier Triathlons absolviert hat: "Die enorme Belastung führt trotz vorübergehender Anstiege bei den meisten Markern für oxidativen Stress, Entzündungsparametern sowie bei DNA-Strangbrüchen in Lymphozyten zu keinen nachhaltigen Zellschäden."

Zwei bis drei Wochen Regeneration

"So war der oxidative Stress nach fünf Tagen nicht mehr feststellbar. Der Wert an Interleukin-6 ging zum Teil auf das 10.000-Fache hinauf, doch es kam bei dieser generellen Entzündungsreaktion schnell zu einer Gegenregulierung.Sie klang schnell wieder ab."

Auch der Enzymspiegel von Troponin - Marker für eine Schädigung des Herzmuskels - stieg vorübergehend an.

Empfohlen wird Triathlon-Teilnehmern nach einem solchen Bewerb eine Regenerationsphase von zwei bis drei Wochen.

Höhere Lebenserwartung

Neubauer: "Verantwortlich für keine nachhaltigen Schädigungen durch einen Triathlon ist ein guter Trainingsstatus. Sicher mehr bedenklich sind die vielen Marathonläufer, welche die Strecke mit Müh' und Ach binnen fünf bis sechs Stunden gerade noch schaffen."

Studien mit Elitesportlern hätten ergeben, dass sie eine höhere Lebenserwartung hätten. Das sei vor allem auf die Verringerung des Herz-Kreislauf-Risikos zurückzuführen.

Mit den Blutparametern lassen sich natürlich nicht andere mögliche Konsequenzen von Hochleistungssport, zum Beispiel Abnützungserscheinungen der Gelenke und aufgetretene Verletzungen, messen.

Neubauer will jetzt mit einem Schrödinger-Stipendium in Australien die Auswirkungen von sportlichen Extrembelastungen auf Zellen direkt untersuchen.