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"Dann können wir über eine WM-Teilnahme reden"

Mit seiner Wahl zu Österreichs "Fußballer des Jahres 2011" hat David Alaba einen weiteren Meilenstein seiner jungen Karriere erreicht.

Im Interview mit der APA sprach der 19-jährige Bayern-Legionär über seine Freude über die Auszeichnung, seine nächsten Ziele mit dem Verein und der Nationalmannschaft und über seinen frühen Schritt ins Ausland.

Frage: Was bedeutet die Kür zum Fußballer des Jahres für Sie?

Alaba: Das ist für mich eine riesige Ehre. Ich bin völlig überrascht, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Bedanken möchte ich mich bei allen, die mich gewählt haben, bei meiner Familie, meinen Freunden und bei Gott.

Frage: Wenn man sich Ihre bisherige Laufbahn anschaut, dürfte diese
Auszeichnung nur ein vorläufiger Höhepunkt sein. Welche weiteren
Ziele haben Sie sich gesteckt?

Alaba: Am liebsten spiele ich im zentralen Mittelfeld als Sechser oder am linken Flügel. Ich kann aber auch als Zehner hinter den Spitzen spielen. Nur als Linksverteidiger habe ich mich nicht wohlgefühlt. Im Endeffekt wissen die Trainer am besten, wo ich der Mannschaft helfen kann.

Frage: Inwieweit profitieren Sie vom täglichen Training mit Ribery,
Robben und Co.?

Alaba: Sehr stark, wobei ich es noch immer nicht ganz glauben kann, dass ich mit solchen Weltklassespielern arbeiten darf. Es macht großen Spaß und ich kann jeden Tag viel lernen, auch was den mentalen Bereich betrifft. Die Spieler reden viel mit mir und ich versuche, das Beste daraus mitzunehmen.

Frage: Ist der FC Bayern schon das Ziel aller Wünsche oder gibt es
einen Traumverein, für den Sie einmal spielen möchten?

Alaba: Der FC Bayern gehört zu den Top-3-Klubs der Welt. Natürlich
sind die Premier League und die Primera Division großartige Ligen,
aber daran verschwende ich im Moment keine Gedanken, weil ich mich in
München sehr wohl fühle.

Frage: Wäre Ihre Karriere anders verlaufen, wenn Sie nicht schon als
knapp 16-Jähriger Österreich verlassen hätten, sondern länger geblieben wären?

Alaba: Das ist schwer zu sagen. Ich habe mich bei der Austria sehr wohl gefühlt und dort viel gelernt. Meine Familie und ich haben uns dann zu dem Schritt entschieden, obwohl das von vielen kritisiert worden ist.

Frage: Würden Sie jungen österreichischen Fußballern raten, so früh
wie möglich ins Ausland zu wechseln?

Alaba: Das muss jeder für sich entscheiden. Das Umfeld muss passen,
die Familie muss hundertprozentig dahinter stehen und es muss dem
Spieler klar sein, dass er viel aufgeben muss. In Österreich gibt es
auf jeden Fall eine sehr gute Nachwuchsarbeit.

Alaba: Ich versuche mich immer weiterzuentwickeln und stecke mir kleinere, kurzfristige Ziele. Was in zehn Jahren sein könnte, darüber denke ich nicht nach. Aber natürlich ist es ein Traum, einmal die Champions League zu gewinnen.

Frage: Wie sehen die Vorhaben mit der Nationalmannschaft aus?

Alaba: Das Team hat sehr hohes Potenzial. Wenn wir so weiterarbeiten wie zuletzt und die Chancen besser nützen, können wir erfolgreich sein. In der WM-Qualifikation haben wir eine schwierige Gruppe, doch wir sind eine gute, junge Mannschaft. Wenn es uns gelingt, unsere Stärken auszuspielen, können wir über eine WM-Teilnahme reden.

Frage: Zuletzt haben Sie im Team und bei den Bayern eine eher defensive Rolle im Zentrum gespielt, davor bei den Bayern aber auch schon am Flügel und als Linksverteidiger. Was ist Ihre Lieblingsposition?