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"Wir werden nicht unterschätzt"

Aus Sicht von Österreichs Handballern kann die WM in Katar losgehen.

Mit Kroatien wartet zum Auftakt am Freitag (17 Uhr MEZ) gleich der Gruppen-Favorit auf die ÖHB-Auswahl.

Ein Sieg ist kein Muss, um den angepeilten Platz unter den besten Vier von Pool B und den damit verbundenen Aufstieg in das Achtelfinale zu erreichen. Dennoch kann das Ziel für Rot-Weiß-Rot gegen den zweifachen Olympiasieger (1996, 2004) nur ein Sieg sein. Alles andere würde der Natur von Patrekur Johannesson und seinen Spielern widersprechen.

Ein schwerer Brocken, wie sich der Teamchef und seine Schützlinge bewusst sind.

Klare Marschroute

„Kroatien ist eine sehr erfahrene Mannschaft, sie sind eine absolute Handball-Großmacht“, zählt sie ÖHB-Kapitän Viktor Szilagyi zu den Kreis der Medaillen-Favoriten.

Der bisher einzige österreichische Sieg aus den bisher 13 Duellen liegt mit 1993 schon so lange zurück, das er vor der Schaffenszeit des österreichischen Spielführers war. An Vergleichen mit Kroatien mangelt es Szilagyi nicht, gewinnen konnte er jedoch noch nie: „Wir waren ein paar Mal knapp dran, aber es hat dann immer das letzte Bisschen gefällt.“

„Allerdings glaube ich, dass wir den Abstand über die letzten Jahre minimieren konnten“, so der 36-Jährige. Die Marschroute für die Partie liegt somit auf der Hand: „Unsere Aufgabe wird sein, die Partie offenzuhalten, um sie zum Schluss mit dem notwendigen Quäntchen Glück dann für uns zu entscheiden.“

An die Hoffnung, dass Kroatien Österreich unterschätzen könnte, glaubt Szilagyi nicht. Schließlich würden sich die beiden Teams dafür zu gut kennen. „Wir sind auch keine Unbekannten.“

Bloß keine Fehler

Österreichs Erfolg im Auftaktspiel sowie bei der gesamten WM wird mit der Form der beiden Torhüter Nikola Marinovic und Thomas Bauer verknüpft sein.

Der bereits 38-jährige Marinovic lässt sich davon nicht verrückt machen. „Die Torhüter-Leistung hängt sehr eng mit der jener der Verteidigung zusammen“, weiß der gebürtige Serbe.

Um die Stärke der Kroaten weiß der Deutschland-Legionär aber bestens Bescheid. „Das ist eine Mannschaft, die Fehler gnadenlos bestraft. Es wäre daher wichtig, dass wir Eins-gegen-Eins-Situation und Tempo-Gegenstöße vermeiden.“

Das Duell auf der Bank

Als Top-Star bei den Kroaten gilt Domagoj Duvnjak. Das Rückraum-Ass des THW Kiel wurde 2013 Welthandballer. Eine besondere taktische Variante, um ihn kaltzustellen, werde es allerdings nicht geben.

„Es geht nicht um Duvnjak“, meint Johannesson entschieden. „Er ist zwar weltklasse. Dennoch bleibt es ein Mannschaftssport.“

Für Johannesson wird das Duell mit Kroatiens Teamchef Slavko Guluza ein Wiedersehen aus alten Tagen. Beide haben sowohl im Nationalteam, als auch in der Bundesliga viele Male die Klingen gekreuzt. Bei der Erinnerung daran, muss Johannesson schmunzeln: „Das waren immer harte Spiele.“

Der Startschuss fällt

Am Tag, bevor Österreich in das Geschehen eingreift, findet die offizielle Eröffnung des hunderte Millionen Euro teuren Events statt.

Im Kreis der Favoriten befinden sich einmal mehr nur europäische Teams.

Neben Titelverteidiger Spanien werden Frankreich, Dänemark, Kroatien und Polen weit vorne erwartet. Würde sich Österreich unter den besten Sieben klassieren, wäre man der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio einen Schritt näher gekommen.

Zumindest für die Kroatien-Partie bekommen die ÖHB-Spieler prominente Unterstützung: Der mit dem FC Bayern auf Trainingslager in Doha weilende David Alaba wird als Daumendrücker in der Halle sein.

Aus Doha berichtet Reinhold Pühringer

16.1. 17:00 Kroatien - Österreich 32:30
17.1. 19:00 Österreich - Bosnien-H. 23:21
19.1. 19:00 Österreich - Tunesien 25:25
21.1. 15:00 Iran - Österreich 26:38
23.1. 17:00 Österreich - Mazedonien 31:36
25.1. 16:30 Katar - Österreich (Achtelfinale) 27:29