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Johannesson fordert mehr Druck aus dem Rückraum

Johannesson fordert mehr Druck aus dem Rückraum

Auch wenn das Zwei-Tore-Plus aus dem Playoff-Hinspiel alles andere als ein beruhigender Polster ist, haben Österreichs Handballmänner die WM in Katar (Jänner 2015) weiterhin fest im Blick.

In Bergen soll am Sonntag (15.00 Uhr) zum zweiten Mal in Folge ein Endrundenticket gelöst werden.

"Wir fahren nach Norwegen, um auch dort zu gewinnen", sagte Teamchef Patrekur Johannesson.  "Ich habe das Gefühl, dass alle wissen, um was es geht", meinte Johannesson angesichts des Höhepunkts am Ende einer langen Saison.

"Da muss man mental stark sein." Nicht zuletzt, um den "gefährlich" knappen Vorsprung richtig einzuordnen. "

Natürlich wäre uns ein Sieg mit fünf oder sechs Toren Differenz lieber gewesen, aber da wollten wir in der Schlussphase in Wien vielleicht ein wenig zu viel, sind nicht cool genug geblieben", erklärte Abwehrspezialist Markus Wagesreiter. "Aber wir haben in Norwegen alle Chancen, nach Katar fahren zu können. Der Druck liegt bei den Norwegern."

Vierte Teilnahme im Visier

Am Donnerstag hob die Mannschaft nach Beendigung des Trainingslagers in Bad Tatzmannsdorf nach Norwegen ab, zwei Tage später steht der Showdown mit dem EM-14. an.

Johannesson ist optimistisch, weiter Geschichte schreiben zu können: Denn für die Mannschaft rund um Kapitän Viktor Szilagyi wäre es die vierte Teilnahme an einem Großereignis in den vergangenen fünf Jahren: nach der EM 2010 im eigenen Land (Platz 9), der WM 2011 in Schweden (18.) und der EM 2014 in Dänemark (11.) könnte man wieder in der erweiterten Weltspitze mitspielen.

ÖHB-Team muss sich steigern

In Norwegen, wo in Bergen-Fillingsdalen eine volle Halle mit über 4.000 Zuschauern erwartet wird, war man von der Niederlage im Hinspiel etwas enttäuscht.

Für Johannesson ("Die Norweger haben viel Geld und fünf Trainer im Nationalteam") nicht überraschend. "Ich denke, dass wir das Spiel auch verlieren hätten können", musste der seit 2011 im Amt befindliche Coach gestehen. "Es gibt einige Dinge, die wir deutlich besser machen müssen."

Johannesson, der der Mannschaft am Tag nach dem Hinspiel freigab - inklusive Besuch des Schweizerhaues im Wiener Prater -, hatte gerade am Angriffsspiel einiges zu bemängeln.

Schmid hat Müdigkeit überwunden

Dass man am Kreis so seine Probleme hat, war bekannt. Dass aber nicht zuletzt im Rückraum zu viel von Szilagyi und Vitas Ziura abhing, war überdeutlich zu sehen.

"Klar, wir brauchen die beiden immer, aber bei den Würfen aus dem Rückraum muss mehr Qualität kommen", stellte der Isländer im Hinblick auf Lucas Mayer, Janko Bozovic und Alexander Hermann klar.

Kein Wunder, dass diesmal auch Neo-Deutschland-Legionär Dominik Schmid, der in Wien nicht zum Einsatz kam, wieder eine Rolle spielen könnte: "Er hat in der Vorwoche müde gewirkt, mich aber in den vergangenen Tagen im Training überzeugt."

"Kiwi" wird weniger spielen

So machte sich in Wien auch das verletzungsbedingte Fehlen von Roland Schlinger und Maximilian Hermann bemerkbar. Sicher mit dabei wird wieder Neo-Österreicher und Rückraumspieler Romas Kirveliavicius sein, der im Hinspiel zwar noch nicht perfekt eingebunden war, sein Potenzial im ÖHB-Team aber schon erahnen ließ.

"Er hat noch Luft nach oben, seine körperliche Stärke in der Abwehr war jedoch schon zu sehen", sagte Johannesson, der dem gebürtigen Litauer und Fivers-Akteur auch aufgrund des Überraschungseffekts viele Spielanteile gab. "Es ist gut möglich, dass er in Norwegen ein bisschen weniger spielt."

So oder so sei gerade angesichts des Verbesserungspotenzials die Hoffnung auf das Katar-Ticket groß.

"Wir sind auf Augenhöhe und können mit breiter Brust nach Norwegen fahren", konstatierte Johannesson. "Gerade weil wir vieles besser machen können, ist es gut zu wissen, dass man trotzdem gewinnen kann."